Luspatercept wirksam bei Transfusionsabhängigkeit und Ruxolitinibtherapie
Bericht: Dr. Ine Schmale
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.
Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:
Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich
zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)
In der Phase-II-Studie ACE-536-MF-001 verbesserte die Luspatercept-Therapie die mit der Myelofibrose assoziierte Anämie, insbesondere bei transfusionsabhängigen Patient:innen, die mit Ruxolitinib behandelt wurden. Die meisten Patient:innen kamen durch Luspatercept in die Lage, den JAK-Inhibitor weiterzunehmen oder die Dosis zu erhöhen.
Die Anämie ist eine der Hauptursachen für das Abbrechen einer JAK-Inhibitor-Therapie bei Myelofibrosepatient:innen. Wird aufgrund der Anämie eine Erythrozytentransfusion benötigt, ist dies ein Hinweis auf eine schlechte Prognose. Luspatercept, ein Erythrozyten-Reife-Aktivator (ERA), ist in Europa bereits bei transfusionsabhängiger Anämie aufgrund von myelodysplastischen Syndromen (MDS) und bei Anämie aufgrund von Beta-Thalassämie zugelassen. In der multizentrischen, offenen Phase-II-Studie ACE-536-MF-001 wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Luspatercept bei Myelofibrosepatient:innen mit transfusionsabhängiger und -unabhängiger Anämie geprüft. Die Patient:innen wurden in 4 Kohorten untersucht: Anämie ohne Ruxolitinib, Anämie mit Ruxolitinib, transfusionsabhängig ohne Ruxolitinib, transfusionsabhängig mit Ruxolitinib.
Die Patient:innen waren median 71 Jahre alt und wiesen eine primäre Myelofibrose (PMF) in 54,7 % der Fälle, eine sekundäre Myelofibrose nach essenzieller Thrombozythämie (post-ET MF) in 31,6 % sowie nach Polycythaemia vera (post-PV MF) in 13,7 % der Fälle auf. Zwischen initialer Diagnose und Studienaufnahme lagen bei 74,7 % der Patient:innen mehr als 2 Jahre. Die Patient:innen waren bei Studienbeginn median 18,1 Monate in Ruxolitinib-Behandlung. Die Transfusionslast lag bei der Mehrheit der Patient:innen (84,7 %) bei 6–12 Einheiten in 84 Tagen.
Im Ergebnis wurde ein Ansprechen bezüglich der Anämie in allen Kohorten beobachtet, mit den höchsten Ansprechraten in den Kohorten mit Ruxolitinib-Therapie (21,4 % transfusionsunabhängige Anämie; 31,6 % transfusionsabhängig). Das Anämieansprechen war bei transfusionsabhängigen Patient:innen definiert als 84 konsekutive Tage ohne Erythrozytentransfusion, bei transfusionsunabhängigen Patient:innen als 84 konsekutive Tage mit ≥ 1,5 g/dl Hämoglobinanstieg ab Therapiebeginn ohne Transfusion. Nahezu die Hälfte der transfusionsabhängigen Patient:innen erreichte eine 50%ige Reduktion der Transfusionslast. Im Durchschnitt betrug die längste Dauer des Ansprechens bei transfusionsabhängigen Patient:innen 623 Tage ohne und 535 Tage mit Ruxolitinib sowie 458 und 88,5 Tage bei Anämie ohne bzw. mit Ruxolitinib.
Luspatercept wurde über eine Dauer von durchschnittlich 42,8 Wochen gegeben und 75 % der Patient:innen erhielten die maximale Dosis von 1,75 mg/kg. In den Kohorten mit Ruxolitinib-Therapie konnten alle transfusionsunabhängigen Patient:innen die Ruxolitinib-Dosis ohne Modifikation weiternehmen und 81,6% der transfusionsabhängigen Patient:innen konnten Ruxolitinib weiternehmen oder die Dosis erhöhen. Nach 169 Tagen wurde bei Patient:innen mit vergrößerter Milz keine klinisch relevante Veränderung gesehen. Es wurden keine neuen Sicherheitssignale festgestellt. In der Phase-III-Studie INDEPENDENCE wird Luspatercept bei der MF-induzierten Anämie bei transfusionabhängigen Patient:innen bei gleichzeitiger JAK2-Inhibitor-Therapie geprüft.
Quelle
Gerds AT et al.: Safety and efficacy of luspatercept for the treatment of anemia in patients with myelofibrosis: Results from the ACE-536-MF-001 study. EHA 2023, Abstr. #S167
Das könnte Sie auch interessieren:
EHA Newsroom 2023
Hier finden Sie die spannendsten Studienergebnisse vom Jahreskongress der European Hematology Association sowie kurze Videostatements namhafter Expert*innen.
Patient:innen < 55 Jahre profitieren von Blinatumomab
E1910-Studie: Subgruppenanalyse bestätigt OS-Vorteil von Blinatumomab plus Chemotherapie bei jüngeren Patient:innen mit neu diagnostizierter ALL
Hohe Effektivität von Belamaf bei intensiv vorbehandelten Patient:innen
DREAMM-3-Studie: Vergleich von Belantamab mafodotin mit einem Standard-Regime bei Patient*innen mit rezidiviertem oder refraktärem Myelom in der dritten oder einer späteren Therapielinie.