EU-weites Projekt: Covid-19 und zystische Fibrose
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Seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie haben EU-weit Cystic-Fibrosis(CF)-Patientenregister Daten von CF-Patienten, die sich mit SARS-CoV-2 infiziert haben, gesammelt und der European Cystic Fibrosis Society (ECFS) zur Verfügung gestellt.
Länder, die ihre jährlichen CF-Statistiken der ECFS zur Verfügung stellen, waren aufgefordert positive Covid-19-Fälle unter Patienten mit gesicherter CF-Diagnose zu melden. Diese so gesammelten, zentralisierten und anonymisierten Daten werden nun – wöchentlich upgedated – auf der Website der ECFS unter www.ecfs.eu/covid-cf-project-europe bereitgestellt. Obwohl Patientenregister bereits seit April Covid-19-CF-Fälle gemeldet hatten, wurden bis Anfang Juli alle bereits gesammelten Daten von Patienten, die keine PCR-basierte positive SARS-CoV-2-Diagnose erhalten hatten, bereinigt. Es sei erwähnt, dass es sich hierbei um vorläufige, inkomplette Daten von einer niedrigen Patientenzahl handelt. Eine substanzielle statistische Datenanalyse wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.
Daten zu CF-Patienten mit Covid-19
Mit 29.Juli2020 umfasst die Datenbank 150 CF-Patienten, die positiv auf Covid-19 gestestet wurden. Von den 37 Ländern, die Daten zur Verfügung stellten, wurden 150 Fälle aus 18 Ländern – die meisten aus Frankreich (n=35) und Großbritannien (n=27) – gemeldet, 19 Länder hatten bis dahin keine SARS-Cov-2-positiven CF-Patienten (wie z.B. Österreich, Tschechien, Portugal) zu verzeichnen. Tatsächlich waren detaillierte Informationen zum Krankheitsverlauf nur von 128 Patienten erhältlich, wovon 69 Männer und 59 Frauen waren. Die meisten infizierten CF-Patienten waren zwischen 18 und 49 Jahren alt. Die Hälfte der erfassten Patienten hatte einen ppFEV1 von >70%, bei 21% lag der ppFEV1 unter 40%.
Die am häufigsten vorkommenden Covid-19-Symptome der erfassten Patienten waren Fieber, Müdigkeit, Kopfweh und Atemwegsbeschwerden (Husten, Dyspnoe, Engegefühl in der Brust, vermehrtes Sputum, Hämoptysis), weniger als ein Drittel der Beschwerden war asymptomatisch (Abb.1).
Abb. 1: Covid-19-Symptome (Kategorien)
88% der CF-Patienten hatten einen milden Covid-19-Verlauf, sechs Patienten hatten einen schweren Verlauf mit klinischen Anzeichen wie Blutsauerstoffsättigung unter 93%, PaO2/FiO2-Rate unter 300 etc. Bei fünf Patienten war die Situation kritisch – sie erlitten einen Atemstillstand, septischen Schock und/oder multiples Organversagen.
Fast die Hälfte der erkrankten Personen, von denen Daten dazu verfügbar waren, wurde mit Azithromycin oder anderen oral zu verabreichenden Antibiotika behandelt. Bei lediglich 15 Patienten wurde Hydroxychloroquin eingesetzt, noch weniger erhielten eine antivirale oder antifungale Medikation, 28 von 110 erfassten Patienten benötigten eine Sauerstofftherapie, sieben Patienten mussten beatmet werden. CF-assoziierte pulmonale Exazerbationen waren mit Abstand die häufigsten Covid-19-Komplikationen, gefolgt von bakteriellen Pneumonien und anderen (Abb.2).
Bis Ende Juli hatten sich insgesamt 72% der betroffenen CF-Patienten von der Covid-19-Erkrankung erholt, acht Patienten benötigten eine Intensivbetreuung und drei Personen sind gestorben. ◼
Abb. 2: Covid-19-Komplikationen
Bericht:
Dr. Katrin Spiesberger
Quelle:
„Covid-19 in people with CF“, verfügbar unter https://www.ecfs.eu/covid-cf-project-europe; zuletzt aufgerufen am 12.August 2020
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