Gute Ergebnisse mit Belantamab Mafodotin nach Rezidiv
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Kombinationen mit Belantamab Mafodotin könnten ein neuer Therapiestandard bei Myelompatientinnen nach erstem Krankheitsprogress werden. Auch in späteren Linien zeigte das BPd-Regime in der DREAMM-8-Studie robuste Wirksamkeit und Sicherheit.
Das BCMA-gerichtete Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Belantamab Mafodotin wurde in der randomisierten Phase-III-Studie DREAMM-8 in Kombination mit Pomalidomid und Dexamethason (BPd) bei rezidivierten und refraktären Patient:innen geprüft. Als Kontrolle diente das PVd-Regime mit Bortezomib, Pomalidomid und Dexamethason. Eingeschlossen wurden 302 Myelompatient:innen mit ≥1 vorangegangenen Therapielinien, einschliesslich Lenalidomid. Primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS). Präsentiert wurden die Ergebnisse mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 21,8 Monaten. Die Patient:innen waren median 67–68 Jahre alt. Etwa die Hälfte hatte 1 vorangegangene Therapie erhalten, ein Drittel 2–3 Therapielinien sowie 12–15% der Patient:innen ≥4 Therapielinien. Etwa 60% waren einer Stammzelltransplantation unterzogen worden, 80% waren Lenalidomid-refraktär und ein Viertel der Patient:innen hatte einen Anti-CD38-Antikörper erhalten. Im Ergebnis wurde ein signifikanter PFS-Vorteil zugunsten der experimentellen Therapie beobachtet (HR=0,52; 95% CI: 0,37–0,73; p<0,001). Nach 12 Monaten lebten 71% versus 51% der Patient:innen ohne Progress. Der Median war im BPd-Arm noch nicht erreicht und betrug im PVd-Arm 12,7 Monate. Der PFS-Vorteil wurde für alle präspezifizierten Subgruppen beobachtet, beispielsweise auch für Lenalidomid-refraktäre Patient:innen (HR=0,45; 95% CI: 0,31–0,65). Die unter BPd erreichten Remissionen waren tiefer als unter PVd. 40% versus 16% der Patient:innen zeigten ein komplettes Ansprechen (≥CR), 24% versus 5% ein Ansprechen ≥CR und MRD-Negativität (10-5). Die Dauer des Ansprechens (DOR) betrug im Median 17,5 Monate für PVd und war im BPd-Arm noch nicht erreicht. Nach 12 Monaten lag die DOR-Rate bei 79% versus 61%. Auch die Zeit bis zu einem zweiten Progress oder Tod (PFS2) war unter BPd gegenüber PVd verlängert (HR=0,61; 95% CI: 0,43–0,86). Bezüglich des Gesamtüberlebens (OS) wurde im Trend ein Vorteil von BPd gesehen. Nach 12 Monaten lebten 83% versus 76% (HR=0,77; 95% CI: 0,53–1,14). Eine spezifische Nebenwirkung von Belantamab Mafodotin sind Verschlechterungen der Sehschärfe, die in den meisten Fällen reversibel und mit Dosismodifikationen gut handhabbar sind. Nur 9% der Patient:innen brachen die Therapie aufgrund von Augenstörungen ab. Die globale Lebensqualität laut EORTC QLQ-C30 blieb in beiden Studienarmen stabil.
Fazit: Zusammen mit den Daten der DREAMM-7-Studie bestätigen die Ergebnisse der DREAMM-8-Studie eine gute Effektivität, handhabbare Sicherheit und eine einfache Administration von Belantamab Mafodotin in verschiedenen Kombinationen beim rezidivierten multiplen Myelom.
Quelle:
Dimopoulos MA et al.: Results from the randomized phase 3 DREAMM-8 study of belantamab mafodotin plus pomalidomide and dexamethasone vs pomalidomide plus bortezomib and dexamethasone in relapsed/refractory multiple myeloma. EHA 2024; Abstr. #LB3440
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