Selektierte Patient:innen profitieren von Ramucirumab-Zusatz
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Für die Behandlung des fortgeschrittenen Kolorektalkarzinoms stehen in späteren Linien diverse antiangiogene Substanzen zur Verfügung. Die deutsche IKF-AIO-RAMTAS-Studie untersuchte, ob Ramucirumab in Kombination mit Trifluridin/Tipiracil von Vorteil für intensiv vorbehandelte Erkrankte ist.
In der offenen, multizentrischen, randomisierten Phase-III-Studie RAMTAS erhielten insgesamt 428 Patient:innen mit fortgeschrittenem metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC) Ramucirumab (8mg/kg, d1+15, q4w) plus Trifluridin/Tipiracil (35mg/m2 d1-5+8-12, q4w). Als primärer Endpunkt wurde das Gesamtüberleben (OS) gewählt.
Die Patient:innen waren median 62 Jahre alt und 63% hatten median mindestens 3 Vortherapien erhalten. 88% waren bereits antiangiogen vorbehandelt und ein Drittel hatte die antiangiogene Therapie ≥12 Monate erhalten. 45% der Betroffenen waren weiblich und bei 67% war die Tumorlokalisation linksseitig. 38% der Patient:innen wiesen einen RAS-Wildtyp auf und 96% einen BRAFV600E-Wildtyp.
Trotz der späten Separation der Kaplan-Meier-Kurven wurde kein signifikanter Vorteil mit der zusätzlichen Ramucirumab-Gabe erreicht (HR: 0,87; 95%-KI: 0,71–1,07; p=0,1941). In der Subgruppenanalyse zeigten sich allerdings zwei Patientengruppen, die möglicherweise von Ramucirumab profitieren: Patient:innen mit linksseitigen Primarien (HR:0,77; 95%-KI: 0,60–1,00; p=0,03) und weibliche Erkrankte (HR: 0,71; 95%-KI: 0,52–0,98; p=0,04). Für den sekundären Endpunkt progressionsfreies Überleben (PFS) wurde mit einer Hazard-Ratio von 0,77 (95%-KI: 0,64–0,95; p=0,0110) die Signifikanzgrenze erreicht. Im Median lag das PFS bei 2,37 Monaten versus 2,07 Monate. Es sprachen nur je 1,9% der schwer vorbehandelten Patient:innen auf die Studienmedikationen an, eine Krankheitskontrolle wurde bei 39,4% versus 31,6% (p=0,0336) erreicht. Im Kombinationsarm musste die Chemotherapiedosis häufiger modifiziert werden als bei alleiniger Chemotherapie (40,8% versus 24,2%). Die Lebensqualität wurde in beiden Studienarmen vergleichbar bewertet.
Fazit: Die IKF-AIO-RAMTAS-Studie erreichte ihren primären Endpunkt, eine Verlängerung des OS, durch die zusätzliche Gabe von Ramucirumab zu Trifluridin/Tipiracil bei intensiv vorbehandelten mCRC-Patient:innen nicht. Bei Frauen und Betroffenen mit linksseitigen Tumoren wurde in Subgruppenanalysen ein OS-Vorteil durch Ramucirumab beobachtet. Das PFS und die Tumorkontrollrate wurden durch die Ramucirumab-Gabe auch innerhalb der ITT-Population signifikant verbessert.
Quelle:
Kasper-Virchow S et al.: Randomized phase III trial of ramucirumab in combination with TAS102 (Trifluridin/Tipiracil) vs. TAS102 monotherapy in heavily pretreated metastatic colorectal cancer: The RAMTAS/IKF643 trial of the German AIO (AIO-KRK-0316). ESMO 2024, Abstr. #LBA25
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