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Ewing-Sarkom

Vergleich von Chemotherapieregimen definiert wirksameren Standard

<p class="article-intro">Als die Euro Ewing 2012-Studie konzipiert wurde, gab es in Europa und den USA unterschiedliche Standard-Chemotherapieregime für die Behandlung des Ewing-Sarkoms. Diese wurden head-to-head verglichen und die Ergebnisse nun beim ASCO präsentiert.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>In der Euro Ewing 2012-Studie wurden neu diagnostizierte Patienten mit Tumoren der Ewing-Sarkom-Familie, einschlie&szlig;lich Ewing-Sarkom-&auml;hnliche Tumoren ohne EWS-Translokation, eingeschlossen. Die Patienten erhielten nach erster Randomisierung eine Induktion mit 6 Zyklen VIDE (Vincristin, Ifosfamid, Doxorubicin, Etoposid) oder VDE/IE (Vincristin, Doxorubicin, Cyclophosphamid und Ifosfamid, Etoposid). Zur Konsolidierung erhielten Patienten im VIDE-Arm bei lokaler Erkrankung und niedrigem Risiko VAC (Vincristin, Actinomycin D, Cyclophosphamid), bei lokaler Erkrankung und hohem Risiko Bu-Mel (Busulfan, Melphalan) und bei regionaler Beteiligung der Lymphknoten und/oder metastasierter Erkrankung VAI (Vincristin, Actinomycin D, Ifosfamid). Im VDE/IE-Arm wurde im Fall einer lokalen Erkrankung und niedrigem Risiko und bei regionaler Beteiligung der Lymphknoten und/oder metastasierter Erkrankung IE/VC (Ifosfamid, Etoposid und Vincristin, Cyclophsphamid) sowie bei lokaler Erkrankung und hohem Risiko mit Bu-Mel konsolidiert. Als prim&auml;rer Studienendpunkt wurde das ereignisfreie &Uuml;berleben (EFS) untersucht.<br /> Der erste Patient wurde im M&auml;rz 2014 eingeschlossen, der letzte Patient im Mai 2019. Insgesamt nahmen 640 Patienten aus 112 europ&auml;ischen Zentren an der Studie teil. Etwa 40 % der Patienten waren &lt;14 Jahre alt, drei Viertel hatten eine lokale Erkrankung und bei 56 % der Patienten betrug das Tumorvolumen &lt;200 ml. In beiden Studienarmen wurden bei der Mehrzahl der Patienten (90 % bzw. 91 % ) w&auml;hrend der Induktion und bei je 65 % in der Konsolidierungsphase eine Nebenwirkung Grad 3&ndash;5 beobachtet. Ein Ereignis bez&uuml;glich der Wirksamkeit (Progress, Rezidiv, zweiter Primarius, Tod ohne R&uuml;ckfall) wurde bei 32 % der Patienten im VIDE-Arm versus 23 % im VDC/IE-Arm berichtet. 19 % bzw. 13 % der Patienten verstarben, mehrheitlich aufgrund des Ewing-Sarkoms (90 % vs. 93 % ), zudem aufgrund der Studienmedikation (6 % vs. 0 % ), aufgrund einer anderen Tumorerkrankung (3 % vs. 2 % ) und aufgrund anderer nicht tumorbezogener Ursachen (0 % vs. 5 % ). Das Risiko f&uuml;r ein Ereignis war im VDC/IE-Arm um 34 % gegen&uuml;ber dem VIDE-Arm (HR: 0,66; 95 % CI: 0,49&ndash;0,90) reduziert und das Risiko zu Versterben um 36 % (HR: 0,64; 95 % CI: 0,43&ndash;0,94).</p> <div id="fazit"> <h2>Fazit</h2> <p>Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ist die Therapie mit VDC/IE die wirksamste der untersuchten Chemotherapieoptionen, schlussfolgern die Autoren. Es wurde mit VDC/IE keine unverh&auml;ltnism&auml;&szlig;ige Toxizit&auml;t beobachtet &ndash; und die Therapie ist um etwa 3 Monate k&uuml;rzer.</p> </div> <p><br /><strong>Quelle:</strong><br />Brennan B et al.: Comparison of two chemotherapy regimens in Ewing sarcoma (ES): Overall and subgroup results of the Euro Ewing 2012 randomized trial (EE2012). ASCO 2020, Abstr. #11500</p> <p><strong>Bericht:</strong><br />Dr. Ine Schmale</p></p>
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