
Hinweise auf Remodeling bei ATTR-CM unter Acoramidis
Bericht: Mag. Nicole Bachler
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.
Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:
Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich
zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)
In einer kleinen, explorativen Substudie der Phase-III-Studie ATTRibute-CM1 wurden Parameter des Therapienansprechens von Acoramidis über den Zeitraum von 30 Monaten mittels kardialer Magnetresonanztomografie erhoben. Dabei konnten nicht nur die zugrundeliegenden Wirkmechanismen von Acoramidis untermauert werden, sondern auch die günstige Wirksamkeit von Acoramidis bei Patienten mit ATTR-CM.
Die Transthyretin-Amyloid-Kardiomyopathie (ATTR-CM) ist eine anerkannte Ursache für die Entwicklung einer Herzinsuffizienz.1 In der randomisierten, doppelblinden, multizentrischen Phase-III-Studie ATTRibute-CM1 hat Acoramidis im Vergleich zu Placebo gezeigt, dass es den primären hierarchischen Endpunkt mit Mortalität, kardiovaskulärbedingter Hospitalisierung, Änderung des NT-proBNP-Spiegels und 6-Minuten-Gehtest erfüllt.1
Die kardiale Magnetresonanztomografie (CMR) mit Messung des Extrazellulärvolumens (EVC) hat sich in der Beurteilung des Therapieerfolges bei ATTR-CM hinsichtlich Herzstruktur, Funktion und Amyloidlast bewährt.2 Patienten aus ATTRibute-CM1 wurden zur Teilnahme an der explorativen CMR-Substudie3 eingeladen. Die Endpunkte waren: Änderungen der linksventrikulären Masse, Struktur und Funktion beider Ventrikel sowie die Gewebecharakterisierung des Myokards inklusive ECV-Darstellung. Nach dem ersten CMR-Scan folgten weitere Scans in den Monaten 12, 24 und 30.
CMR-Substudie: Ergebnisse
52 Patienten waren eingeschlossen (47 waren männlich, das durchschnittliche Alter lag bei 74,3 Jahren), davon schlossen 26 Patienten unter Acoramidis und 5 Patienten unter Placebo die CMR-Scans ab.3
Patienten unter Placebo wiesen eine höhere Mortalität auf im Vergleich zu Patienten unter Acoramidis (36 vs. 12%).3 Bei Patienten unter Acoramidis-Therapie zeigten sich günstigere Trends in den CMR-Parametern im Vergleich zu Placebo; die linksventrikuläre Masse blieb stabil bis zum Monat 30 mit einer durchschnittlichen Reduktion von 2,0g/m2 in Monat 30. Dagegen nahm die linksventrikuläre Masse um 5,6g/m2 bei Patienten der Placebogruppe zu.3
Die Parameter hinsichtlich der Funktion beider Ventrikel zeigten bei Patienten unter Acoramidis ebenfalls günstige Änderungen bis zum Monat 30 versus Placebo. Die linksventrikuläre Ejektionsfraktion verbesserte sich von durchschnittlich 50,7% um 4,6%-Punkte bei Acoramidis-Patienten; dagegen nahm die linksventrikuläre Auswurffraktion bei Patienten unter Placebo von durchschnittlich 50,5% um 8,2%-Punkte ab.3
Das linksventrikuläre Schlaganfallvolumen verbesserte sich unter Acoramidis mit einer medianen Zunahme von 6,5ml/m2, während es unter Placebo um 3,0ml/m2 abnahm. Die rechtsventrikulären Parameter verbesserten sich ebenfalls unter Acoramidis im Vergleich zu Placebo.3
Fazit
Diese Daten stellen die erste longitudinale CMR-Untersuchung im Rahmen einer Phase-III-Studie zu ATTR-CM dar. Die Ergebnisse zeigen einen Trend zur Verbesserung oder Stabilisierung der CMR-Parameter Struktur und Funktion beider Ventrikel unter Acoramidis im Vergleich zu Placebo, unter dem die Struktur und Funktion des Myokards stabil blieb bzw. sich verschlechtert hat.3 Die linksventrikuläre Auswurffraktion, das linksventrikuläre Schlaganfallvolumen und die globale longitudinale Strain wiesen eine prognostische Signifikanz bei ATTR-CM auf.4 Auch Parameter der rechtsventrikulären systolischen Funktion stabilisierten oder verbesserten sich unter Acoramidis.3
Im Monat 30 wiesen 12,5% der Acoramidis-Patienten eine Amyloid-Regression auf. Dies deutet darauf hin, dass durch die TTR-Stabilisierung unter Acoramidis die Rate der natürlichen Amyloid-Clearance-Mechanismen die Rate der Amyloidbildung übersteigt und damit ein kardiales Remodeling und eine funktionelle Regeneration ermöglicht.5 Diese Ergebnisse deuten damit auf die zugrundeliegenden Mechanismen der klinischen Wirkung von Acoramidis hin.3
Quelle:
Razvi Y et al.: Effect of acoramidis on myocardial structure and function in transthyretin amyloid cardiomyopathy: insights from the ATTRibute-CM Cardiac Magnetic Resonance (CMR) substudy. Circ Heart Fail 2024; 17(12): e012135
Literatur:
1 Gillmore JD et al.: Efficacy and safety of acoramidis in transthyretin amyloid cardiomyopathy. N Engl J Med 2024; 390(2): 132-42 2 Fontana M et al.: Reduction in CMR derived extracellular volume with patisiran indicates cardiac amyloid regression. JACC Cardiovasc Imaging 2021; 14(1): 189-99 3 Razvi Y et al.: Effect of acoramidis on myocardial structure and function in transthyretin amyloid cardiomyopathy: insights from the ATTRibute-CM Cardiac Magnetic Resonance (CMR) substudy. Circ Heart Fail 2024; 17(12): e012135 4 Chacko L et al.: Echocardiographic phenotype and prognosis in transthyretin cardiac amyloidosis. Eur Heart J 2020; 41(14): 1439-47 5 Martinez-Naharro A et al.: Cardiovascular magnetic resonance in light-chain amyloidosis to guide treatment. Eur Heart J 2022; 43(45): 4722-35
Das könnte Sie auch interessieren:
ESC-Guideline zur Behandlung von Herzvitien bei Erwachsenen
Kinder, die mit kongenitalen Herzvitien geboren werden, erreichen mittlerweile zu mehr 90% das Erwachsenenalter. Mit dem Update ihrer Leitlinie zum Management kongenitaler Vitien bei ...
Arterielle Hypertonie: Bedeutung für die Neurologie
Über den Schlaganfall hinaus hat Bluthochdruck diverse potenzielle Auswirkungen auf das Gehirn und die hirnversorgenden Gefässe. Viele neurologische Notfälle gehen wiederum in der ...
ESC gibt umfassende Empfehlung für den Sport
Seit wenigen Tagen ist die erste Leitlinie der ESC zu den Themen Sportkardiologie und Training für Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen verfügbar. Sie empfiehlt Training für ...