Tyrosinkinaseinhibitor vs. CTx bei ALK-positivem Malignom
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Etwa 30–40 % der Patient:innen mit nichtkleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) werden mit resektabler Erkrankung diagnostiziert, etwa 4–5 % sind Träger:innen einer ALK-Mutation. Die ALK-Hemmung im adjuvanten Setting wird zur wichtigen neuen Therapiestrategie.
Trotz Resektion kommt es bei Patient:innen mit resektablem NSCLC häufig zu Krankheitsrückfällen. Die ALK-Translokation ist zudem mit einem erhöhten Risiko für Hirnmetastasen assoziiert. Bisheriger Standard bei ALK-positiven Tumoren nach der Operation ist die adjuvante Therapie mit einer platinbasierten Chemotherapie, während eine Immuntherapie nicht empfohlen wird. In der ALINA-Studie wurde nun geprüft, ob die adjuvante Behandlung mit Alectinib die Prognose der betroffenen Patient:innen verbessern kann.
In der Phase-III-Studie ALINA erhielten 257 platingeeignete Patient:innen mit ALK-positivem NSCLC im resezierten Stadium IB (≥ 4 cm) bis IIIA randomisiert Alectinib über die Dauer von zwei Jahren oder vier Zyklen einer platinbasierten Chemotherapie. Als primärer Endpunkt wurde das krankheitsfreie Überleben (DFS) hierarchisch erst für das Stadium II–IIIA und bei positivem Ergebnis für die ITT-Population ausgewertet.
Das Alter der Patient:innen betrug median 54 Jahre im Alectinib-Arm und 57 Jahre im Chemotherapie-Arm, bei 65 % bzw. 55 % der Patient:innen handelte es sich um Nieraucher:innen. Die Tumorhistologie war bei 95 % bzw. 98 % der Patient:innen nichtsquamös, 53 % bzw. 55 % der Betroffenen waren bei Diagnose im Stadium IIIA und 49 % bzw. 52 % hatten einen Nodalstatus N2. Bei 97 % bzw. 92 % der Patient:innen wurde für die Resektion eine Lobektomie durchgeführt.
Im Ergebnis zeigte sich bei der präsentierten Zwischenanalyse eine signifikante Verlängerung des DFS im Alectinib-Arm. Das Risiko für einen Krankheitsrückfall bei Patient:innen im Stadium II–IIIA wurde um 76 % reduziert (HR = 0,24; 95% CI: 0,13–0,45; p < 0,0001). Während der Median für das DFS unter Alectinib mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 27,9 Monaten noch nicht erreicht war, betrug das mediane DFS im Chemotherapie-Arm 44,4 Monate. Nach 24 Monaten waren 93,8 % vs. 63,0 % der Patient:innen krankheitsfrei, nach 36 Monaten 88,3 % vs. 53,3 %. Der Vorteil unter Alectinib zeigte sich auch für die ITT-Population mit einer Hazard-Ratio von ebenfalls 0,24 (95% CI: 0,13–0,43; p < 0,0001). In Subgruppenanalysen wurde der DFS-Nutzen mit Alectinib für alle untersuchten Subgruppen bestätigt, inklusive aller Tumorstadien. Was das Überleben frei von Hirnmetastasen (ZNS-DFS) betrifft, so wurden nach 24 Monaten bei 5 Patient:innen unter Alectinib und bei 18 Patient:innen unter Chemotherapie Metastasen im ZNS beobachtet (HR = 0,22; 95% CI: 0,08–0,58). Nach 24 Monaten lebten 98,4 % vs. 85,8 %, nach 36 Monaten 95,5 % vs. 79,7 % ohne ZNS-Metastasen.
Fazit: Die ALINA-Studie konnte als erste positive Phase-III-Studie den Vorteil der ALK-Inhibition beim resezierten NSCLC im Stadium IB–IIIA zeigen. Die adjuvante Therapie mit Alectinib ist eine wichtige neue Therapiestrategie für Patient:innen mit ALK-positivem NSCLC.
Quelle:
Solomon BJ et al.: ALINA: Efficacy and safety of adjuvant alectinib versus chemotherapy in patients with early-stage ALK+ non-small cell lung cancer. ESMO 2023; Abstr. #LBA2
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