Endokrine Monotherapie als 1st Line bleibt sinnvolle Option
Bericht: Dr. Ine Schmale
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CDK4/6-Inhibitoren verbessern den Nutzen der Therapie von Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom in der ersten und zweiten Therapielinie, gehen aber auch mit einer erhöhten Toxizität einher. Die SONIA-Studie untersuchte, ob der optimale Einsatz beim HR+/HER2– Brustkrebs in der ersten oder zweiten Therapielinie liegt.
In der Phase-III-Studie SONIA erhielten Patientinnen mit HR+/HER2– fortgeschrittenem Mammakarzinom randomisiert einen nichtsteroidalen Aromatasehemmer plus einen CDK4/6-Inhibitor (CDK4/6i) gefolgt von Fulvestrant oder einen nichtsteroidalen Aromatasehemmer in der ersten Therapielinie gefolgt von Fulvestrant plus CDK4/6i in der zweiten Therapielinie. Primärer Studienendpunkt war das progressionsfreie Überleben über zwei Therapielinien (PFS2).
Insgesamt wurden 1050 Patientinnen in die Studie eingeschlossen. Sie waren median 63‒64 Jahre alt und 86‒87% von ihnen befanden sich in der Postmenopause. 35% der Patientinnen waren neu diagnostiziert, bei 47% lag ein krankheitsfreies Intervall von >24 Monaten vor, bei 18% war das krankheitsfreie Intervall ≤24 Monaten. Bei 56% der Frauen lagen Viszeralmetastasen vor, bei 17% alleinige Knochenmetastasen. An CDK4/6i wurden bei 91% der Patientinnen Palbociclib, bei 8% Ribociclib und bei 1% Abemaciclib eingesetzt.
Die mediane Nachbeobachtungszeit zur Zeit der präsentierten Auswertung betrug 37,3 Monate. Im Median erhielten Patientinnen einen CDK4/6i in der Erstlinie über die Dauer von 24,6 Monaten und in der Zweitlinie von über 8,1 Monaten. Insgesamt 329 Patientinnen befanden sich noch in der ersten und 98 in der zweiten Therapielinie sowie 251 Patientinnen in der Nachbeobachtung. 372 Patientinnen waren verstorben.
Mit der CDK4/6-Inhibierung wurde das PFS in der ersten Therapielinie von median 16,1 auf 24,7 Monate verlängert (HR: 0,59; 95% CI: 0,51‒0,69; p<0,0001). Das PFS2 war mit 31,0 Monaten bei Erstlinien-CDK4/6i versus 26,8 Monate bei Zweitlinien-CDK4/6i statistisch nicht verschieden (HR: 0,87; 95% CI: 0,74‒1,03; p=0,10). Auch bezüglich des Gesamtüberlebens (OS) wurde kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Studienarmen beobachtet. Im Median lebten die Patientinnen 45,9 Monate mit CDK4/6i in der ersten und 53,7 Monate mit CDK4/6i in der zweiten Therapielinie (HR: 0,98; 95% CI: 0,80‒1,20; p=0,83).
Das Sicherheitsprofil entsprach den charakteristischen Nebenwirkungen mit Neutropenie, Leberfunktionsabnormalitäten, Anämie und Thrombozytopenie. Patientinnen mit CDK4/6i in der ersten Therapielinie berichteten von Grad-≥3-Nebenwirkungen zu absolut 42% häufiger als in der zweiten Therapielinie.
Die SONIA-Studie hinterfragt die Notwendigkeit der Erstlinientherapie mit einem CDK4/6i, schlussfolgerten die Autoren. Eine endokrine Monotherapie bleibe eine sehr gute Option in der Erstlinientherapie. Die Toxizität von effektiven Therapien könne durch Studien wie SONIA signifikant reduziert und Kosten für das Gesundheitssystem könnten eingespart werden.
Quelle
Sonke G et al.: Primary outcome analysis of the phase 3 SONIA trial (BOOG 2017-03) on selecting the optimal position of cyclin-dependent kinases 4 and 6 (CDK4/6) inhibitors for patients with hormone receptor-positive (HR+), HER2-negative (HER2-) advanced breast cancer (ABC). ASCO 2023, Abstr. #LBA1000
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