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Gesundheit und Forschung

Studie aus Wien und Meran zeigt: Krebspatient*innen sollten vierte Coronaimpfung erhalten

Wien/Meran - Die vierte Impfung gegen Covid-19 erhöht bei Krebspatient*innen die Immunantwort gegen Virusvarianten. Das gilt sowohl für Personen mit Tumorerkrankungen als auch für Menschen, die bösartige Blutkrankheiten (onkologisch-hämatologische Erkrankungen) haben. Der Effekt von monoklonalen Antikörpern als „passive Impfung“ ist hingegen sehr begrenzt. Das zeigt eine Untersuchung an Patienten aus Wien und Meran in Südtirol, die jetzt in „JAMA Oncology“ erschienen ist.

Die Wissenschaftler mit Erstautor Maximilian Mair aus dem Team der Klinischen Abteilung für Onkologie (MedUni Wien/AKH; Leiter: Matthias Preusser) und um Manfred Mitterer vom Franz-Tappeiner-Spital in Meran setzten in ihrer Arbeit bereits erfolgte Studien zur Immunantwort von Krebspatienten auf die zunächst empfohlenen drei Covid-19-Teilimpfungen fort.

Sie untersuchten die Antikörperantwort vor und nach einer vierten Immunisierung mit den bereits verfügbaren nicht angepassten Impfstoffen bei Patienten mit Tumorleiden und bösartigen Bluterkrankungen. Unterschieden wurde in den Laborstudien nach den Virusvarianten – ursprünglicher Wildtyp, Omikron BA.1 und Omikron BA.4. Bei den Hämatologie-Patienten analysierte man auch nach den verwendeten Therapien. Kranke, welche eine gegen bösartige B-Zellen gerichtete Behandlung bekommen, haben eine besonders schlechte Immunantwort auf Impfungen.

Impfung versus monoklonale Antikörper

„Schließlich untersuchten wir auch die Wirksamkeit der monoklonalen Antikörper Tixagevimab und Cilgavimab, die als ,passive Impfung‘ verwendet worden sind“, so Preusser. Das Gesamtergebnis: „Jedenfalls empfehlen wir Krebspatienten die vierte Covid-19-Impfung.“ Die Immunreaktion sei aber nach jeweiliger Patientengruppe unterschiedlich. „Im Gegensatz zur vierten Impfung zeigen die monoklonalen Antikörper in unseren Untersuchungen eine stark abnehmende Schutzwirkung gegen die beiden Omikron-Varianten BA.1 und BA.4.“

Insgesamt waren 72 Patienten in die Studie aufgenommen worden. Das mittlere Alter betrug 74 Jahre. 75 Prozent der Kranken (54 Personen) erhielten die vierte Impfung gegen Covid-19. 21 der Probanden hatten eine Tumorerkrankung, 33 hatten eine hämatologische Krankheit. 18 (25 Prozent) bekamen die monoklonalen Antikörper als potenziellen „passiven“ Schutz vor Covid-19.

Im Labor wurde untersucht, wie sich die Antikörperantwort von dritter zu vierter erfolgter Impfung gegen die Rezeptor-bindende Domäne des SARS-CoV-2-Spikeproteins veränderte. Die stärkste Immunantwort zeigte sich – im Vergleich zu den vorangegangenen Studien mit der dritten Teilimpfung – nach der vierten Impfung erneut bei Patienten mit Tumorleiden. Schwächer war sie bei den Hämatologie-Patienten. (APA/red)

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