© G. Riedl

Eine besondere Herausforderung

Revisionen und Komplikationen nach Operation der instabilen Patella

Die patellofemorale Instabilität ist multifaktoriell und bedarf einer gezielten Abklärung der diesbezüglichen Risikofaktoren sowie der dazugehörigen klinischen Evaluierung. Fehlerhafte Indikationsstellungen oder OP-Techniken können zu einer entsprechenden Komplikation, unabhängig von den allgemeinen Komplikationen, wie Infektion oder Gefäß-/Nervenverletzungen, führen. Trotz moderner chirurgischer Techniken können Revisionen aufgrund von postoperativen Komplikationen, Reinstabilitäten, Osteosyntheseversagen oder neuerlichem Trauma notwendig werden. Die Revision nach einer Patellastabilisierung ist eine besondere Herausforderung, da häufig anatomische Veränderungen und funktionelle Einschränkungen vorliegen.

Zur Indikationsstellung ist eine sorgfältige, schrittweise Abklärung notwendig. Vorausgesetzt sind jedenfalls die klinische Untersuchung, insbesondere der Grad der Instabilität (Apprehensiontest, J-Zeichen, Beinrotation, allgemeine Banduntersuchung des Kniegelenks), sowie eine radiologische Abklärung, welche zumindest eine Magnetresonanzuntersuchung, Röntgen in zwei Ebenen und ein Beinachsenröntgen beinhaltet. Bei klinischem Verdacht einer vermehrten Innentorsion des Oberschenkels können zusätzlich noch eine Rotations-MRT oder eine CT hilfreich sein. Mit diesen Untersuchungen wird in Zusammenschau mit der klinischen Untersuchung ein entsprechendes Behandlungskonzept erstellt. An unserer Abteilung werden bei Patienten mit zweimaliger Patellaluxation oder bereits behandelter Instabilität der Gegenseite folgende Punkte korrigiert: Bei jedem Eingriff wird eine MPFL-Plastik mit Gracillis- oder Quadrizepssehne durchgeführt,1 eine Patelladistalisierung ab einem Caton-Deschamps-Index von >1,2,2 eine Trochleaplastik ab einer lateralen Trochleainklination unter 11° (bei Adipositas oder zusätzlicher Rotationskorrektur/Beinachsenkorrektur des Oberschenkels wird dies offen durchgeführt, ansonsten arthroskopisch),3 eine Medialisierung der Patella ab einem TT-PCL über 20mm.4 Eine Derotation des Oberschenkels wird ab ca. 35° vermehrter Innentorsion, eine Achsenkorrektur ab einem Valgus von ca. 5° in Betracht gezogen.

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