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DGIM 2022

Blutdruckbehandlung durch Intervention

Relevante Fragen zur Blutdruckbehandlung durch Intervention beantworteten Prof. Dr. Michael Böhm, Homburg/Saar, und Prof. Dr. Johannes Mann, München, in einer Pro- und Kontra-Debatte. Das Ergebnis: Die Erfolge sind nicht zu leugnen, aber es bleibt noch viel zu tun.

Durch einen erhöhten systolischen Blutdruck ≥140mmHg und schlechte Einstellung kommt es weltweit zu einer relevanten Sterblichkeit. Ein Problem der medikamentösen Therapie ist die hohe Nicht-Adhärenz bei Tabletteneinnahme, was durch Interventionen angegangen werden kann. An Interventionen ist die renale Denervation (RDN) am weitesten fortgeschritten.1 Drei Methoden werden durchgeführt: Die Radiofrequenz-basierte RDN, die Ultraschall-basierte RDN und die Alkohol-vermittelte RDN. Inzwischen wurden Placebo-kontrollierte Studien durchgeführt, die beispielsweise eine Absenkung des Blutdrucks ohne Medikamente um durchschnittlich 8,5mmHg (95% CI -10,6 bis -6,3) bei Ultraschall-basierter RDN zeigen.2 Dabei sei zu erwarten, dass ein Drittel der Patienten nicht auf eine RDN anspricht, erklärte Böhm. Wurden nach der Intervention Medikamente entsprechend der Entscheidung des behandelnden Arztes verabreicht, so wurden im Studienarm mit Intervention niedrigere Blutdruckwerte erreicht als im Placebo-Arm und der Blutdruck um durchschnittlich bis zu 28,5mmHg gesenkt. Vergleichbare Ergebnisse gibt es auch für die Radiofrequenz-basierte RDN, bei der zudem gezeigt wurde, dass die Blutdrucksenkung sowohl tags als auch nachts funktioniert.3 Die Sicherheit war in den verschiedenen Studien sehr gut.3, 4 Aktuelle Daten mit einer Nachbeobachtungszeit von 3 Jahren zeigten nun auch den guten Langzeiteffekt der RDN mit über die Jahre zunehmendem Blutdruckeffekt.5 Registerdaten bestätigen die Ergebnisse der klinischen Studien mit abnehmendem Bluthochdruck bei zum Teil abnehmender Medikamentenmenge.6 Die Nierenfunktion änderte sich nach der Intervention nicht.7

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