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Ärztestatistik 2023: Die Auslandsabhängigkeit ist hoch

Die Herausforderungen der Ärztinnen und Ärzte haben sich im Vorjahr akzentuiert und das Gesundheitswesen steht weiter unter Druck, zeigt die FMH-Ärztestatistik.

Bern. Medizinische Ärzteorganisationen sind über den Fachkräftemangel (fehlendes Personal, fehlender Nachwuchs, Sicherstellung der Weiterbildungsqualität und von qualitätsförderlichen Arbeitsbedingungen) besorgt. Aufgrund der hohen administrativen Belastung fehlt es an ausreichend Zeit für Patientinnen und Patienten, was wiederum eine Verschlechterung der Versorgungsqualität zur Folge haben kann, heisst es in der FMH-Ärztestatistik, die am Mittwoch veröffentlich worden ist.
Jede zweite berufstätige Ärztin bzw. jeder zweite berufstätige Arzt in der Schweiz war im Vorjahr 50 Jahre alt oder älter – jede bzw. jeder Vierte 60 Jahre oder darüber. 40,4% (+0,9% auf 16 590) der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte stammen aus dem Ausland. Dieser Anteil steigt stetig, seit 2013 um 170 Prozentpunkte von 9 756 auf 16 590 Ärztinnen und Ärzte. Der Grossteil ausländischer Fachkräfte stammt aus Deutschland (50,2%), vor Italien (9,5%), Frankreich (7,1%) und Österreich (6,0%). «Wie die hohe Abhängigkeit von ausländischen Fachkräften zeigt, vermögen die in der Schweiz ausgebildeten Ärztinnen und Ärzte den Bedarf nicht zu decken», teilt FMH mit.
Das Arbeitspensum der Ärztinnen und Ärzte betrug durchschnittlich 8,6 Halbtage pro Woche (ein Halbtag entspricht vier bis sechs Stunden). Im Praxissektor liegt das durchschnittliche Arbeitspensum bei 7,9 Halbtagen, im Spitalsektor bei 9,4 Halbtagen. Das durchschnittliche Arbeitspensum der Frauen (Praxis: 6,9; Spital: 8,9 Halbtage) liegt tiefer als jenes ihrer Kollegen (Praxis: 8,6; Spital: 9,9 Halbtage). Vor zehn Jahren betrug ein durchschnittliches Ärzte-Pensum noch 9,0 Halbtage.
53,6 Prozent der Ärztinnen und Ärzte sind hauptberuflich im Praxissektor tätig, 44,8% im Spitalsektor und 1,6% in einem anderen Sektor (Verwaltung, Versicherungen, Verbände etc.). Der Frauenanteil ist im Spitalsektor (49,1%) höher als im Praxissektor (44,7%), was auch mit dem höheren Frauenanteil bei den jüngeren Ärztinnen und Ärzten zusammenhängt, die vermehrt noch in Spitälern an ihrer Weiterbildung zur Fachärztin arbeiten. 43,8% der Ärztinnen und Ärzte im Praxissektor sind in Einzelpraxen tätig. Dieser Anteil hat seit 2013 um 14,8 Prozentpunkte abgenommen. (rüm)

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