Bilanz aus zwei Jahren Urologie-Primariat: Nachwuchsarbeit, die sich rechnet

Vor zwei Jahren hat Prof. Dr. Peter Weibl das Primariat der Urologie am Landesklinikum (LK) Korneuburg übernommen. Zuvor war er bereits als erster Oberarzt an dieser Abteilung tätig. Dank seines Einsatzes im Bereich des Ärztenachwuchses ist die Abteilung gut aufgestellt.

Den Einstieg vor zwei Jahren als Primarius der Urologie kann Prof. Weibl durchaus als sehr fordernd bezeichnen. Die Pandemie war mit all ihren Herausforderungen noch nicht abgeklungen, zudem gab es einige personelle Veränderungen. In dieser Zeit war die weitere Erhaltung der guten Arbeitsatmosphäre oberstes Ziel. Besonders erfreulich ist, dass die in die Wege geleiteten Personalrekrutierungsmaßnahmen Wirkung zeigen. Die konsequente Nachwuchsarbeit der letzten Jahre trägt auf der Abteilung für Urologie Früchte, denn es konnten neue Fachärzt:innen gewonnen werden.

Umfangreiches klinisches Angebot für fachärztlichen Nachwuchs

An der urologischen Abteilung beginnt die Ausbildung bereits bei Tertialstudent:innen, die während ihres gynäkologischen Tertials schon tageweise für erste fächerübergreifende Erfahrungen der Urologie zugeteilt werden. Auch Studierende des klinisch-praktischen Jahres werden voll ins Team integriert und sind bis zu vier Monate auf der Urologie tätig. Viele kehren dann auch in der Turnusärzteausbildung auf die Abteilung zurück und nicht wenige hegen später den Wunsch, selbst die urologische Fachausbildung zu machen – nicht zuletzt wegen der angenehmen Arbeitsatmosphäre an der Abteilung. Zusätzliche sind „Inhouse“-Veranstaltungen für Nachwuchsmitarbeiter:innen geöffnet worden, bei denen auch Turnusärzt:innen ihren Beitrag leisten. Schnuppertage und „shadowing programs“ auf der Abteilung dienen zur Abklärung, ob das Fach Urologie das richtige für die weitere ärztliche Ausbildung ist. Hierbei sind die hochprofessionelle Zusammenarbeit und Kooperation mit Univ.-Lektorin Dr. Eva Trifina-Mikosch, HCM-AE, und OA Dr. Thomas Laschitz, MBA, zu unterstreichen.

© Landesklinikum Korneuburg-Stockerau

Abb. 1: Ein Teil des Expertenteams, das auf der Urologie des Landesklinikums Korneuburg tätig ist: v. l. n. r. Prim. Prof. Dr. Peter Weibl, Oberärztin Dr. Ghazal Ameli und Oberarzt Dr. Michael Rutkowski

Schwerpunkt operatives Handwerk

Besonderen Wert legt Primarius Prof. Dr. Peter Weibl auf die operative Ausbildung. Neben den urologischen Standardoperationen, wie beispielsweise Chirurgie des äußeren Genitals und endoskopische Eingriffe, werden im Landesklinikum Korneuburg unter anderem auch sehr komplexe onkologische bzw. rekonstruktive Eingriffe sowie Inkontinenzoperationen vorgenommen. „Diese Expertise ist nicht nur überregional, sondern auch international bekannt“, freut sich Prim. Prof. Dr. Peter Weibl. „Diesen starken Ruf hat noch Prof. Dr. Wilhelm Alexander Hübner etabliert, und wir freuen uns, dass wir dies vertiefen und erfolgreich weiterführen können. Immer wieder kommen Kolleginnen und Kollegen, nicht nur aus EU-Nachbarländern, sondern beispielsweise auch aus den USA und Südamerika, um ‚Teaching-Operationen‘ an der Urologischen Abteilung miterleben zu können.“

Errungenschaften unter Prim. Weibl

Seit Prof. Weibl das Primariat der Urologie im LK Korneuburg übernommen hat, wurden mehrere wissenschaftliche Publikationen verfasst, diverse Fortbildungen veranstaltet, 19 nationale und internationale Fachvorträge und zwei Webinare abgehalten. Zuletzt konnte als Highlight ein voll ausgebuchtes Life-OP-Seminar zur operativen Behandlung der Harninkontinenz in Kooperation mit dem ÖGU-Arbeitskreis für Blasenfunktionsstörungen (ÖGU:Österreichische Gesellschaft für Urologie) abgehalten werden. Vorsitzender dieses Arbeitskreises ist der erste Oberarzt der Urologie des LK Korneuburg, Dr. Michael Rutkowski. In den vollen Veranstaltungsraum wurden drei komplexe Inkontinenzoperationen übertragen und das Auditorium konnte während der Eingriffe direkt Fragen an die Operierenden, Prof. Dr. Wilhelm Alexander Hübner und OÄ Dr. Ghazal Ameli, stellen. Die Moderation übernahmen Prim. Prof. Dr. Weibl und OADr. Rutkowski. Expertenvorträge und zusätzliche OP-Videos rundeten die Veranstaltung ab. Aufgrund des großen Erfolges und des regen Interesses an weiteren Seminaren dieser Art ist ein zweites Life-OP-Seminar zum Thema „rekonstruktive Urologie“ für Anfang 2025 vorgesehen. Für Primarius Weibl ist die Urologie Korneuburg „mein zweiter Wohnsitz, wo ich immer gerne hinkomme. Es ist mir wichtig, Menschen das Gefühl zu geben, dass sie außergewöhnlich sind.“