Vielversprechende Ergebnisse mit Tripeltherapie bei zuvor unbehandelten Patient*innen
Bericht: Dr. Ine Schmale
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Die Hinzunahme von Cabozantinib zu Nivolumab plus Ipilimumab verlängert bei unbehandelten Patient*innen mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, insbesondere mit intermediärem Progressionsrisiko, das progressionsfreie Überleben. Das zeigen die beim ESMO präsentierten Ergebnisse der COMIC-313-Studie.
In der placebokontrollierten Studie COSMIC-313 erhielten 855 Patient*innen mit Nierenzellkarzinom (RCC) und mittlerem bis hohem Progressionsrisiko, die keine vorherige systemische Therapie für die metastasierte Erkrankung erhalten hatten, Ipilimumab plus Nivolumab sowie randomisiert Cabozantinib oder Placebo. Ipilimumab wurde über die Dauer von 4 Zyklen gegeben, Nivolumab und Cabozantinib (bzw. Placebo) bis Verlust des Therapieerfolgs oder dem Auftreten nicht tolerierbarer Nebenwirkungen. Primärer Studienendpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS).
Zum Zeitpunkt der Auswertung, mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 17,7 Monaten für die ITT-Population, waren noch 43% der Patient*innen im Verum-Arm versus 39% im Kontrollarm unter Therapie. Die Patient*innen waren median 60/61 Jahre alt und hatten in drei Viertel der Fälle ein intermediäres Progressionsrisiko laut IMDC-Kriterien. Bei 62/64% der Patient*innen konnte eine Tumor-PD-L1-Expression <1% und bei 20/22% ≥1% festgestellt werden. 65% der Patient*innen beider Studienarme waren einer Nephrektomie unterzogen worden. Die häufigsten Metastasenlokalisationen waren die Lunge (68/71% der Patient*innen), die Lymphknoten (50/54%), die Leber (19/20%) und die Knochen (17/21%).
Im Ergebnis wurde das Risiko für einen Krankheitsprogress oder Tod durch die zusätzliche Cabozantinib-Gabe um 27% reduziert (HR: 0,73; 95% CI: 0,57–0,94; p=0,013). Nach 12 Monaten lebten 57% versus 49% der Patient*innen progressionsfrei. In Subgruppenanalysen wurde der Vorteil für fast alle Patient*innen gezeigt, nur die Subgruppe der Patient*innen mit hohem Risiko profitierte in dieser Analyse nicht von der Cabozantinib-Therapie (HR: 1,04; 95% CI: 0,65–1,69). Das mittlere Progressionsrisiko ging mit einer Risikoreduktion um 37% einher (HR: 0,63; 95% CI: 0,47–0,85). Ein Ansprechen zeigten 43% versus 36% der Patient*innen, eine stabile Erkrankung 43% versus 36%. Die mediane Zeit bis zum Ansprechen war mit 2,4 und 2,3 Monaten vergleichbar, der Median für die Dauer des Ansprechens war in beiden Studienarmen noch nicht erreicht.
Nebenwirkungen traten häufiger unter Behandlung mit der Tripel-Therapie auf. Das Sicherheitsprofil von Cabozantinib, Nivolumab und Ipilimumab war generell handhabbar und konsistent mit den Nebenwirkungen der einzelnen Komponenten.
Quelle:
Choueiri TK et al. Phase 3 study of cabozantinib in combination with nivolumab and ipilimumab in previously untreated advanced renal cell carcinoma of IMDC intermediate or poor risk (COSMIC-313). ESMO 2022, Abstr. #LBA8
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