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Pandemie: Was die Schweiz in Zukunft anders machen wird

Mehrere Studien zeigen, was während der Covid-19-Pandemie gut und was weniger gut gelaufen ist. Der Bundesrat zog daraus Lehren für künftige Pandemien.

Um die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie vor allem auf ältere Menschen und Menschen in Heimen sowie die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Allgemeinbevölkerung aufzuzeigen, wurden zwischen 2021 und 2023 mehrere Studien durchgeführt. Die Ergebnisse dienten als Grundlage für nun vom Bundesrat gezogene Lehren für zukünftige Pandemien.

Die Studien zeigen, dass die Mehrheit der älteren Menschen die Pandemie gut bewältigt hat. Der Bundesrat hält in seinem Bericht aber fest, dass es nicht in allen Phasen der Pandemie gelungen ist, die Schutzmassnahmen für ältere Menschen und Bewohner:innen in Heimen verhältnismässig auszugestalten, was ihre individuelle Freiheit und Selbstbestimmung angeht. Insbesondere bei Menschen in Heimen haben die Massnahmen auch Leid verursacht. Im Falle einer Pandemie sollen deshalb in Zukunft die Perspektiven der betroffenen Personen einbezogen und die Selbstbestimmung gefördert werden. Dazu müssten Strukturen geschaffen werden, die eine Partizipation ermöglichen, wie zum Beispiel Bewohnerräte in Heimen. Es brauche ausserdem mehr Bewusstsein für die unterschiedlichen Betreuungssituationen und Lebenswelten im Alter. Künftig wolle man eine Differenzierung möglicher Schutzmassnahmen zwischen dem Alters- und dem Sozialbereich anstreben. Darüber hinaus soll die Qualität der Langzeitversorgung von älteren Menschen in Alters- und Pflegeheimen «grundsätzlich verbessert werden». Insbesondere geht es darum, sie als Institutionen der medizinischen Versorgung zu stärken. Der Bundesrat weist darauf hin, dass auch bei künftigen Pandemien der Schutz der Bevölkerung und der besonders gefährdeten Menschen das oberste Ziel sein muss.

In Bezug auf die Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit der Schweizer:innen zeigten die Studien, dass die Mehrheit die Covid-19-Pandemie in guter psychischer Gesundheit bewältigen konnte. Junge Menschen, Alleinlebende, Menschen in finanziell schwierigen Verhältnissen und Personen mit psychischen oder körperlichen Vorerkrankungen waren aber einer stärkeren Belastung ausgesetzt. In künftigen Krisen sollen deshalb psychosoziale Aspekte «möglichst früh» berücksichtigt werden. Zudem sei es wichtig, dass die individuelle psychische Gesundheit grundsätzlich gestärkt wird. Konkret soll unter anderem im Bildungskontext und im ausserschulischen Bereich verstärkt Unterstützung angeboten werden. Weiter soll die Medienkompetenz gefördert werden, um junge Menschen für schädliche Auswirkungen digitaler Medieninhalte wie etwa Diskriminierung oder Mobbing zu sensibilisieren. Die Umsetzung der Empfehlungen fällt dabei primär in die Zuständigkeit von Gemeinden, Kantonen oder privaten Organisationen. (kagr)

Quelle: Medienmitteilung des Bundesamts für Gesundheit

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