
Prof. Dr. Heffeter: Eine steile Karriere
Bericht:
Ingeborg Morawetz, MA
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Bereits als Jugendliche wusste Petra Heffeter, dass sie Forscherin werden wollte – so wird sie vor ihrer Antrittsvorlesung an der Medizinischen Universität Wien von Walter Berger vorgestellt. Die Biologin und Toxikologin ist nun offiziell Professorin am Zentrum für Krebsforschung.
Bei der warmherzigen und reich illustrierten Vorstellungsrede fiel neben Kinderbildern, Bildern von der Arbeit im Labor und willkürlichen Schnappschüssen ein Foto auf: eine schwangere Petra Heffeter, die, so Berger, „in allen Umständen zum Feiern bereit ist“. Eine humorvolle Bemerkung, die jedoch nicht vergessen lässt, dass für Frauen „in allen Umständen“ auch genau so zu verstehen ist – sei es beim Feiern, Studieren oder der Erwerbsarbeit.
Einmal im Gymnasialalter gefasst, erforderte Heffeters Berufswunsch automatisch eine Auseinandersetzung mit der Frage, die männlich sozialisierten Personen nie gestellt wird – die Frage nach Kindern oder Karriere, Familie oder Forschung. Es ist immer noch nicht selbstverständlich, dass Frauen in einem hochkompetitiven Arbeitsumfeld beide Lebenswege vereinbaren dürfen.
Doch Petra Heffeter, Mutter eines Sohnes, hat aus dem „oder“ ein „und“ gemacht. Denn Gleichberechtigung kann auch vom Individuum ausgehen: Hätte sie nicht einen Partner gefunden, dem ihre Karriere ebenso wichtig ist wie die seine, und der, so Heffeter, „tatsächlich ein Halbe/Halbe lebt“, wäre ihre berufliche Laufbahn deutlich komplexer verlaufen. Die onkologische Forschung profitiert von Petra Heffeters Durchsetzungskraft.
Mit 142 Publikationen mit Peer-Review, 15 Patenten, einem h-Index von 40, 5425 Zitationen und mehreren Auszeichnungen und Auslandsaufenthalten hat Prof. Dr. Heffeter das Feld der experimentellen Onkologie in den letzten Jahren bereichert. Die primären Forschungsziele ihrer Arbeitsgruppe sind, Wirksamkeit und Versagen vorrangig metallhaltiger Krebstherapeutika zu verstehen und auf dieser Basis ebensolche Therapeutika mit optimierter Wirkweise zu entwickeln. Um diese Ziele zu erreichen, beschäftigen sich am Zentrum für Krebsforschung mehrere Fokusgruppen mit den dafür relevanten Fragestellungen.
Das Thiosemicarbazon-Team, das Tyrosinkinase-Hemmer-Team, das Nanopartikel-Team und das Albumin-Team befassen sich mit Möglichkeiten, nicht nur das Therapieansprechen von Krebsmedikamenten zu erhöhen, sondern auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu reduzieren. Über Mechanismen der Paraptose, Hypoxie-aktivierbarer EGFR-Hemmer, des „enhanced permeability and retention“-Effekts und Albumin-bindender Therapeutika arbeiten sie an Wirkstoffen, die die Schwachstellen von Krebszellen ausnutzen.
In ihrer eigenen Antrittsvorlesung gab Petra Heffeter vor allem der Forschung anderer junger Wissenschaftler*innen die Bühne. Sonja Hager, Diana Groza, Monika Caban und Hemma Schüffl sind nur einige jener Menschen, deren beeindruckende Fortschritte in der Krebstherapie unter der Leitung von Prof. Dr. Heffeter sicher noch weiter vorangetrieben werden.
Quelle:
Antrittsvorlesung Petra Heffeter, Professorin im Fachbereich Experimentelle Onkologie. Medizinische Universität Wien, 09.09.2022
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