Johannes Steinhart wird Präsident der Ärztekammer für Wien
Wien - Der Präsident der Ärztekammer für Wien heißt erstmals Johannes Steinhart. Er wurde am Dienstagnachmittag von der Vollversammlung der Ärztekammer für Wien bei 81 abgegebenen Stimmen mit 62 Stimmen gewählt. Steinhart löst damit Thomas Szekeres ab, der dieses Amt seit 2012 innehatte.
Nachdem die „Vereinigung österreichischer Ärztinnen und Ärzte – Liste Steinhart“ vom damaligen Kammer-Vize Steinhart Mitte März bei der Wahl neuerlich als stimmenstärkste Fraktion hervorgegangen war, schaffte es der Facharzt für Urologie diesmal, eine breite Koalition hinter sich zu vereinen. In den Jahren 2017 wie auch 2012 landete sein Konkurrent Szekeres zwar auf dem zweiten Platz, konnte sich jedoch mit anderen Fraktionen auf eine Mehrheit einigen.
Gesundheitspolitische Vergangenheit
Steinhart führt eine Facharztordination mit allen Kassen in Wien-Simmering. Über viele Jahre hindurch war er zudem als Spitalsarzt und Krankenhausmanager tätig.
Gesundheits- und standespolitisch möchte sich der 67-Jährige in seiner neuen Position als „Interessenvertreter aller Kolleginnen und Kollegen“ etablieren. Ein geschlossenes und einheitliches Auftreten der Ärzteschaft nach außen sei notwendig, um die „dringend anstehenden Verbesserungen und Reformen im heimischen Gesundheitssystem im Sinne einer bestmöglichen medizinischen Versorgung der Patientinnen und Patienten auch zukünftig zu gewährleisten“, so Steinhart in einem ersten Statement.
Als größte Herausforderung für die nächsten Jahre sieht der niedergelassene Arzt die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Spitalsärzten, die Attraktivierung des niedergelassenen Kassenbereichs sowie die Sicherstellung einer wohnortnahen niederschwelligen Gesundheitsversorgung vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden und älter werdenden Bevölkerung in Wien.
Gesundheitspolitisch hat Steinhart in der Vergangenheit einige Eckpfeiler eingeschlagen – etwa im Zuge der Kassenverhandlungen wien- und österreichweit sowie bei der Mitgestaltung unterschiedlicher Projekte, wie der Erstversorgungsambulanzen (EVA) nach dem Modell der seit 2012 existierenden Allgemeinmedizinischen Akutversorgung (AMA). (ehs)