Head-to-Head-Vergleich zweier PD-1-gerichteter Antikörper
Bericht:
Dr. Ine Schmale
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.
Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:
Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich
zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)
Dostarlimab und Pembrolizumab sind zwei PD-1-gerichtete Checkpoint-Inhibitoren, die an verschiedene Stellen binden. Ob diese strukturellen Unterschiede einen Einfluss auf klinische Parameter haben, wurde in der Phase-II-Studie PERLA untersucht.
In der weltweiten, randomisierten, doppelblinden Phase-II-Studie PERLA erhielten 243 Patient:innen mit metastasiertem, nichtsquamösem nichtkleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) in der ersten Therapielinie Dostarlimab plus Chemotherapie oder Pembrolizumab plus Chemotherapie. Die Therapie wurde bis zum Tumorprogress oder bis zu nicht akzeptabler Toxizität verabreicht. Primärer Studienendpunkt war das objektive Ansprechen (ORR). Beim ESMO-Kongress wurden die Ergebnisse einer präspezifizierten Analyse zum Gesamtüberleben (OS), einem sekundären Endpunkt, präsentiert.
Die Patientencharakteristik war gut ausbalanciert, mit 86 % (Ex-)Rauchern in beiden Studienarmen und einer PD-L1-Expression TPS ≥ 1 % bei 58–59 % und TPS ≥ 50 % bei 22 % der Patient:innen. Insgesamt befanden sich im Dostarlimab-Arm allerdings weniger häufig Patient:innen ≥ 65 Jahre (46 % vs. 53 %), dafür ein höherer Anteil an Patient:innen mit schlechterem Allgemeinzustand (ECOG PS 1: 69 % vs. 59 %), Hirnmetastasen (18 % vs. 12 %) und Lebermetastasen (16 % vs. 11 %).
Im Ergebnis, mit nunmehr median 21 Monaten Nachbeobachtungszeit, zeigte sich ein Ansprechen bei 45 % der Patient:innen im Dostarlimab-Arm versus 39 % im Pembrolizumab-Arm. Bezüglich des OS zeigte sich mit einer Reife von 55,1 % (134 Ereignisse) und einem Median von 19,4 Monaten versus 15,9 Monate ein Trend für ein verlängertes Überleben unter Dostarlimab plus Chemotherapie (HR = 0,75; 95% CI: 0,53–1,05). Der numerische Vorteil wurde für alle PD-L1-Expressionssubgruppen bestätigt. Im Median wurden 13 versus 7,5 Zyklen der Studienmedikation gegeben. Die mediane Dauer unter Therapie betrug 9 versus 6 Monate. Der Anteil an Patient:innen mit Nebenwirkungen aller Grade und von Grad ≥ 3 war in beiden Studienarmen vergleichbar. Ein numerischer Trend zum Vorteil von Dostarlimab wurde bezüglich der Therapieabbruchrate aufgrund von Nebenwirkungen (29 % vs. 38 %), von klinisch relevanten Nebenwirkungen (41 % vs. 48 %) und immunvermittelten Nebenwirkungen (31 % vs. 39 %) beobachtet. Die häufigsten Immuntherapie-assoziierten Nebenwirkungen waren Anämie, Asthenie und Rash.
Fazit: Dostarlimab und Pembrolizumab zeigen eine ähnliche Wirksamkeit, wobei Dostarlimab ein numerisch besseres Ergebnis bezüglich der Ansprechrate und des Gesamtüberlebens erreichte. Mit den Ergebnissen wird die weitere Untersuchung von Dostarlimab als Therapie-Backbone in Kombination mit der Standardtherapie und für zukünftige Studien bei Patient:innen mit NSCLC untermauert.
Quelle:
Peters S et al.: Overall survival from a phase II randomised double-blind trial (PERLA) of dostarlimab + chemotherapy vs pembrolizumab + chemotherapy in metastatic non-squamous NSCLC. ESMO 2023, Abstr. #LBA64
Das könnte Sie auch interessieren:
Highlights zu Lymphomen
Assoc.Prof. Dr. Thomas Melchardt, PhD zu diesjährigen Highlights des ASCO und EHA im Bereich der Lymphome, darunter die Ergebnisse der Studien SHINE und ECHELON-1
Pract. med. Alexander Meisel
Pract. med. Alexander Meisel im Interview
GvHD: PT-Cy und ROCK2 rocken
Die akute und die chronische Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) sind schwerwiegende Komplikationen nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSZT). Post-Transplantations ...