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Neue Hoffnung bei Vorhofflimmern

Untersuchungen eines Schweizer Forschungsteams haben gezeigt, dass eine Methode weit bessere Ergebnisse als die Katheterablation bei Vorhofflimmern lieferte.

Bern. Vorhofflimmern, die häufigste Herzrhythmusstörung weltweit, wird meist durch eine Katheterablation behandelt. Dabei besteht allerdings das Risiko für wiederkehrende Rhythmusstörungen und schwerwiegende Komplikationen. Eine neue Studie zeigt nun, dass die Pulsed Field Ablation (PFA), die seit 2021 angewandt wird, eine vielversprechende Alternative darstellt. Sie erzielt eine höhere Erfolgsquote und weist eine kürzere Eingriffsdauer sowie geringere Risiken auf. In einer randomisierten, kontrollierten Studie, die unter der Leitung von Tobias Reichlin von der Universitätsklinik für Kardiologie des Universitätsspitals Bern und Christian Sticherling vom Herzzentrum des Universitätsspitals Basel durchgeführt wurde, wurde die PFA mit einer herkömmlichen Form der Katheterablation, der Kryoballonablation, verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass nur 37 Prozent der Patient:innen in der PFA-Gruppe erneut Rhythmusstörungen erlebten, im Vergleich zu 51 Prozent in der Kryoballon-Gruppe. Zudem war der Eingriff mit der PFA deutlich kürzer – nur 55 Minuten im Vergleich zu 73 Minuten mit der herkömmlichen Methode.

«Die höhere Erfolgsrate ist mit einem direkten Patient:innennutzen verbunden. Es ist zu erwarten, dass sich die PFA in den kommenden Jahren weltweit als neuer Goldstandard in der minimalinvasiven Behandlung von Vorhofflimmern etablieren und Eingang in die Leitlinien der Fachgesellschaften finden wird», ist Sticherling überzeugt. Weitere Studien sollen nun klären, wie sich die PFA langfristig auf den Krankheitsverlauf und das Risiko für Schlaganfälle auswirkt. Für die Studie wurden 210 Patient:innen untersucht. Rund 100 000 Menschen sind in der Schweiz von Vorhofflimmern betroffen. Die Zahl der Vorhofflimmer-Ablationen ist in den letzten Jahren stark gestiegen – 2024 wurden in der Schweiz über 6000 und weltweit über 500 000 Eingriffe durchgeführt. (red)

Quelle: Inselspital

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