Patientenselektion nach genetischen, transkriptorischen und bakteriellen Aspekten
Bericht: Dr. Ine Schmale
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In einer Phase-I/II-Studie wurde die Therapie mit Atezolizumab, Temozolomid und Radiatio bei Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom untersucht. Die Tumorgenomik und auch das Darm-Mikrobiom scheinen geeignet zu sein, um die Prognose der Patienten nach der Therapie einzuschätzen.
60 neu diagnostizierte Glioblastom-Patienten ohne Selektion nach MGMT-Status erhielten Atezolizumab mit Radiatio und Temozolomid gefolgt von adjuvantem Atezolizumab und Temozolomid. Als Ergebnis der Studie wurde mit 35,9 Monaten Nachbeobachtungszeit ein medianes Gesamtüberleben (OS) von 18,0 Monaten und ein medianes progressionsfreies Überleben (PFS) von 10,6 Monaten berichtet. Korrelative Studien schlossen genomische und transkriptorische Analysen sowie ein metagenomisches Sequencing von Fäkalproben ein. Die Untersuchung der prä-therapeutischen Proben wurde mit dem klinischen Erfolg der Studienmedikation in Verbindung gebracht.
Die somatischen Mutationen, Copy Number und Ploidieprofil waren konsistent mit den beim Glioblastom bekannten genetischen Aberrationen. Die Patienten konnten in drei Cluster mit unterschiedlicher Prognose eingeordnet werden. EGFR-Mutationen waren mit einem verkürzten Gesamtüberleben im Vergleich zu Patienten mit PTEN-Alterationen assoziiert. Patienten mit IDH1-Mutationen überlebten am längsten.
Patienten mit einem längeren Überleben wiesen Gene auf, die mit der Lymphozyten-Aktivierung und einer Immunantwort korrelieren. Die Analyse der Bakterientaxa zeigte zwei unterschiedliche Cluster mit signifikantem Unterschied des Gesamtüberlebens. Das Mikrobiom war mit verschiedenen Taxa für das OS oder das Ansprechen assoziiert.
Quelle
Weathers SP et al.: Baseline tumor genomic and gut microbiota association with clinical outcomes in newly diagnosed glioblastoma treated with atezolizumab in combination with temozolomide and radiation. ASCO 2022, Abstr. #2006
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