MRD-gesteuerte Therapieintensivierung bei neu diagnostizierten Patienten
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Mit dem Quadruplet Dara-KRd werden hohe Raten an MRD-Negativität erreicht. Die Konsolidierung kann mithilfe des MRD-Status gesteuert werden, so das Ergebnis der MASTER-Studie. Für Patienten mit zwei genetischen Hochrisikofaktoren werden neue Schemata gebraucht.
Der MRD(minimale Resterkrankung)-Status ist ein prognostischer Marker, aber eine Remissions-adaptierte Therapie zum Erreichen der MRD-Negativität wurde bisher noch nicht formal untersucht. In der einarmigen Studie MASTER erhielten 123 Patienten mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom (NDMM) über 4 Zyklen das Quadruplet Dara-KRd (Daratumumab, Carfilzomib, Lenalidomid, Dexamethason) als Induktion, gefolgt von einer autologen Stammzelltransplantation, der Konsolidierung mit Dara-KRd (4 Zyklen x2) und einer Lenalidomid-Erhaltungstherapie. Nach jeder Therapiephase wurde der MRD-Status (≤10-5) erhoben. Nach zwei konsekutiven negativen MRD-Bestimmungen wurde die Therapie gestoppt und die Patienten in der Nachbeobachtung alle sechs Monate bezüglich des Wiederauftretens einer MRD kontrolliert („MRD SURE phase“). Es konnten die Daten von 118 Patienten ausgewertet werden. Die mediane Nachbeobachtungszeit der präsentierten Auswertung betrug 23,8 Monate.
Eine MRD-Negativität erreichten 38% der Patienten nach der Induktionsphase, 65% nach der Stammzelltransplantation und 80% nach der Konsolidierung. Nach 2 Jahren lebten 91%, 97% und 58% der Patienten mit keinem, einem bzw. mindestens zwei genetischen Hochrisikofaktoren ohne Progress. Die 2-Jahres-Gesamtüberlebens(OS)-Rate betrug für die Patientenkohorten 96%, 100% bzw. 76%.
72% der Patienten konnten in MRD-SURE überführt werden. Die Anzahl an genetischen Hochrisikofaktoren beeinflusste zwar nicht den Anteil der MRD-negativen Patienten, aber die Remissionsdauer. 12 Monate nach Therapieende hatten 4% der Patienten ohne Risikofaktoren, 0% der Patienten mit einem Hochrisikofaktor und 27% der Patienten mit zwei oder mehr genetischen Risikofaktoren einen Anstieg der MRD oder einen Krankheitsprogress.
Die Autoren schlussfolgerten, dass mit dem Erreichen von bestätigten MRD-Remissionen durch eine Quadruplet-Therapie die weitere Behandlung kontrolliert abgesetzt werden kann. Für Patienten mit sehr hohem genetischen Risikoprofil sollten neue effektive Konsolidierungsstrategien untersucht werden, um den Therapieerfolg zu verbessern.
Quelle:
Costa LJ et al. Daratumumab, carfilzomib, lenalidomide and dexamethasone (Dara-KRd), autologous transplantation and MRD response-adapted consolidation and treatment cessation – Final primary endpoint analysis of the MASTER trial. ASH-Meeting 2021; Abstr. #481
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