Moderate Antitumoraktivität mit Enfortumab Vedotin
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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In der Multikohortenstudie EV-202 zeigte Enfortumab Vedotin Antitumoraktivität bei Brustkrebspatient:innen, konnte aber die gesetzten Zielwerte nicht erreichen. Das Ansprechen war unabhängig von der Nectin-4-Expression.
Nectin-4 wird bei diversen soliden Tumoren exprimiert und ist damit eine potenzielle Zielstruktur für zielgerichtete Therapien. Enfortumab Vedotin, ein Nectin-4-gerichtetes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), wurde in der offenen Phase-II-Multikohortenstudie bei soliden lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Tumoren geprüft, u.a. beim Hormonrezeptor-positiven, HER2-negativen (HR+/HER2–) und beim tripelnegativen Mammakarzinom (TNBC). Primärer Endpunkt war die objektive Ansprechrate (ORR) laut Prüfarztbericht.
In die Studie EV-202 wurden Brustkrebspatient:innen eingeschlossen, die bereits mit Taxanen oder Anthrazyklinen vorbehandelt waren und 1–2 Linien einer zytotoxischen Therapie für das lokal fortgeschrittene oder metastasierte Stadium erhalten hatten. Die Antitumorwirkung wurde für die beiden Mammakarzinomkohorten als vielversprechend gewertet, wenn mindestens 12 von 40 Patient:innen mit HR+/HER– bzw. 10 von 40 Patient:innen mit tripelnegativem Brustkrebs ein Ansprechen erreichten. Letztendlich konnten 45 und 42 Patient:innen in der EV-202-Studie mit Enfortumab Vedotin behandelt werden, von welchen 34 bzw. 35 Patient:innen eine hohe Nectin-4-Expression aufwiesen.
Es sprachen 7 (15,6%; HR+/HER2–) und 8 Patient:innen (19,0%; TNBC) auf die Therapie an, die Krankheitskontrollrate betrug 51,1 bzw. 57,1%. Die Dauer des Ansprechens lag bei 7,23 und 3,78 Monaten. Das Ansprechen erwies sich in beiden Brustkrebskohorten als unabhängig von der Nectin-4-Expression. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) betrug 5,39 (95% CI: 3,35–5,68) bzw. 3,52 (95% CI: 2,10–4,63) Monate, das mediane Gesamtüberleben (OS) 19,75 (95% CI: 12,81 bis nicht erreicht) bzw. 12,91 (10,28 bis nicht erreicht) Monate. Die Therapie wurde generell gut vertragen. Bei 33,3% bzw. 28,6% der Patient:innen führten therapieassoziierte Nebenwirkungen zu einer Dosisreduktion und 5 (11,1%) bzw. 0 Patient:innen brachen die Therapie aufgrund von therapieassoziierten Nebenwirkungen ab. Häufige Nebenwirkungen waren Hautreaktionen, periphere Neuropathie und Hyperglykämie.
Fazit: Enfortumab Vedotin zeigt Antitumoraktivität beim HR+/HER2– und tripelnegativen Mammakarzinom, die präspezifizierte ORR-Schwelle wurde aber, trotz hoher Nectin-4-Expression, nicht erreicht. Die Nebenwirkungen waren handhabbar und konsistent mit anderen Studien.
Quelle:
Giordano A et al.: Enfortumab vedotin (EV) in triple-negative breast cancer (TNBC) and HR+/HER2- breast cancer (BC) cohorts of EV-202. ASCO 2024; Abstr. #1005
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