Hohe Effektivität von Belamaf bei intensiv vorbehandelten Patient:innen
Bericht: Dr. Ine Schmale
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In der DREAMM-3-Studie wurde Belantamab mafodotin mit einem Standard-Regime bei Patient*innen mit rezidiviertem oder refraktärem Myelom in der dritten oder einer späteren Therapielinie verglichen. Die Studie erreichte den primären Endpunkt nicht, zeigte aber dennoch eine hohe Aktivität des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats.
Belantamab mafodotin (Blenrep) ist ein BCMA-gerichtetes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), das in der Phase-III-Studie DREAMM-3 bei 325 intensiv vorbehandelten Myelompatient:innen 2:1-randomisiert mit Pomalidomid plus Dexamethason (Pd) verglichen wurde. Der primäre Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS).
Die Patient:innen waren median 68 Jahre alt, mit einem Anteil von 21–22 % im Alter ≥ 75 Jahre. 26 % der Patient:innen im Belantamab-mafodotin-Arm und 32 % derjenigen im Pd-Arm wiesen eine Hochrisiko-Zytogenetik auf. Jeweils 50 % der Patient:innen hatten ≤ 3 bzw. > 3 Therapielinien erhalten und 15 % bzw. 7 % ≥ 6 Therapielinien.
Im Ergebnis wurde ein längeres medianes PFS unter Belantamab mafodotin gesehen (11,2 versus 7,0 Monate), die Kaplan-Meier-Kurven überschnitten sich allerdings bei etwa 4 Monaten und der Unterschied erreichte keine statistische Signifikanz (HR = 1,03; 95% CI: 0,72–1,47; p = 0,558). Die Ansprechraten waren mit 41 % versus 36 % in beiden Studienarmen ähnlich, die Remissionen mit einem Anteil von 25 % versus 8 % ≥ VGPR (sehr gutes partielles Ansprechen) und 10 % versus 3 % ≥ CR (komplettes Ansprechen) tiefer im Belantamab-mafodotin-Arm. Die mediane Dauer des Ansprechens war unter Belantamab mafodotin mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 11,5 Monaten noch nicht erreicht und betrug 8,5 Monate im Pd-Arm.
Bezüglich des Gesamtüberlebens (OS) wurde kein Unterschied zwischen den beiden Studienarmen beobachtet (medianes OS: 21,2 vs. 21,1 Monate; HR = 1,14; 95% CI: 0,77–1,68; p = 0,746). Auch das Auftreten von Nebenwirkungen war in beiden Studienarmen im Großen und Ganzen ähnlich. Klinisch relevante Neutropenien und Infektionen wurden häufiger unter Pd berichtet, klinisch relevante Thrombozytopenien häufiger unter Belantamab mafodotin. Unter Belantamab mafodotin traten bei 20 % der Patient:innen Sehstörungen auf, die innerhalb von median 40 Tagen verschwanden. Insgesamt gaben 70 % der Patient:innen in beiden Studienarmen an, von den Therapienebenwirkungen gar nicht oder nur ein bisschen belastet gewesen zu sein. In beiden Studienarmen wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität von den Patient:innen als stabil bewertet, mit einem Trend zu einer Verbesserung der Lebensqualität im Verlauf der Therapie.
Die Autoren schlossen aus den Ergebnissen, dass zwar der primäre Studienendpunkt nicht erreicht wurde, aber mit Belantamab mafodotin eine ähnliche klinische Aktivität erreicht werden konnte wie mit der Doublette.
Quelle
Dimopoulos MA et al.: A phase 3, open-label, randomized study to evaluate the efficacy and safety of single-agent belantamab mafodotin (belamaf) compared to pomalidomide plus low-dose dexamethasone (Pd) in patients with relapsed/refractory multiple myeloma (DREAMM-3). EHA 2023, Abstr. #S199
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