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Anatomische Grundlagen kindlicher Wirbelsäulenverletzungen

<p class="article-intro">Das Wissen um die altersabhängige Entwicklung der Wirbelsäule mit den anatomisch-morphologischen Besonderheiten der einzelnen Wirbelsäulenabschnitte ist unabdingbar für die korrekte Beurteilung der radiografischen Erscheinungsbilder nach kindlichem Wirbelsäulentrauma. Anatomie und Biomechanik des wachsenden Achsenskelettes sind deutlich von denen des Erwachsenen zu unterscheiden. Das hohe Remodellierungspotenzial der kindlichen Wirbelsäule erlaubt in den allermeisten Fällen eine konservative Behandlung von Verletzungen.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Die Inzidenz kindlicher Verletzungen der Wirbels&auml;ule ist aufgrund der ausgepr&auml;gten intrinsischen Elastizit&auml;t und der guten Pufferwirkung durch die hohen Bandscheiben gering.<sup>11</sup></li> <li>Die richtige Einsch&auml;tzung des Schweregrades und der Stabilit&auml;t einer kindlichen WS- Verletzung basiert auf der Kenntnis der altersspezifischen r&ouml;ntgenologischen Erscheinungsbilder und des breiten morphologischen Spektrums.</li> </ul> </div> <p>Verletzungen des kindlichen Achsenorgans sind eine Rarit&auml;t. Um posttraumatische Ver&auml;nderungen von physiologischen Befunden unterscheiden zu k&ouml;nnen, ist die genaue Kenntnis der Entwicklung und Reifung der kindlichen Wirbels&auml;ule unumg&auml;nglich. Besonderes Augenmerk bei der Interpretation radiologischer Befunde muss auf die Morphologie, die individuellen physiologischen Variationen der etwa 130 Wachstumsfugen,<sup>1</sup> die Ossifikationszentren und m&ouml;gliche segmentale Hyper-/ Hypomobilit&auml;ten gelegt werden.<br /> Bis zum Beginn des f&uuml;nften Lebensjahres w&auml;chst das Achsenskelett verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig rasch, dann tritt eine signifikante Verlangsamung des Wachstums bis zur Pubert&auml;t ein. So besteht bez&uuml;glich anatomischer und biomechanischer Gegebenheiten sowie der Therapiem&ouml;glichkeiten vom 8. bis 10. Lebensjahr nur ein geringf&uuml;giger Unterschied zum Erwachsenen.<sup>2</sup> Erst dann kommt es wieder zu einem deutlichen Schub bis zum Wachstumsabschluss.<sup>3</sup> Bei der Geburt liegt eine in der Frontalebene noch relativ gerade Wirbels&auml;ule vor. Erst im Verlauf bilden sich die sagittalen Kr&uuml;mmungen. Das L&auml;ngenwachstum wird durch enchondrale Ossifikation der Wirbek&ouml;rper und der Endplattenfugen gesteuert. Die Wirbelb&ouml;gen entwickeln sich durch perichondrale Ossifikation mit kontinuierlichem Wachstum in Tiefe und Breite.<sup>4</sup><br /> Wachstumsfugenverletzungen k&ouml;nnen die Entwicklung erheblich beeintr&auml;chtigen und im Falle eines vorzeitigen, asymmetrischen Fugenschlusses mit einer prognostisch ung&uuml;nstigen segmentalen Achsenfehlstellung einhergehen.</p> <h2>Halswirbels&auml;ule</h2> <p>Die Halswirbels&auml;ule als der beweglichste Abschnitt des Achsenorgans bedarf einer weiteren wichtigen Unterteilung in die Kopfgelenke C0/C1 und C1/C2, die subaxiale Wirbels&auml;ule ab dem Diskus C2/3 bis zum zervikothorakalen &Uuml;bergang C7/Th1. Die zervikale Lordose entwickelt sich mit zunehmender Ausbildung der Nackenmuskulatur nach etwa 4 Lebensmonaten.<sup>3, 5</sup> Der Atlas als Teil der Kopfgelenke sowie die subaxiale HWS entwickeln sich aus drei Ossifikationszentren: jeweils eines in den beidseitigen Neuralb&ouml;gen perichondral und eines im Korpus. Etwa im 3. Lebensjahr ossifizieren die beiden Neuralb&ouml;gen, w&auml;hrend die Synchondrose zum K&ouml;rper erst im 7. Lebensjahr verkn&ouml;chert. Der Axis hingegen entsteht aus vier Knochenkernen: je einer im Korpus und Dens, zwei jeweils in den beiden Neuralb&ouml;gen. Die Ossifikation der anf&auml;nglich bindegewebig verbundenen Synchondrose findet etwa um das 6. Lebensjahr statt (Abb. 1).<br /> Eine Besonderheit ist die m&auml;chtige Knorpelkappe im Dens, in der sich zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr ein weiterer Knochenkern entwickelt, welcher erst um das 12. Lebensjahr mit dem Dens verkn&ouml;chert. Bei Ausbleiben dieser Verschmelzung wird von einem Ossiculum terminale gesprochen (Abb. 2).<br /> Um das 12. Lebensjahr entwickeln sich die kn&ouml;chernen Ringapophysen an den Endplatten. Die Ringapophysen verschmelzen manchmal erst um das 25. Lebensjahr mit der Endplatte.<sup>2, 6</sup><br /> Kommt es trotz verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig geringer Inzidenz kindlicher Wirbels&auml;ulenverletzungen zu einem entsprechenden Trauma, ist die HWS die am h&auml;ufigsten betroffene Region. Je j&uuml;nger das Individuum, umso kranialer finden sich zumeist die Verletzungen. Dies ist auf die Tr&auml;gheit des verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig gro&szlig;en Kopfes und die noch unterentwickelte Muskulatur zur&uuml;ckzuf&uuml;hren. Der Hauptdrehpunkt, somit die anf&auml;lligste Region, bei Kindern liegt im Bereich C2/3. Bei &auml;lteren Kindern verlagert sich der Drehpunkt dann auf C5/6, entsprechend der Pr&auml;dilektionsstelle f&uuml;r Verletzungen beim Erwachsenen. Besonders Distraktions- und Scherkr&auml;fte k&ouml;nnen zu schweren strukturellen Sch&auml;digungen f&uuml;hren. Hingegen sch&uuml;tzt die gro&szlig;e Flexibilit&auml;t vor axial einwirkenden Kr&auml;ften.<sup>2</sup><br /> Die morphologische Darstellung der Wirbels&auml;ule kann bei unzureichendem Wissen &uuml;ber die Unterschiede zum Erwachsenen zur falschen Interpretation von Befunden f&uuml;hren.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Ortho_1902_Weblinks_jatros_ortho_1902_s34_abb1+2.jpg" alt="" width="500" height="217" /></p> <h2>Wichtige radiografische Pitfalls bei der wachsenden Halswirbels&auml;ule<sup>7</sup></h2> <ul> <li>Der Knochenkern an der Densspitze wird im ersten halben Lebensjahr sichtbar und verschmilzt naturgem&auml;&szlig; um das 12. Lebensjahr mit dem Dens axis (Frakturverwechslung).</li> <li>Der atlantodentale Abstand repr&auml;sentiert die ligament&auml;re Stabilit&auml;t von Atlas und Axis. Aufgrund der dickeren Knorpelmasse ist bis zum 7. Lebensjahr ein Abstand von 5 mm als Normalbefund zu werten. Bei Erwachsenen gilt ein 3-mm- Abstand als Grenze zum Pathologischen. Bei klinischem Verdacht auf atlantoaxiale Instabilit&auml;t m&uuml;ssen passive Funktionsaufnahmen angefertigt werden.</li> <li>Die Pseudosubluxation des Atlas ist h&auml;ufig bei Kindern &lt; 8 Jahren in Extension wegen radiografisch nicht sichtbarer knorpeliger Densspitze.</li> <li>Pseudosubluxation im Segment C2/C3 und C3/C4: Bis zu 4 mm ventrales Gleiten der genannten Segmente ist bis zum 7. Lebensjahr normal und darf nicht als interventionsbed&uuml;rftige Instabilit&auml;t gewertet werden. Urs&auml;chlich sind die nahezu horizontal ausgebildeten Facettengelenke.</li> <li>Kyphotische Fehlhaltung ist ein zunehmendes Erscheinungsbild ab dem 8. Lebensjahr und meist ohne klinische Bedeutung.</li> <li>Ein retropharyngealer Weichteilschatten kann ein Hinweis auf posttraumatische &Ouml;deme oder H&auml;matome sein und sollte nicht mehr als 7 mm, der retrotracheale Abstand zur WS nicht mehr als 22 mm betragen. Falsch positive Werte k&ouml;nnen jedoch bei schreienden und pressenden Kindern auftreten.</li> <li>Die Wirbelk&ouml;rperform unterliegt einer gro&szlig;en individuellen und altersabh&auml;ngigen Schwankungsbreite. Nicht selten werden Kompressionsfrakturen beschrieben.</li> </ul> <h2>Spezielle Verletzungsmuster der HWS</h2> <p>AOD<br /> Zur atlantookzipitalen Dislokation (AOD) kommt es nach Hochrasanztrauma im Sinne eines Translations- und Distraktionsmechanismus. Die H&auml;ufigkeit liegt bei Kindern aufgrund der anatomischen Verh&auml;ltnisse dreimal h&ouml;her als bei Erwachsenen. W&auml;hrend fr&uuml;her Patienten mit derartigen instabilen Verletzungen meist pr&auml;hospital verstarben, ist heutzutage die &Uuml;berlebensrate aufgrund der effizienten Prim&auml;rversorgung deutlich gestiegen.<sup>7</sup> Klinisch pr&auml;sentieren sich die Verletzten meist mit u. a. neurologischer Symptomatik. Bei Kenntnis der morphologischen Normalbefunde kann die AOD im lateralen R&ouml;ntgen mithilfe von Landmarken und Hilfslinien recht gut detektiert werden. Bei unklaren Befunden empfiehlt sich eine weitere bildgebende Diagnostik mit CT und MRI. Atlasfrakturen sind eine &uuml;beraus seltene Entit&auml;t im Kindesalter und werden eher als Kombinationsverletzungen der oberen HWS gesehen. Die Frakturklassifikation erfolgt nach wie vor nach Gehweiler et al. (1976, Abb. 3).</p> <p>AAD<br /> Die atlantoaaxiale Dislokation (AAD) ist ebenfalls eine sehr seltene Verletzung. Das Kopf-Drehgelenk wird von zwei kombinierten Drehgelenken median und lateral und dem Dens axis als Rotationszentrum gebildet. Zus&auml;tzlich bieten wichtige Kapsel- Band-Strukturen die notwendige Stabilit&auml;t. Je nach Unfallmechanismus kann eine AAD rein ligament&auml;r oder osteoligament&auml;r auftreten. Aber auch im Rahmen von inflammatorischen Prozessen im Mund- und Rachenraum wird die AAD beobachtet (Grisel-Syndrom). Die Einteilung erfolgt je nach Dislokationsrichtung in translatorischer und rotatorischer Ebene. Mittels CT und MRI kann die Diagnose anhand der Einteilung nach Fielding und Hawkins (1977) best&auml;tigt und die Instabilit&auml;t beurteilt werden.</p> <p>Densfrakturen (C2)<br /> Zu einer Fraktur des Dens kommt es fast immer durch Flexions- oder Translationstrauma mit Dislokation des Atlas nach ventral. Entwicklungsphysiologisch fusionieren die Synchondrosen erst ab dem 7. bis 14. Lebensjahr, sodass die klassische kindliche Fraktur praktisch nur bis zum 7. Lebensjahr auftritt und &uuml;blicherweise entlang der subdentalen Synchondrose verl&auml;uft (Abb. 4).</p> <p>Traumatische C2/C3-Verletzungen &ndash; Spondylolyse/ Spondylolisthese<br /> Derartige Verletzungen sind selten und treten meist als Folge von Verkehrsunf&auml;llen auf. Im seitlichen R&ouml;ntgen und in Funktionsaufnahmen stellen sich die Verletzungen gut dar. Die Frakturklassifikation erfolgt wie beim Erwachsenen nach Effendi et al. (1981, Abb. 5).</p> <p>Subaxiale Verletzungen &ndash; C2&ndash;C7<br /> Verletzungen der subaxialen HWS treten eher bei &auml;lteren Kindern auf, nachdem sich der Drehpunkt mit zunehmendem Alter nach kaudal verlagert hat. Je nach einwirkenden Kr&auml;ften kann es zu Kompressions-, Distraktions- oder Rotationsverletzungen kommen. Vor allem die beiden Letzteren f&uuml;hren zu Sch&auml;den an der osteokartilagin&auml;ren &Uuml;bergangszone der Wirbelk&ouml;rperendplatte und der intervertebralen Bandverbindungen. Die osteokartilagin&auml;re L&ouml;sung kann im konventionellen R&ouml;ntgen oft nicht sicher detektiert werden, weswegen bei entsprechendem Unfallereignis und entsprechender Symptomatik eine CT/MRT sinnvoll ist.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Ortho_1902_Weblinks_jatros_ortho_1902_s35_abb3+4.jpg" alt="" width="550" height="274" /></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Ortho_1902_Weblinks_jatros_ortho_1902_s36_abb5+6.jpg" alt="" width="500" height="273" /></p> <h2>Brust- und Lendenwirbels&auml;ule (BWLS)</h2> <p>In der BLWS finden sich neben den drei Ossifikationszentren wie in der HWS noch zus&auml;tzlich f&uuml;nf weitere Knochenkerne f&uuml;r die Dorn- und Querforts&auml;tze sowie zwei im Bereich der ringf&ouml;rmigen Epiphysen. Diese finden sich an der Ober- und Unterseite der Wirbelk&ouml;rper und bilden sich ab dem 12.&ndash; 14. Lebensjahr zu kn&ouml;chernen Randleisten aus, den sogenannten Ringapophysen (Abb. 6).<br /> Die LWS entwickelt &uuml;berdies noch zwei weitere Knochenkerne f&uuml;r die sp&auml;teren Processus mammillaris aus. Die initial bindegewebige Verbindung zwischen Wirbelk&ouml;rper und -bogen wird als neurozentrale Synchondrose bezeichnet und fusioniert thorakal zwischen dem 7. und 9. Lebensjahr, lumbal ein Jahr sp&auml;ter.<br /> Beim Heranwachsenden sind gem&auml;&szlig; den Anforderungen an Flexibilit&auml;t und Widerstandsf&auml;higkeit Wirbelk&ouml;rper und Bandscheiben noch relativ gleich hoch. Die Knorpel-Knochen-Relation verschiebt sich im Verlauf des Wachstums zugunsten der kn&ouml;chernen Elemente und sorgt f&uuml;r entsprechende Festigkeit. Die f&uuml;r das L&auml;ngenund H&ouml;henwachstum bedeutsamen Epiphysen stellen sich als dicke hyaline Knorpelendplatten dar. Erst um das 25. Lebensjahr entsteht ein einheitlicher Knochen. Unterschiedliche Fusionsgrenzen k&ouml;nnen leicht mit Frakturen verwechselt werden, wie auch die keilf&ouml;rmige Wirbelbildung bis um das 8. Lebensjahr.<sup>8</sup></p> <p><strong>Kompressionsverletzungen (Typ A)</strong><br /> Verletzungen in der Region der BLWS entstehen meist aus Kompressionsund Flexionskr&auml;ften mit unterschiedlichen Auspr&auml;gungsgraden. Betroffen sind h&auml;ufig die mittlere BWS und der thorakolumbale &Uuml;bergang. In bis zu 70 % kommen bei Kindern Wirbelserienund Mehretagenfrakturen vor. Strukturelle Sch&auml;den durch Kompression entstehen eher am Wirbelk&ouml;rper und an den Endplatten als an der Bandscheibe selbst.<sup>2</sup></p> <p><strong>Distraktions- und Rotationsverletzungen (Typ B und C)</strong><br /> Eine mechanische Schwachstelle im Zusammenhang mit Distraktions- und Scherkr&auml;ften stellen die &Uuml;bergangszonen an den Endplatten dar. Auch die knorpeligen Verbindungen zwischen Wirbelk&ouml;rper und -b&ouml;gen sowie die neurozentrale Synchondrose vor dem 6. Lebensjahr bieten nur eine geringe Widerstandskraft. Bei derartigen Kr&auml;ften kann es zur Zerrei&szlig;ung der dorsalen Bandstrukturen und zu Frakturen der B&ouml;gen kommen, die zu einer Spondylolyse f&uuml;hren. Bei Kindern unter 8 Jahren und entsprechendem Trauma kann es zur L&ouml;sung der knorpeligen Endplatte kommen, was einer Epiphysenl&ouml;sung wie bei den Wachstumsfugen langer R&ouml;hrenknochen entspricht. Vorzeitiger Fugenschluss kann schwerwiegende Folgen haben. Es empfiehlt sich die Verwendung der altersangepassten Klassifizierung nach Aitken, Salter/Harris bis zum 8. Lebensjahr, nach Takata und Epstein ab dem 8. Lebensjahr und der Magerl-AO-Einteilung ab dem 12. Lebensjahr (Abb. 7).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Ortho_1902_Weblinks_jatros_ortho_1902_s36_abb7.jpg" alt="" width="325" height="194" /></p> <h2>Spezielle Verletzungsformen bei Kindern</h2> <ul> <li>Abbruch der vorderen unteren Wirbelk&ouml;rperkante als Folge einer Kompressionsverletzung: Diese &uuml;berwiegend bei Adoleszenten vorkommende Verletzung heilt gut und ohne Wachstumsst&ouml;rungen aus. Sie entspricht einer Salter-Harris- Typ-III-Verletzung.</li> <li>Frakturen der kn&ouml;chernen Wirbelk&ouml;rperrandleiste, welche der Verankerung f&uuml;r den Bandscheibenring dient, k&ouml;nnen teilweise abrei&szlig;en und nach ventral oder dorsal dislozieren. Bei Dislokation von Fragmenten in den Spinalkanal k&ouml;nnen klinische Symptome wie bei einem Bandscheibenvorfall resultieren.</li> <li>&bdquo;Spinal cord injury without radiographic abnormality&ldquo; (SCIWORA) ist gekennzeichnet durch eine medull&auml;re Symptomatik eines verungl&uuml;ckten Kindes ohne r&ouml;ntgenologische Zeichen einer Fraktur oder diskoligament&auml;ren Instabilit&auml;t. Lediglich im MRI k&ouml;nnen am R&uuml;ckenmark lokalisierte &ouml;demat&ouml;se Ver&auml;nderungen und H&auml;matome nachgewiesen werden. Betrifft es Kinder unter 8 Jahren, liegt das neurologische Niveau meist in H&ouml;he der oberen HWS, w&auml;hrend es bei Jugendlichen eher im Bereich der unteren HWS und des thorakolumbalen &Uuml;bergangs liegt.<sup>9</sup> Das SCIWORA- Syndrom, das sowohl fl&uuml;chtige neurologische Ausf&auml;lle als auch komplette Querschnittsl&auml;sionen umfasst, kann auch verz&ouml;gert auftreten.<sup>10</sup></li> </ul></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Dimeglio A et al.: Normal growth oft he spine and thorax. In: Akbarnia BA, Yazici M, Thompson G (Hg.): The Growing Spine. Springer, Heidelberg 2011; 13-42 <strong>2</strong> Kathrein A, Blauth M: Wirbels&auml;ulenverletzung im Kindesalter. In: Weinberg A.-M., Tscherne H: Unfallchirurgie, Unfallchirurgie im Kindesalter Teil 1, Kapitel 17. Springer Berlin, Heidelberg, New York 2006; 513-71 <strong>3</strong> Dimeglio A: Growth of the spine before age 5 years. J Pediatr Orthop 1993; B1: 102-7 <strong>4</strong> Ogden JA et al.: Development an maturation of the axial skeleton. The pediatric spine: principles and practice. New York: Raven Press, 1994 <strong>5</strong> St&uuml;cker R: Die wachsende Wirbels&auml;ule. Orthop&auml;de 2016; 45: 534-9 <strong>6</strong> Pang D, Thompson DN: Embryology and bony malformations of the craniovertebral junction. Childs Nerv Syst 2011; 27: 523-64 <strong>7</strong> Copley CP et al.: Management of cervical spine trauma in children. Eur J Trauma Emerg Surg 2018; doi: 10.1007/s00068-018-0992-x [Epub ahead of print] <strong>8</strong> Voth M et al.: Brust- und Lendenwirbels&auml;ulenverletzungen im Kindes- und Jugendalter. Der Unfallchirurg 2013; 12: 1062-8 <strong>9</strong> Pang D, Wilberger JE: Spinal cord injury without radiographic abnormalities in children. J Neurosurg 1982; 57: 114-29 <strong>10</strong> Atesok K et al.: Posttraumatic spinal cord injury without radiographic abnormality. Advances in Orthopedics 2018; Article ID 7060654 <strong>11</strong> Basu S.: Spinal injuries in children. Front Neurol 2012; 3: 96</p> </div> </p>
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