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Die Living-Museum-Philosophie

<p class="article-intro">Der Ausschluss psychisch kranker Menschen aus fast allen relevanten gesellschaftlichen Bereichen ist für Betroffene existenziell und für die Gesellschaft eine fundamentale Herausforderung. Angesichts gesellschaftlicher Exklusionsmechanismen, die über medizinische Kategorien funktionieren, erhalten die Konzepte von Gesundheit und Krankheit in der öffentlichen und individuellen Wahrnehmung sehr grosses Gewicht.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Die Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit sind teilweise verzerrt; unter dem Einfluss des dominierenden medizinisch- technischen Diskurses halten viele die Konzepte gesund und krank f&uuml;r dichotom und glauben, es gelinge immer, einen Zustand eindeutig der einen oder der anderen Kategorie zuzuordnen. Die Vorstellung hingegen, dass sowohl Gesundheit als auch Krankheit stets relativ, uneindeutig und fluktuierend sind und im Wesentlichen als soziale Konstruktionen betrachtet werden k&ouml;nnen, ist wenig verbreitet. Selbst Fachpersonen sind sich oft nicht bewusst, dass zwar die Identifikation und die Bek&auml;mpfung von krankhaften Erscheinungen wichtig und sinnvoll sind, der Krankheitsbegriff dennoch aber immer nur Teilaspekte des menschlichen Lebens abdeckt und nicht als Leitmotiv f&uuml;r die innere Orientierung eines Menschen dienen kann.</p> <p>Vor dem Hintergrund dieser &Uuml;berlegungen wird deutlich, dass klinisch-therapeutische Systeme gegen eine inh&auml;rente Paradoxie ank&auml;mpfen m&uuml;ssen: Einerseits diagnostizieren sie St&ouml;rungen, kl&auml;ren Verdachtsf&auml;lle ab, behandeln Patienten, informieren &uuml;ber Diagnosen, schulen den Umgang mit der Krankheit, fokussieren in Therapien die Krankheitssymptome und &uuml;berwinden Defizite, andererseits sollen sie gleichzeitig Menschen klarmachen, dass die Krankheit nicht ihre ganze Identit&auml;t ausmacht, dass der Krankheits- und Invalidit&auml;tsbegriff nicht ihr gesamtes Wesen strukturiert und dass Partizipation am gesellschaftlichen und kulturellen Leben nicht von den Kategorien gesund oder krank abh&auml;ngt. Wenn ein Mensch einmal die Rolle des Kranken oder Invaliden f&uuml;r sich als Identit&auml;t akzeptiert hat, gibt es fast kein Zur&uuml;ck mehr in die Welt diesseits der Exklusion. Eine wirkliche Rehabilitation und Reintegration von psychisch Invaliden gelingt deshalb nur in wenigen F&auml;llen. Die Living Museums bieten eine L&ouml;sung f&uuml;r dieses grosse gesellschaftliche Problem. Ein Living Museum ist ein Kunstasyl f&uuml;r bis zu 150 psychisch kranke Menschen, in welchem authentische Kunst in einem Schutzraum gleichzeitig geschaffen und ausgestellt wird. Es widmet sich der Sch&ouml;nheit von Kunst und der Heilung. Ziel ist die Identit&auml;tsver&auml;nderung von einer malignen die zentrale Identit&auml;t pr&auml;genden Selbstzuschreibung als psychisch kranke Person hin zu einem positiven Selbstkonzept als K&uuml;nstlerin bzw. K&uuml;nstler in einer Atmosph&auml;re von Gemeinschaft, Solidarit&auml;t und Kreativit&auml;t.</p> <h2>Geschichte</h2> <p>Ursprungsort des Living Museums ist der Creedmoor Psychiatric Center Campus in Queens, New York. Das Living Museum wurde dort 1983 von Dr. Janos Marton, einem ungarischen K&uuml;nstler und Psychologen, und Bolek Greczynski, einem K&uuml;nstler aus Polen, gegr&uuml;ndet. Beeinflusst waren sie von der europ&auml;ischen Art-brut-Szene, z. B. der Prinzhorn-Sammlung in Heidelberg<sup>1</sup> und dem Haus der K&uuml;nstler in Gugging in Klosterneuburg bei Wien. Als Geb&auml;ude f&uuml;r das Living Museum bekamen Marton und Greczynski von der Klinikleitung des Creedmoor Psychiatric Center in Queens in New York auf dem weitl&auml;ufigen Klinikareal ein ehemaliges und leer stehendes Restaurationsgeb&auml;ude zur Verf&uuml;gung gestellt, das ehemals eine riesige K&uuml;che und zwanzig Speises&auml;le f&uuml;r zweitausend Patienten beherbergte, welche sich auf zwei Etagen verteilen. Sie renovierten das stark heruntergekommene Geb&auml;ude und f&uuml;llten es nach und nach mit Leben und vielf&auml;ltigster Kunst.</p> <p>Die oberen R&auml;ume sind vier Lebensbereichen zugeordnet, in welchen viele der Kunstschaffenden Kunstwerke zu diesen Themen hinzuf&uuml;gten. Der erste Raum wird &laquo;Home, sweet home&raquo; genannt und besch&auml;ftigt sich mit den Themen Zuhause und Heimat in ihren vielf&auml;ltigen Auspr&auml;gungen und Bedeutungen. Der zweite Raum thematisiert die Arbeit, das Gefangensein darin, aber auch die sinnstiftenden Momente, die im Arbeiten liegen. Im Religious Room prallen alle Weltreligionen und deren Inhalte in Form von Kunstwerken gleichberechtigt aufeinander. Die unteren R&auml;ume werden von einzelnen K&uuml;nstlerinnen und K&uuml;nstlern bespielt, welche sich alle mit individuellen Problematiken auseinandersetzen. Die Kunst ist gesellschaftskritisch, politisch gef&auml;rbt oder auch mithilfe authentischer Erfahrungen gestaltet, welche die individuelle psychische Erkrankung mitbringt. Das Living Museum ist konzipiert als ein sich in steter Ver&auml;nderung befindendes Performance-Kunstwerk, welches alle Menschen beeinflusst, die sich darin hineinbegeben. &laquo;Seither entsteht hier eines der fantastischsten Environments, das westliche Kunst je hervorgebracht hat, heterogener als Kurt Schwitters Merzbau, komplexer als Jean Dubuffets Closerie Falbala vor Paris.&raquo;<sup>2</sup> Die Living-Museum-Philosophie wurde auf der WHO Conference 2016 in Yongin in S&uuml;dkorea als vierte grosse Revolution in der Geschichte der Psychiatrie vorgestellt<sup>3</sup>, die als Antwort auf die drei vorangegangenen Revolutionen folgte: Als erste Revolution gilt die Arbeit des franz&ouml;sischen Psychiaters Phillip Pinel 1792 in der Anstalt Bic&ecirc;tre in der N&auml;he von Paris. Neben der Befreiung der psychisch Kranken von den Ketten erwirkte er die Aufhebung der damals g&auml;ngigen Zwangsmassnahmen und l&ouml;ste damit die sogenannte &laquo;No restraint &raquo;-Revolution aus. Als zweite Revolution ist die Entwicklung der Psychoanalyse durch Sigmund Freud ab 1896 und C. G. Jung anzuf&uuml;hren, welche die Erkundung des inneren Seelenlebens und den Zugang zum Unbewussten mit dem Ziel der psychischen Heilung im Fokus hat. Schlussendlich gilt die Einf&uuml;hrung der Psychopharmaka als dritte Revolution. Zun&auml;chst kam im Jahr 1948 das als Stimmungsstabilisator eingesetzte Lithium auf den Markt, vier Jahre sp&auml;ter wurde das erste Neuroleptikum, Chlorpromazin, als sedierendes und antipsychotisches Psychopharmakon verabreicht. Darauf folgte 35 Jahre sp&auml;ter die vierte Revolution: Das Living Museum nahm im Jahr 1983 in New York seinen Betrieb auf und initiierte eine weltweite Bewegung, ausgel&ouml;st durch die Implementation der Living-Museum-Philosophie.</p> <p>Die beiden Gr&uuml;nder, der polnische K&uuml;nstler Bolek Greczynski und der jetzige Leiter Dr. Janos Marton, bereicherten mit ihr das Leben vieler K&uuml;nstler, Praktikanten und Fachleute. Mit ihren grossen Visionen und ihrer Empathie haben sie eine positive Entwicklung f&uuml;r alle Beteiligten angeregt. Die Kraft zum vision&auml;ren Denken, von ihnen immer wieder als &laquo;think grandious&raquo; bezeichnet, hat viele Menschen, die ihnen begegnet sind, inspiriert. Auch die Vision von Janos Marton, dass Living Museums wie Pilze aus dem Boden schiessen sollen, ist in den letzten Jahren Realit&auml;t geworden.<sup>4</sup></p> <h2>Dr. Guislain Award</h2> <p>Das Dr. Guislain Museum in Gent/Belgien widmet sich seit vielen Jahren der ausserordentlichen Kunst sowie der Entstigmatisierung psychisch kranker Menschen und hat in vielen hochstehenden Ausstellungen und Ausstellungskatalogen auf die Geschichte und die Originalit&auml;t der Kunst psychisch kranker Menschen hingewiesen. Der Dr. Guislain Award steht ganz in der Tradition von Dr. Guislain, der sich sehr stark f&uuml;r die Entstigmatisierung von psychisch kranken Menschen eingesetzt hat. Dr. Janos Marton, Leiter des Living Museums New York, gewann 2015 den hochdotierten Award f&uuml;r seinen revolution&auml;ren Ansatz in der Psychiatrie.<sup>5</sup></p> <h2>Verbreitung</h2> <p>Die Ateliers Living Museum in Wil ist das zweite existierende Living Museum (Gr&uuml;ndung 2002), danach folgten die Living Museums in Bennebroek in Holland (2008), Yongin in Korea (2016), Lyss in der Schweiz (2017), Tbilisi in Georgien, Graz in &Ouml;sterreich, San Pedro in Amerika und Batu in Indonesien (2018). Weitere Living Museums sind in Entwicklung: in der Schweiz das Living Atelier Olten (www. livato.ch) und das Living Museum Z&uuml;rich (www.lmzh.ch), weitere in Holland, Frankreich, Saudi-Arabien, Schweden, Norwegen, Spanien und &Ouml;sterreich. Der gemeinn&uuml;tzige Living Museum Verein Schweiz wurde am 8. Juli 2013 in Wil gegr&uuml;ndet. Der Verein bezweckt die Förderung der Living-Museum-Idee und den Aufbau von Living-Museum-Projekten in der Schweiz und Europa (www.living-museum.com). Die internationale Vernetzung hat zum Ziel, Fundraising zu betreiben, um auch in &auml;rmeren L&auml;ndern Living Museums aufbauen zu k&ouml;nnen. Tr&auml;ger der unterschiedlichen Projekte sind mehrheitlich Institutionen des Gesundheitswesens oder sie sind selbstst&auml;ndig organisiert.</p> <h2>Vorteile</h2> <p>Ein grosser Vorteil der Living-Museen liegt darin, dass sie kosteneffizient mit lediglich zwei Angestellten gef&uuml;hrt werden k&ouml;nnen, welche eine Art Mentorenschaft f&uuml;r eine grosse Gruppe von 150 psychisch kranken K&uuml;nstlerinnen und K&uuml;nstlern &uuml;bernehmen. Verglichen mit sonstigen Betreuungskosten psychisch kranker Menschen im Gesundheitswesen ist dies marginal. Dies ist deshalb m&ouml;glich, weil einerseits viele psychisch kranke Menschen zwischenzeitlich auch weitgehend symptomfrei sind und damit durchaus in der Lage sind, k&uuml;nstlerisch ohne Druck zu arbeiten. Andererseits k&ouml;nnen sich die Menschen im Living Museum frei und selbstbestimmt bewegen und autonom ihren T&auml;tigkeiten nachgehen. Sie &uuml;bernehmen Verantwortung f&uuml;r sich und ihre Umgebung, d. h. das Living Museum. Sie eignen sich diesen Ort an, entwickeln sich darin und alle k&ouml;nnen partizipieren. Jede anwesende Person leistet ihren Beitrag nach dem Solidarit&auml;tsprinzip und gestaltet auf diese Weise tagt&auml;glich eine soziale Plastik im Sinne von Beuys mit.<sup>2</sup> Hier herrscht Freiheit von Konventionen, jede Stimme z&auml;hlt und alle sind eingeschlossen in den Prozess, mit den Ausdrucksmitteln moderner Kunst Regeln zu brechen. Idealerweise befindet sich ein Living Museum in einem ger&auml;umigen Geb&auml;ude, welches gen&uuml;gend Entfaltungsraum f&uuml;r eine so hohe Anzahl von Personen bietet und in einen musealen Ort transformiert werden kann.<br /> Dank effektiver Psychopharmaka k&ouml;nnen psychisch Kranke heute schneller stabilisiert werden, weshalb sie fr&uuml;her aus dem station&auml;ren Setting entlassen werden k&ouml;nnen. Aber unsere Gesellschaft ist heute nicht bereit f&uuml;r deren Integration und Inklusion. Es gibt keine stressarmen Jobs f&uuml;r psychisch kranke Menschen, weshalb sie h&auml;ufig keine Aufgabe und Rolle haben. Aber Warten und Nichtstun sowie soziale Isolation wirken destabilisierend auf die Psyche und f&uuml;hren oft wiederum zu Krankenhausaufenthalten, auch bekannt unter dem Dreht&uuml;reffekt. Living Museums sind daher pr&auml;destiniert daf&uuml;r, den Menschen einen Arbeitsplatz in der Kunst an einem gesch&uuml;tzten Ort zur Verf&uuml;gung zu stellen und ihnen auf diese Weise einen Sinn in ihrem Leben zur&uuml;ckzugeben.</p> <h2>Kunstasyl</h2> <p>Das Living Museum greift die Idee der alten psychiatrischen Asyle als Schutzr&auml;ume wieder auf. Die von Goffman beschriebenen negativen Aspekte dieser Asyle, die mit Freiheitsberaubung, Ausgrenzung und Anwendung von Zwang assoziiert werden, sind dabei nicht gemeint.<sup>6</sup> Vielmehr kommen darin Vorteile wie Freundschaft, Respekt und Wertsch&auml;tzung zum Tragen.<sup>7</sup> Asyle bieten Raum zum Arbeiten und Spielen und Gemeinschaft, in der eine Vielzahl sozialer Beziehungen angeboten wird. Schutzr&auml;ume sind in unserer Gesellschaft nach wie vor sehr wichtig f&uuml;r Menschen mit psychischen Erkrankungen. Sie geben ihnen Geborgenheit und ein Sicherheitsempfinden. Wenn sie psychotisch sind, k&ouml;nnen sie sich nur mit M&uuml;he ausserhalb der Schutzr&auml;ume bewegen, zum einen, weil sie meist &uuml;berschwemmt werden von einer f&uuml;r sie fremden und reiz&uuml;berflutenden Umgebung, zum anderen, weil sie bei der Bev&ouml;lkerung vielfach Angst und Unbehagen ausl&ouml;sen und Diskriminierungen ausgesetzt sind. Dabei sehnen sich viele nach Akzeptanz und sozialer Integration. Im Living Museum werden die Menschen mit allen Eigenheiten angenommen und in eine famili&auml;re Sozialgemeinschaft aufgenommen.<br /> Die noch wenig erforschten M&ouml;glichkeiten der Vernetzung mit Computern finden im Konzept Living Museum ebenfalls Ber&uuml;cksichtigung. Besonderes Interesse besteht darin, die Befindlichkeit der Menschen nicht nur vor Ort, sondern auch via Internet bzw. die sozialen Medien im Blick zu behalten. Nicht im Sinne einer totalen &Uuml;berwachung &agrave; la &laquo;big brother is watching you&raquo;, sondern eher mit einem f&uuml;rsorglichen Ansatz: &laquo;Little sister is watching out for you&raquo; (ebd., 102).</p> <h2>Peers</h2> <p>Autonomie und Begegnungen mit Gleichbetroffenen steigern erwiesenermassen die Behandlungsadherence und Therapieeffekte.<sup>8, 9</sup> Das kommt im Living Museum zum Tragen. Gleichgesinnte treffen aufeinander, helfen sich gegenseitig und tauschen ihre Erfahrungen untereinander aus. Sie bauen ein soziales Netz untereinander auf, welches auch ausserhalb der psychiatrischen Institutionen und Living Museums aktiviert werden kann. Sie geben sich gegenseitig Halt und Unterst&uuml;tzung, was sich stabilisierend f&uuml;r ihre Psyche auswirkt. Das bedeutet, diese Form von sozialer Gemeinschaft erm&ouml;glicht die Vermeidung von Rehospitalisationen. Es gibt viele Beispiele unter den Living-Museum-K&uuml;nstlern, die es mit dessen Hilfe geschafft haben, jahrelang eine Rehospitalisation, welche hohe Kosten verursacht, vermeiden zu k&ouml;nnen.</p> <h2>Stressfreier Raum</h2> <p>&laquo;Einen stressfreien Raum zu kreieren, besitzt oberste Priorit&auml;t, um kreatives Arbeiten zu erm&ouml;glichen.&raquo;<sup>10</sup> Psychische Krankheit ist mit verminderter Stresstoleranz verbunden. In unserer Gesellschaft werden psychisch kranke Menschen ausgeschlossen, weil sie meist dem hohen Leistungsdruck in unserer heutigen Arbeitswelt nicht standhalten k&ouml;nnen. Im Living Museum k&ouml;nnen sie sich individuell Zeit und Raum nehmen, um Kunst zu schaffen. Hier gibt es keinen Druck und keinen Leistungsanspruch; stattdessen findet man konstruktiven Wettbewerb unter den kreativen K&ouml;pfen. Anstatt arbeitslos und isoliert leben zu m&uuml;ssen, k&ouml;nnen psychisch kranke Menschen ihre Lebenszeit mit Sinnhaftigkeit und Sch&ouml;nheit, welche in der Kunst liegen, f&uuml;llen.</p> <h2>Kunst und Heilung</h2> <p>&laquo;Kunst ist ja Therapie&raquo;<sup>11</sup>, &laquo;art is a guarantee of sanity&raquo; (Louise Bourgois). Die Identit&auml;tsver&auml;nderung vom psychisch kranken Menschen, der sich ab einem bestimmten Zeitpunkt bei fehlender beruflicher T&auml;tigkeit &uuml;berwiegend &uuml;ber die psychiatrische Diagnose identifiziert, hin zum K&uuml;nstler bzw. zur K&uuml;nstlerin, welche eine bedeutende Rolle in unserer Gesellschaft haben, ist der heilsamste Moment.<sup>10</sup> Doch nicht nur das: auch die therapeutischen Wirkungen, die sich im Kunstschaffen entfalten, kommen an diesem Ort zum Tragen. Die inneren Bilder erhalten im k&uuml;nstlerischen Arbeiten eine Gestalt, ein dialogisches Gegen&uuml;ber, k&ouml;nnen weiterbearbeitet werden und verlieren so ihren Schrecken. Spannungsabbau und kathartische Effekte k&ouml;nnen sich einstellen. Das Chaos im Kopf kann im Kunstwerk Ordnung finden. &Auml;ngste k&ouml;nnen &uuml;berwunden, Sehns&uuml;chte gestillt und Hoffnung geweckt werden.</p> <p>Die st&auml;rkende Erfahrung des Ausdrucks innerer Bilder im Aussenraum schafft eine notwendige Voraussetzung, sich als aktive Gestalter des eigenen Lebensentwurfs wahrzunehmen. &laquo;Kunst kann insbesondere Menschen erreichen, die M&uuml;he haben, auf die notwendigen Begriffe zuzugreifen, um ihre Geschichte zu &lsaquo;denken&rsaquo;.&raquo;<sup>12</sup> Angeschlagenes Selbstbewusstsein wird im Living Museum aufgebaut und Menschen mit psychischen Krankheiten erhalten eine k&uuml;nstlerische Ausbildung. &laquo;Here they learn to be great and to create visions.&raquo;<sup>13</sup> Die Pers&ouml;nlichkeitsentwicklung des Menschen im Raum entsteht durch die aktive k&uuml;nstlerische Aneignung des Aussenraumes.<sup>14</sup> Auch Hoffnung kann im k&uuml;nstlerischen Prozess wieder aufleben, was eine wesentliche Voraussetzung f&uuml;r den Heilungsprozess darstellt.</p> <h2>Authentizit&auml;t</h2> <p>Das Living Museum erm&ouml;glicht durch eine inklusive, warme und freundliche Atmosph&auml;re sowie langj&auml;hrige Beziehungen einen sozialen Wandel f&uuml;r psychisch kranke Menschen. Es erm&ouml;glicht Partizipation von isolierten Menschen in einer liebevollen und f&uuml;rsorglichen Umgebung. Vielen unbekannt ist die Tatsache, dass die meisten psychisch kranken Menschen &uuml;beraus freundlich und authentisch sind. Nett sein scheint f&ouml;rmlich ein Symptom von psychischen Krankheiten zu sein. Das tr&auml;gt ebenfalls zu einer heilsamen und positiven Atmosph&auml;re bei.</p> <p>Die im Living Museum erlernten Interaktions- und Kommunikationsmuster k&ouml;nnen in den Alltag &uuml;bertragen werden. Dies sowie das k&uuml;nstlerische Handeln erm&ouml;glichen lebensf&ouml;rdernde Erfahrungen vor dem Hintergrund der Aktivierung sch&ouml;pferischer Ressourcen. Vulnerabilit&auml;t wird als Waffe in der Kunst verwendet.<sup>15</sup> Die Symptome, die die Betroffenen in der Aussenwelt zu bemitleidenswerten Menschen machen, k&ouml;nnen in der Kunst zum Vorteil gereichen. Credo im Living Museum ist der von Joseph Beuys gepr&auml;gte erweiterte Kunstbegriff: &laquo;Jeder Mensch erschafft sich seinen eigenen Lebensentwurf. Jeder Mensch ist ein K&uuml;nstler&raquo; (nach Hollander, 1993<sup>16</sup>). Das hat Auswirkungen auf ihre Kunst: Nicht nur die Menschen im Living Museum sind authentisch, sondern auch ihre Kunst, weil sie meistens aus einer existenziellen Notwendigkeit heraus entsteht, weil sie deren Realit&auml;t ungesch&ouml;nt und unmaskiert zeigt und weil sie sich nicht anpassen und gefallen will.</p> <h2>Psychische Krankheit und k&uuml;nstlerisches Potenzial</h2> <p>Psychische Krankheit kann als Motor f&uuml;r Kreativit&auml;t gesehen werden. Betroffene Menschen besitzen meist ein hohes kreatives Level im k&uuml;nstlerischen Schaffensprozess. Sie haben Zugang zu Welten, &laquo;in denen die Engel fliegen&raquo;.<sup>13</sup> Andere K&uuml;nstler m&uuml;ssen zun&auml;chst hart arbeiten, bis sie in solche Schaffenssph&auml;ren kommen. Studien zeigten einen Zusammenhang zwischen psychischer Krankheit und hoher Kreativit&auml;t.<sup>17&ndash;19</sup> Das hohe k&uuml;nstlerische Potenzial von Menschen, die psychische Extremerfahrungen gemacht haben, wird im Living Museum gew&uuml;rdigt und in Ausstellungen der &Ouml;ffentlichkeit gezeigt.</p> <h2>Identit&auml;tsver&auml;nderung</h2> <p>Die Identit&auml;tsver&auml;nderung von einer traumatisierten Person zur K&uuml;nstlerin oder zum K&uuml;nstler ist das wichtigste Ziel im Living Museum. Identit&auml;t konstituiert sich aus verschiedenen Rollen, die man im Leben einnimmt. Der Kunstschaffende stellt eine neue Rolle f&uuml;r die Teilnehmenden dar, welche auch gesellschaftlich anerkannt ist. Durch diese positive Identit&auml;tsver&auml;nderung k&ouml;nnen Empowerment und Recovery stattfinden.<sup>20, 21</sup> &laquo;When you get up in the morning and you think of yourself &ndash; oh my god, I am a mental patient. That is so horrible. Changing of that identity is so important&raquo; (Marton, Plettenberg, 2016, 101). Eine aktive regelm&auml;ssige Ausstellungst&auml;tigkeit und das Anfertigen individueller und kollektiver K&uuml;nstlerportfolios sind in diesem Zusammenhang essenziell, um die K&uuml;nstleridentit&auml;t zu festigen. Die Kernidentit&auml;t der psychisch Kranken macht eine Wandlung durch; statt sich als nutzlos und krank zu erleben, machen sie die Erfahrung, dass sie als Kunstschaffende aktiv und wirksam unsere Welt mitgestalten.</p> <h2>Reintegration</h2> <p>Die Reintegration der psychisch kranken Menschen in die Arbeitswelt ist nicht unmittelbares Ziel des Living Museums. Stattdessen geht es von einem eher konservativen Begriff des Asyls als eines sch&uuml;tzenden Ortes aus, wo dessen positiven Aspekte zum Tragen kommen, d. h. Schutz und Sicherheit zu bieten und eine Gemeinschaft zu kreieren, in der die Klienten zum Teil unter Selbstverwaltung ihr t&auml;gliches Arbeitsleben strukturieren. Das Living Museum dreht den vorherrschenden Integrationsgedanken um: Nicht die psychisch Kranken sollen sich in die Gesellschaft reintegrieren, sondern die Gesellschaft soll sich im Living Museum integrieren und von dort aus heil werden. Das Living-Museum- Konzept bietet &uuml;berzeugende Wege zur Gesundung und eine hohe Lebensqualit&auml;t, ist kosteneffizient und ben&ouml;tigt wenig Betreuungspersonal. Das Living Museum geht in seinen Ans&auml;tzen und Methoden &uuml;ber die traditionelle Kunsttherapie hinaus und seine umfassende therapeutische Wirkung wird anhand von langj&auml;hrigen praktischen Erfahrungen best&auml;tigt. Nicht die Bek&auml;mpfung von Symptomen steht im Vordergrund, sondern die F&ouml;rderung authentischer Kunst, die von Menschen mit psychischen Erkrankungen geschaffen wird.</p> <h2>Transformation und Vision</h2> <p>Alles im Living Museum ist in Transformation begriffen, es gibt keinen Stillstand. K&uuml;nstlerische und pers&ouml;nliche Entwicklungen resultieren aus diesem Zustand. Inspiration entsteht vor allem auch dadurch, dass die kreative Energie, die im Raum schwebt, alle infiziert und zum sch&ouml;pferischen Gestalten anregt. Die Vision des Living Museums ist, dass weltweit Living Museums entstehen und psychisch kranke Menschen weltweit in Verbindung stehen und gemeinsam Kunst schaffen &ndash; die aus dieser Vision entstandene Kunstbewegung TransUtopia hat dies zum Ziel (https://www.facebook. com/groups/transutopia/). Der Auftakt wurde anl&auml;sslich des 125-Jahre-Jubil&auml;ums der Psychiatrie St. Gallen Nord gemacht: Es kamen Kunstschaffende aus allen Living Museums weltweit in die Schweiz, um gemeinsam an der riesigen Ausstellung TransUtopia mitzuwirken. In einer Sonderedition wurde dieses Werk dokumentiert.<sup>22</sup> Der Prozess hat begonnen und w&auml;chst best&auml;ndig weiter: &laquo;The goal of the project is first and foremost an artistic one: the creation of a gigantic visionary space in a continuous process of mutation, where murals, installations, sculptures, paintings and poems are born reflecting the world of outsiders&raquo; (vgl. Greczynski, 1985<sup>15</sup>).</p> <h2>Living Museum und Immobilienmarkt</h2> <p>Ohne beeindruckende H&auml;user w&uuml;rden keine Museen existieren, ohne Architektur g&auml;be es keine Ateliers. Die Verbindung von Kunst und Immobilien ist seit jeher untrennbar: Ein Living Museum nutzt bereits bestehende private oder staatliche Geb&auml;ude. Die werterhaltende Gentrifizierung des urbanen Raumes mithilfe von K&uuml;nstlerinnen und K&uuml;nstlern hat eine lange Tradition und hohe Bedeutung f&uuml;r die Entwicklung einer Stadt oder Region. Kunstschaffende regenerieren und beleben denkmalw&uuml;rdige Stadtteile durch Nutzung der historischen Geb&auml;ude und tragen damit zur &ouml;konomischen Akkumulation bei. Das Kapital folgt in diesem Prozess der Kultur, wie in vielen Stadtteilen zu beobachten ist (vgl. Cameron, Coaffee, 2005<sup>23</sup>).</p> <p>In der ersten Phase tragen K&uuml;nstlerinnen und K&uuml;nstler zur Werterhaltung der Geb&auml;ude und in der zweiten Phase zur Kapitalerh&ouml;hung des Standortes bei. Eine wichtige Rolle spielt in der dritten Phase innerhalb dieses Prozesses aber im Besonderen der &ouml;ffentliche Sektor, der st&auml;dtische und &ouml;ffentliche Geb&auml;ude f&uuml;r Ateliers, Kunstevents sowie Museen zur Verf&uuml;gung stellt, was zu einer Steigerung des &ouml;ffentlichen Interesses f&uuml;hrt. &laquo;The emphasis in the third phase, with the more explicit public- policy engagement and link to regeneration, is on the public consumption of art, through public art and artistic events, and particularly through the creation of landmark physical infrastructure for the arts, such as galleries, museums and concert halls (ebd., 46).&raquo; Das &ouml;ffentliche Interesse steigt folglich durch den Aufbau von Museen. Dies gilt im Besonderen auch f&uuml;r die Living Museums. Sie lassen sich entweder in privaten oder staatlichen Geb&auml;uden realisieren oder alte Geb&auml;ude von Psychiatrien k&ouml;nnen zu diesem Zweck wieder revitalisiert werden.</p> <h2>Vorstellung einer K&uuml;nstlerin der Ateliers Living Museum</h2> <p>Teresa Gozzer*, K&uuml;nstlerin in den Ateliers Living Museum in Wil, arbeitet seit &uuml;ber zehn Jahren t&auml;glich im Living Museum. In ihrer Biografie treten zahlreiche Traumatisierungen auf; als Kind wurde sie Opfer jahrelanger sexueller &Uuml;bergriffe, welche zu einer Ablehnung ihres K&ouml;rpers und in der Folge zu einer Essst&ouml;rung f&uuml;hrten. Bevor sie in die Ateliers Living Museum gekommen ist, hatte sie j&auml;hrlich bis zu sechs station&auml;re Aufenthalte in psychiatrischen Kliniken, die teilweise auch mehrere Monate dauerten. Einerseits erfolgten diese aufgrund von Suizidversuchen, aber auch aufgrund k&ouml;rperlicher Begleiterkrankungen der Essst&ouml;rung. All die station&auml;ren und ambulanten Therapien h&auml;tten ihrer Aussage nach nicht die n&ouml;tige psychische Stabilisierung mit sich gebracht.</p> <p>Seitdem sie allerdings t&auml;glich mehrere Stunden k&uuml;nstlerische Arbeiten in den Ateliers Living Museum erschaffen k&ouml;nne, h&auml;tte sie eine psychische Stabilisierung erfahren. Zun&auml;chst h&auml;tte ihr gutgetan, morgens regelm&auml;ssig aufstehen zu m&uuml;ssen und einen sinnhaften eigenen Arbeitsplatz zu haben, der frei von Leistungsgedanken, aber voller Inspiration sei. Dann h&auml;tte sie im Verlauf der Jahre ihre technischen Fertigkeiten in der Bildhauerei mit Keramik und in der Malerei immer weiter ausfeilen und verfeinern k&ouml;nnen. Die M&ouml;glichkeiten, ihre Arbeiten ausstellen und sogar verkaufen zu k&ouml;nnen, h&auml;tten ihr Selbstvertrauen gegeben und sie mit Stolz auf sich selbst erf&uuml;llt. Sie h&auml;tte ihrer Familie und Freunden zeigen k&ouml;nnen, dass sie auch eine Begabung besitzen w&uuml;rde und etwas Sch&ouml;nes erschaffen k&ouml;nne. Diese M&ouml;glichkeit, im Living Museum zu arbeiten, hatte zur Folge, dass sie mehr als zehn Jahre keinen einzigen station&auml;ren Aufenthalt mehr ben&ouml;tigte. Sie &auml;ussert, dass der wichtigste heilsame Aspekt im Living Museum der sei, dass sie dort einen Schutzraum vorfinden w&uuml;rde, der ihr Geborgenheit schenken w&uuml;rde. Dies schreibt sie der innewohnenden famili&auml;ren Atmosph&auml;re zu. Es sei ein Ort der W&auml;rme, betont sie. Dieses Gef&uuml;hl h&auml;tte sie vorher nur beim Zusammensein mit ihrer Mutter gehabt. Diese sei allerdings vor einigen Jahren gestorben. Das k&uuml;nstlerische Arbeiten lenke sie von ihren negativen Gedanken und vom Gedankenkreisen ab, ihre Zwangshandlungen verminderten sich und sie k&ouml;nne besser mit ihrer Essst&ouml;rung umgehen. Die Kunst schenke ihr Selbstvertrauen, Mut und Selbstwirksamkeitserleben. Vor allem dass sie gelernt hat, sich als K&uuml;nstlerin zu verstehen, hat sich auf ihr Selbstwertgef&uuml;hl ausgewirkt. Nun sei sie nicht mehr einfach nur psychisch krank und ein Ballast f&uuml;r die Gesellschaft, wie sie das fr&uuml;her gedacht h&auml;tte, sondern k&ouml;nne aktiv in unserer Gesellschaft etwas beitragen. Sie f&uuml;hle sich im Living Museum mit ihren Eigenheiten akzeptiert und wertgesch&auml;tzt.</p> <p>Teresa Gozzer ist nur eine von vielen K&uuml;nstlerinnen und K&uuml;nstlern, welche sehr von der k&uuml;nstlerischen Arbeit im Living Museum profitierten. Einige davon haben ein beachtenswertes k&uuml;nstlerisches Werk entwickelt, das auf hohe Resonanz st&ouml;sst.</p> <div id="fazit"> <h2>Fazit</h2> <p>Die Studie von Matuszak<sup>24</sup>, die die Wirkfaktoren des Living Museums New York untersuchte, erfasste f&uuml;nf signifikante Aspekte in den Bereichen Umfeld, Beruf, psychische Gesundheit, soziale und kulturelle Umgebung, die im Living Museum zum Tragen kommen. Die Ergebnisse zeigen auf, dass vor allem der offene grossz&uuml;gige Raum, die sinnstiftende k&uuml;nstlerische Arbeit, die Unabh&auml;ngigkeit der K&uuml;nstlerinnen und K&uuml;nstler, die Sozialgemeinschaft und die positive Identit&auml;tsver&auml;nderung eine positive und stabilisierende Wirkung auf das Selbstwertgef&uuml;hl und die Psyche der Partizipanten zeigen, wie auch im oben geschilderten Beispiel ersichtlich wurde. So res&uuml;miert Marton treffend: &laquo;Um die Essenz des Living Museums zusammenzufassen: An diesem Ort werden individuelle Unterschiede zelebriert. Wir feiern die Aspekte deiner Vulnerabilit&auml;t, die dich draussen zu einer bedauernswerten Person macht, als deine St&auml;rke. Und wir w&uuml;rdigen die Tatsache, dass du Erfahrungen gemacht hast, die andere nicht gemacht haben. So gesehen ist Kunst die L&ouml;sung. Kunst ist der Weg, den man gehen muss.&raquo;<sup>25</sup></p> </div> <p><br /><em>* Oben genannte K&uuml;nstlerin hat eine schriftliche Einverst&auml;ndniserkl&auml;rung bei der Autorin abgegeben, dass ihr Name und ihre Geschichte in dem Artikel erw&auml;hnt werden d&uuml;rfen.</em></p> <p>&nbsp;</p> <p><em><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Neuro_1901_Weblinks_lo_neuro_s32_bild1.jpg" alt="" width="750" height="340" /></em></p> <p><em><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Neuro_1901_Weblinks_lo_neuro_s33_bild2.jpg" alt="" width="750" height="284" /></em></p> <p><em><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Neuro_1901_Weblinks_lo_neuro_s34_bild3.jpg" alt="" width="750" height="597" /></em></p> <p><em><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Neuro_1901_Weblinks_lo_neuro_s35_bild4.jpg" alt="" width="750" height="497" /></em></p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Prinzhorn H: Bildnerei der Geisteskranken. Springer Verlag, Heidelberg, 1972 <strong>2</strong> Kuoni C, Svenson A: Arbeiten an der New Yorker Peripherie. In: Kunstforum 1991; 112: 316-9 <strong>3</strong> Rhee C: Introduction and opening of the Living Museum Corea. WHO Conference 2016, Yongin <strong>4</strong> Plettenberg A: Vorwort. In: Psychiatrie St. Gallen Nord (Hg.): TransUtopia. 2017, 16-7, Wil <strong>5</strong> Ehemann R: Konzept und Idee. In: Psychiatrie St.Gallen Nord (Hg.): TransUtopia. 2018, 57-79, Wil <strong>6</strong> Goffman E: Asyle. &Uuml;ber die soziale Situation psychiatrischer und anderer Insassen. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1973. 15ff <strong>7</strong> Marton J, Plettenberg A: Asylums rededicated: a concrete utopia. In: Rhee Chon Sonn: The Living Museums New York, Switzerland, Netherlands, Korea. 2016. Art Museum Versi, S&uuml;dkorea, 100-10 <strong>8</strong> Segal S et al.: Measuring empowerment in clientrun self-help agencies. Community Ment Health J 1995; 31(3): 215-27 <strong>9</strong> Norcross JC: Evidence-Based Practices in Mental Health. American Psychological Association, Washington, 2006 <strong>10</strong> Marton J: In: Todd Street Productions: Journey of Hope. Artwork from the Living Museum. A Space for Art &amp; Healing. 2002, Bristol-Myers Squibb Company, Otsuka Pharmaceutical Co., Ltd., New York, 18 <strong>11</strong> Stachelhaus H: Joseph Beuys. 2. Auflage. Claasen Verlag, D&uuml;sseldorf, 1997 <strong>12</strong> Frei J: Die Verletzlichkeit in eine St&auml;rke umdeuten. In: Psychoscope 2019; 1: 10-3 <strong>13</strong> Marton J: Zitat im Film: Ehemann R, Tosin P, Sidler E: The Living Museum, 2004; Kulturmanagement; Universit&auml;t Basel <strong>14</strong> Ehemann R: Raum und Kunst in der Psychiatrie am Beispiel des Living Museums, New York. In: Inckmann L: Freies Atelier und Kunsttherapie in der Psychiatrie. Alexianer Krankenhaus M&uuml;nster GmbH, M&uuml;nster 2001. 74-82 <strong>15</strong> Greczynski B: Project Description. 1985. The Living Museum, New York <strong>16</strong> Hollander K: Art Asylum. Art in America 1993; 6: 51-4 <strong>17</strong> K&eacute;ri S: Genes for psychosis and creativity. Psychol Sci 2009; 20(9): 1070-3 <strong>18</strong> MacCabe J et al.: Excellent school performance at age 16 and risk of adult bipolar disorder. Br J Psychiatry 2010; 196: 109-15 <strong>19</strong> Von Beyme K: Das Zeitalter der Avantgarden. Kunst und Gesellschaft 1905-1955. C. H. Beck: M&uuml;nchen, 2005 <strong>20</strong> Knuf A: Recovery: wider den demoralisierenden Pessimismus. Genesung auch bei langzeiterkrankten Menschen. Kerbe 2008; 1: 8-11 <strong>21</strong> Knuf A: Selbstbef&auml;higung f&ouml;rdern: Empowerment und psychiatrische Arbeit. Psychiatrie Verlag, K&ouml;ln, 2006 <strong>22</strong> Psychiatrie St. Gallen Nord (Hg.): TransUtopia. 2018. Wil <strong>23</strong> Cameron S, Coaffee J: Art, gentrification and regeneration: from artist as pioneer to public arts. Eur J Hous Pol 2005; 5(1): 39-58 <strong>24</strong> Matuszak E: A case study examining significant components of a program of artists with mental illness. 2003. University of Scranton <strong>25</strong> Marton J: Vorwort. In: Psychiatrie St. Gallen Nord (Hg.): TransUtopia. 2018, 11. Wil</p> </div> </p>
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