Zielgerichtete Therapie mit Erdafitinib verlängert OS
Bericht: Dr. Ine Schmale
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Patient*innen mit FGFR-alteriertem, fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom profitieren nach Checkpoint-Inhibitor-Therapie von einer zielgerichteten Behandlung mit Erdafitinib. In der THOR-Studie konnten Gesamtüberleben und progressionsfreies Überleben der vorbehandelten Patient*innen gegenüber einer Chemotherapie verlängert werden.
In der heutigen Therapielandschaft können Patient*innen mit Urothelkarzinom in der ersten und zweiten Linie Checkpoint-Inhibitoren erhalten. Ein Ansprechen wird allerdings nur bei etwa einem Drittel der Patient*innen beobachtet und laut Real-World-Studien wird eine nachfolgende Therapie nach Anti-PD-(L)1-Versagen nur bei etwa 30% der Patient*innen durchgeführt. Erdafitinib, ein oraler selektiver Pan-FGFR-Tyrosinkinaseinhibitor, wurde in der Phase-III-Studie THOR bei Patient*innen mit FGFR-alterierten Tumoren mit einer Chemotherapie (Docetaxel oder Vinflunin) nach Wahl des Behandlers verglichen. In Kohorte 1 wurden 266 Patient*innen mit metastasiertem oder nicht resektablem Urothelkarzinom mit FGFR3/2-alterierten Tumoren und 1–2 vorangegangenen Therapielinien, inklusive einer PD-(L)1-gerichteten Therapie, eingeschlossen. Primärer Endpunkt war das Gesamtüberleben (OS).
Die Patient*innen waren im Median 66 bzw. 69 Jahre alt, in der Mehrheit männlich (71–72%), und wiesen häufig Viszeralmetastasierung auf (74–75%). Die PD-L1-Expression war bei den meisten Patient*innen (93% bzw. 86%) niedrig (CPS <10). Etwa ein Drittel bzw. ein Viertel der Patient*innen hatte 1 (33% im Erdafitinib-Arm vs. 25% im Chemotherapiearm) und zwei Drittel 2 vorangegangene Therapielinien erhalten.
Im Ergebnis reduzierte Erdafitinib das Risiko zu sterben um 36% im Vergleich zu einer Chemotherapie (HR: 0,64; 95% CI: 0,47–0,88; p=0,005). Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 15,9 Monaten betrug das mediane OS 12,1 Monate im Erdafitinib-Arm versus 7,8 Monate im Chemotherapie-Arm. Aufgrund dieses Ergebnisses empfahl das IMDC, die Studie zu stoppen, zu entblinden und den Patient*innen des Chemotherapiearms den Wechsel zu Erdafitinib zu ermöglichen. Das progressionsfreie Überleben (PFS) wurde im Vergleich von Erdafitinib mit Chemotherapie von 2,7 auf 5,6 Monate verlängert und das Risiko für einen Progress oder Tod um 42% verringert (HR: 0,58; 95% CI: 0,44–0,78; p=0,0002). Es sprachen 45,6% versus 11,5% der Patient*innen auf die Studienmedikationen an. Komplettremissionen (CR) wurden bei 6,6% der Patient*innen im Erdafitinib-Arm versus 0,8% unter Chemotherapie festgestellt (p<0,001).
Klinisch relevante therapieassoziierte Nebenwirkungen wurden bei 13,3% (Erdafitinib) versus 24,1% (Chemotherapie) berichtet, 8,1% versus 13,4% der Patient*innen brachen die Studienmedikation aufgrund therapieassoziierter Nebenwirkungen ab.
Quelle
Loriot Y et al.: Phase 3 THOR study: Results of erdafitinib (erda) versus chemotherapy (chemo) in patients (pts) with advanced or metastatic urothelial cancer (mUC) with select fibroblast growth factor receptor alterations (FGFRalt). ASCO 2023, Abstr. #LBA4619
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