Camrelizumab plus Chemotherapie ist ein neuer Erstlinienstandard
Bericht: Dr. Ine Schmale
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Das Plattenepithelkarzinom ist der dominierende histologische Subtyp beim Ösophaguskarzinom in China, mit einem Anteil von etwa 90%. In der chinesischen Studie ESCORT-1st wurde die Kombination von Camrelizumab plus Chemotherapie als potenzieller neuer Erstlinienstandard bestätigt.
Die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Studie ESCORT-1st schloss insgesamt 596 Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Plattenepithelkarzinom des Ösophagus ein. Die Patienten erhielten als Erstlinientherapie entweder den PD-1-Inhibitor Camrelizumab (200 mg, q3w) plus Paclitaxel (175 mg/m2, q3w) und Cisplatin (75 mg/m2, q3w) oder Placebo plus Chemotherapie. Als co-primäre Endpunkte wurden das progressionsfreie Überleben (PFS) und das Gesamtüberleben (OS) untersucht.
Die Patienten waren im Median 62 Jahre alt und wiesen in 23% der Fälle Lebermetastasen, in 30-31% Lungenmetastasen, in 7-10% Knochenmetastasen und in 92% der Fälle Lymphknotenmetastasen auf. Bei 55-56% der Patienten wurde eine PD-L1-Expression ≥1% nachgewiesen. 25% der Patienten hatten bereits eine Antitumortherapie im (neo-)adjuvanten Setting erhalten.
Bezüglich des OS wurde eine signifikante Verlängerung mit 30%iger Risikoreduktion zu sterben beobachtet (HR: 0,70; 95% CI: 0,56–0,88; p=0,001). Das mediane OS betrug 15,3 Monate im Camrelizumab- versus 12,0 Monate im Placebo-Arm. Das Risiko für einen Progress wurde um 44% reduziert (HR: 0,56; 95% CI: 0,46–0,68; p<0,001), das mediane PFS betrug 6,9 versus 5,6 Monate. Sowohl für das OS als auch für das PFS wurde ein signifikanter Vorteil für fast alle untersuchten Subgruppen gesehen. Ein Ansprechen zeigten 72,1% versus 62,1% der Patienten, mit einer medianen Dauer von 7,0 versus 4,6 Monaten.
Therapieassoziierte Nebenwirkungen Grad ≥3 traten bei 63,4 versus 67,7% der Patienten auf, klinisch relevante therapieassoziierte Nebenwirkungen bei 30,2 versus 23,2% der Patienten. 12,1 versus 9,4% der Patienten brachen mindestens eine Komponente der Studienmedikation ab. 3,0 versus 3,7% der Patienten starben aufgrund therapieassoziierter Nebenwirkungen. Die Lebensqualität, erhoben mit dem QLQ-C30-Fragebogen, zeigte unter Camrelizumab ein geringeres Risiko für eine Verschlechterung des Allgemeinzustands und der Schmerzen. Mithilfe des QLQ-OES18-Fragebogens wurde ein geringes Risiko für Probleme mit dem Essen und dem Schlucken sowie für Erstickungsanfälle festgehalten.
Literatur
Xu R et al.: ESCORT-1st: A randomized, double-blind, placebo-controlled, phase 3 trial of camrelizumab plus chemotherapy vs chemotherapy in patients with untreated advanced or metastatic esophageal squamous cell carcinoma (ESCC). ASCO-Meeting 2021; Abstr. #4000
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