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Individualisierte Dauer des Tragens von Kompressionsstrümpfen

<p class="article-intro">Kompressionsstrümpfe werden nach einer Thrombose infolge zweier Studien, die eine absolute Risikoreduktion um 25 % für postthrombotische Syndrome (PTS) gezeigt haben, regelhaft für zwei Jahre angeordnet: eine Zeit, die für betroffene Patienten schwer durchzuhalten ist, wie Arina Janna ten Cate-Hoek, Maastricht/ Niederlande, beim ISTH bemerkte. Die IDEAL-DVT-Studie hat untersucht, ob das Tragen von Kompressionsstrümpfen über einen kürzeren Therapiezeitraum vergleichbar wirksam ist und ob durch Anwendung des Villalta-Scores die Therapiedauer individuell gestaltet werden kann (ISTH-Abstr. #LB01.3).</p> <hr /> <p class="article-content"><p>In der Nichtunterlegenheitsstudie waren 865 Patienten mit akuter proximaler tiefer Beinvenenthrombose (DVT) zur Standardbehandlung &ndash; also zum Tragen von Kompressionsstr&uuml;mpfen f&uuml;r die Dauer von zwei Jahren &ndash; und zum Tragen von Kompressionsstr&uuml;mpfen f&uuml;r eine individualisierte Dauer von 6 bzw. 12 Monaten in einen exploratorischen Arm randomisiert worden. Nach 3, 6, 12 und 24 Monaten wurden die Patienten nach Lebensqualit&auml;t, Kosten und Therapieadh&auml;renz befragt und zeitgleich wurde der Villalta-Score berechnet. War dieser bei der Erhebung nach 3 und 6 Monaten zweimal &le;4, wurde die Kompressionsstrumpfbehandlung nach 6 Monaten gestoppt (Abb. 3). War der Villalta-Score nur bei einer der beiden Messungen &le;4, wurde der Strumpf f&uuml;r weitere 6 Monate getragen; sollte der Villalta-Score dann &le;4 sein, wurde auf weiteres Tragen verzichtet. Waren der Villalta-Score nach 3 und 6 Monaten &gt;4, wurde der Kompressionsstrumpf insgesamt f&uuml;r 24 Monate verordnet. 90,5 % der randomisierten Patienten komplettierten die Studie.<br /> Etwa 90 % der Patienten erhielten als antikoagulatorische Therapie einen Vitamin- K-Antagonisten (VKA). Unter den individualisiert behandelten Patienten trat ein postthrombotisches Syndrom bei 28,9 % auf, unter denjenigen, die die Standardbehandlung erhielten, bei 27,8 % . Mit einer Hazard- Ratio (HR) von 1,13 war dieses Ergebnis nicht signifikant unterlegen. 65,5 % der Patienten mit individualisierter Behandlung konnten das Tragen der Kompressionsstr&uuml;mpfe fr&uuml;hzeitig stoppen: 54,6 % nach 6 Monaten und 10,9 % nach 12 Monaten.<br /> Bei der Prophylaxe durch individualisierte Behandlung mit Kompressionsstr&uuml;mpfen sei die Tragedauer k&uuml;rzer als bei der durch standardm&auml;&szlig;ige Behandlung mit der Tragedauer von zwei Jahren, Erstere sei aber in der Wirksamkeit nicht unterlegen, schlussfolgerte ten Cate-Hoek. Die Studie belege zudem den h&auml;ufig kritisch diskutierten Nutzen von Kompressionsstr&uuml;mpfen.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Onko_1705_Weblinks_s7_abb3.jpg" alt="" width="1516" height="1145" /></p> <p><span class="link-color"><a class="article-link" href="../fachthemen/8791" data-locked="0">zur&uuml;ck zum Themenschwerpunkt zum ISTH 2017 Congress</a></span></p></p>
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