
Gute Wirksamkeit der Stoßwellentherapie bei erektiler Dysfunktion
Bericht:
Reno Barth
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.
Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:
Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich
zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)
Die Stoßwellentherapie findet sich als Li-ESWT auch in den EAU-Guidelines zur Therapie der erektilen Dysfunktion (ED) und stellt ein mittlerweile etabliertes Verfahren zu deren Behandlung dar. Zwei im Rahmen des Kongresses der ESSM 2022 vorgestellte Studien liefern neue und wichtige Evidenz zu dieser Methode.
Eine der beiden Arbeiten ist die erste doppelblinde, randomisierte und Sham-kontrollierte Studie, die die Stoßwellentherapie in einem Kollektiv von Patienten mit moderater vaskulogener ED, die zuvor gut oder partiell auf PDE-5-Inhibitoren angesprochen hatten, untersuchte. Die 70 Patienten erhielten randomisiert insgesamt zwölf Sitzungen Stoßwellentherapie oder eine Sham-Behandlung. Die Evaluation erfolgte einen bzw. drei Monate nach dem Ende der Behandlung. Endpunkte waren der Anteil der Patienten, der im International Index of Erectile Function-Erectile Function (IIEF-EF) minimale klinisch bedeutsame Differenz (MCID) erreichte, die Wirkung der Therapie auf den IIEF-EF und das „sexual encounter profile“ (SEP) sowie die Sicherheit.
Die Effekte waren beeindruckend. Während drei Monate nach Stoßwellentherapie 79% der Patienten MCID erreicht hatten, war das in der Sham-Gruppe bei keinem Patienten der Fall. Die mittlere IIEF-EF-Differenz zwischen den Gruppen betrug 4,4 Punkte (95% CI: 3,4–5,4; p<0,001). Auch in der Auswertung nach einem Monat war die Stoßwellentherapie signifikant überlegen, wobei die Differenz zwischen den Gruppen von Monat eins zu Monat drei zunahm.1
Die zweite Studie untersuchte die Wirksamkeit der Stoßwellentherapie in einem Kollektiv von Patienten mit erektiler Dysfunktion unterschiedlicher Genese, die auf die Therapie mit PDE-5-Inhibitoren nicht angesprochen hatten. Die 72 Patienten wurden nach einem Standard-Protokoll in vier Sitzungen im Abstand von jeweils einer Woche behandelt. Die Ergebnisse wurden nach einem und nach drei Monaten evaluiert. Es handelte sich um eine sehr heterogene Patientenpopulation mit moderater (41,7%) und schwerer (58,3%) ED. Die ED war bei mehr als der Hälfte arteriogen (63,9%), bei knapp einem Drittel lag eine venookklusive Dysfunktion (VOD) vor, einige Patienten litten unter neurogener ED.
Die Wirksamkeit der Stoßwellentherapie wurde mit 63,9% angegeben, wobei jeder fünfte Patient mit moderater ED in der Folge keine weitere Therapie benötigte. Bei knapp der Hälfte der Patienten (44,4%) nahm das Ansprechen auf PDE-5-Inhibitoren so weit zu, dass sie damit ihre ED erfolgreich managen konnten. Erwartungsgemäß war das Ansprechen bei arteriogener ED am besten. Die Autoren betonten die hervorragende Verträglichkeit und berichteten keine Nebenwirkungen.2
Quelle:
Kongress der European Society for Sexual Medicine (ESSM), 17.–19. Februar 2022, virtuell
Literatur:
1 Mykoniatis I et al.: The effect of low-intensity shockwave therapy on moderate erectile dysfunction: a double-blind, randomized, placebo-controlled clinical trial. ESSM 2022, Poster #127 2 Ovchinnikov RS et al.; Linear low-intensity extracorporeal shock wave therapy for erectile dysfunction in non-respondents for inhibitors of phosphodiesterase-5. ESSM 2022, Poster #284
Das könnte Sie auch interessieren:
Aktuelle Entwicklungen und Erkenntnisse beim Urothelkarzinom
Auf dem diesjährigen Genitourinary Cancers Symposium der American Society of Clinical Oncology (ASCO-GU-Kongress) wurden bedeutende Fortschritte in der Diagnose und Behandlung des ...
Aktuelles aus der 7. Version der S3-Leitlinie: wesentliche Leitlinienänderungen
Im Mai 2024 wurde die Prostatakarzinom-S3-Leitlinie unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie in ihrer 7. ...
Neues vom ASCO GU zum Prostatakarzinom
Im Rahmen des ASCO GU 2025 in San Francisco wurden eine Vielfalt von neuen praxisrelevanten Studien zum Prostatakarzinom präsentiert. Mit Spannung wurde unter andem auch auf die finalen ...