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Substitution bei psychischen Erkrankungen

Management von Patienten mit Doppeldiagnosen in der Substitutionsbehandlung

Ein erheblicher Anteil substituierter Patienten hat neben der Abhängigkeitsdiagnose mindestens eine weitere psychiatrische Diagnose. Der Umgang mit diesen Erkrankungen, die (psycho-) pharmakologische Mitbehandlung, die psychosoziale Beratung und die Unterstützung im Alltag sind aufgrund dieser Komorbidität immer wieder eine Herausforderung für alle an der Suchthilfe Beteiligten. Daher kann eine Substitutionsbehandlung über multiprofessionelle Schwerpunktpraxen oder Substitutionsambulanzen psychiatrischer Kliniken eine Verbesserung der Lebenssituation dieser Patienten bedeuten.

Nach vielen Jahrzehnten, in denen die Behandlung von Menschen mit einer Opioidabhängigkeit quasi nicht stattgefunden hatte bzw. als Therapieziel nur eine unbedingte Abstinenz verfolgt worden war, wurde im Jahr 1992 durch eine Veränderung des Betäubungsmittelgesetzes die Substitutionsbehandlung für Opioidabhängige rechtmässig möglich. In den ersten 10 Jahren war eine Substitutionsbehandlung nur durchführbar, wenn eine weitere psychiatrische oder somatische Erkrankung vorlag. Seit 2002 kann die Substitutionsbehandlung auch ohne weitere psychiatrische oder somatische Krankheiten erfolgen (Bundesopiumstelle – aus der BtMVV/BtMG). Im Laufe der ersten Jahre stieg die Anzahl der substituierenden Ärzte fast zeitgleich mit der Anzahl der zu substituierenden Patienten kontinuierlich an. In den letzten 10 bis 15 Jahren kam es dagegen zu einer gegensätzlichen Entwicklung: Während die Anzahl der substituierenden Ärzte abnahm, stieg die Zahl der Patienten unter Substitutionstherapie weiter an (Abb. 1). Erst in den letzten 3 Jahren ist es zu keiner weiteren Reduktion der Anzahl substituierender Ärzte gekommen. Allerdings ist zumindest in Deutschland davon auszugehen, dass es in den nächsten 5–10 Jahren, insbesondere aufgrund des altersbedingten Ausscheidens vieler substituierender Ärzte, zu einer massiven Unterversorgung opioidabhängiger Patienten kommen wird.

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