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Reduktion von Hospitalisierungen wichtig im Hinblick auf die Mortalität bei ATTR-CM
Bericht: Mag. Nicole Bachler
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Der neuartige Transthyretin-Stabilisator Acoramidis verlängert signifikant das Überleben von Patienten mit Transthyrein-Amyloidose mit Kardiomyopathie, insbesondere wenn bei diesenkeine kardiovaskulärbedingtenHospitalisierungen notwendigsind. Dies zeigt eine rezent im Rahmen des AHA-Kongresses präsentierte Post-hoc-Analyse der ATTRibute-CM-Studie.
Die Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) ist eine Systemerkrankung, die mit einer Destabilisierung von TTR-Tetrameren und der Akkumulation von unlöslichen Amyloidfibrillen im Herzmuskel vergesellschaftet ist. Dies führt zur Funktionsstörung des Herzens und aufgrund des progressiven Charakters der Erkrankung letztlich zu Herzversagen.1–3Werden bei Patienten mit ATTR-CMHospitalisierungen aufgrund der Erkrankung notwendig, so ist das mit einer höheren Mortalität assoziiert.4
Neuer Wirkstoff Acoramidis
Der neue, potente Transthyretin-Stabilisator (TTR) Acoramidis wurde für die Behandlung von Patienten mit ATTR-CM entwickelt und bewirkt eine nahezu vollständige (≥90%) TTR-Stabilisierung.5–7 In der Phase-III-Studie ATTRibute-CM7 reduzierte Acoramidis das Risiko für die Häufigkeit von kardiovaskulärbedingter Hospitalisierung vs. Placebo um 50%, wobei günstige Wirkungen von Acoramidis über drei Monate lang beobachtet werden konnten.7
Post-hoc-Analyse von ATTRibute-CM
In der Post-hoc-Analyse8 der Phase-III-Studie ATTRibute-CM wurde der Zusammenhang zwischen kardiovaskulär bedingter Hospitalisierung (CVH) und Mortalität jeglicher Ursache in der Patientengruppe mit Acoramidis (800mg 2x tgl.) im Zeitraum von 30 Monaten untersucht. Das Durchschnittsalter lag bei 77 Jahren, mehr als 90% der Teilnehmer waren männlich. Im Vergleich mit Teilnehmern ohne CVH (n=109) hatten Teilnehmer mit CVH (n=300) seltener ein NAC(NationalAmyloidosisCenter-)Stadium I, höhere durchschnittliche NT-proBNP-Spiegel und niedrigere durchschnittliche eGFR.8
Ergebnisse
Nach 30 Monaten Beobachtung zeigten Teilnehmer mit CVH eine Überlebensrate von 62,4%, aber bei den Teilnehmern ohne CVH lag das Überleben bei 86,8% (p<0,0001). Damit war die Überlebensrate in der Acoramidis-Population bei Patienten ohne CVHsignifikant höher als bei Patienten mit CVH (Abb. 1).8
Abb. 1: Kardiovaskulär bedingte Hospitalisierung (CVH) ist ein entscheidender Faktor: signifikant längeres Überleben unter Acoramidis bei Patienten ohne CVH-Ereignisse versus Patienten mit CVH-Ereignissen (modifiziert nach Alexander K et al. 2024)8
Fazit
In der ATTRibute-CM-Studie lag die Überlebensrate signifikant höher bei Patienten ohne kardiovaskulärbedingte Hospitalisierungen im Vergleich zu Patienten mit ≥1 CVH. Damit stellt CVH einen wichtigen Prädiktor für Mortalität bei Patienten mit ATTR-CM dar.8
Die Ergebnisse dieser Post-hoc-Analyse unterstreichen die Bedeutung einer wirksamen Therapie, die zu einer Reduktion der Zahl von CVH bei Patienten mit ATTR-CM und damit zur Verlängerung des Überlebens dieser Patienten beiträgt.8
Quelle:
Alexander K et al.: Relationship between CHV and survival in the acoramidis-treated participants within ATTRibute-CM.Abstract 4147141: MDP858, presented at theAHA Scientific Sessions, 17.11.2024, Chicago, USA
Literatur:
1 Rapezzi C et al.: Transthyretin-related amyloidoses and the heart: a clinical overview. Nat Rev Cardiol 2010; 7(7): 398-408 2 Lane T et al.: Natural history, quality of life, and outcome in cardiac transthyretin amyloidosis. Circulation 2019; 140(1): 16-26 3 Ruberg FL et al.: Transthyretin amyloid cardiomyopathy: JACC state-of-the-art review. J Am Coll Cardiol 2019; 73(22): 2872-91 4 Bello NA et al.: Influence of previous heart failure hospitalization on cardiovascular events in patients with reduced and preserved ejection fraction. Circ Heart Fail 2014; 7(4): 590-5 5 Penchala SC et al.: AG10 inhibits amyloidogenesis and cellular toxicity of the familial amyloid cardiomyopathy-associated V122I transthyretin. Proc Natl Acad Sci USA 2013; 110(24): 9992-7 6 Miller M et al.: Enthalpy-Driven stabilization of transthyretin by AG10 mimics a naturally occurring genetic variant that protects from transthyretin amyloidosis. Med Chem 2018; 61(17): 7862-76 7 Gillmore JD et al.: Efficacy and safety of acoramidis in transthyretin amyloid cardiomyopathy. N Engl J Med 2024; 390(2): 132-42 8 Alexander K et al.: Relationship between CVH and survival in the acoramidis treated participants within ATTRibute-CM.Abstract 4147141: MDP858, presented at the AHA Scientific Sessions, 17.11.2024, Chicago, USA
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