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ÖGU-Förderpreis für Open-Access-Publikationen

Comparison of Outcomes After Arthroscopic Superior Capsule Reconstruction Versus Arthroscopic Partial Repair or Arthroscopic Debridement for Irreparable Rotator Cuff Tears

Die arthroskopische superiore Kapselrekonstruktion, die arthroskopische Partialrekonstruktion der Rotatorenmanschette und das arthroskopische Debridement sind valide und vergleichbare Therapieoptionen bei irreparablen Rotatorenmanschettenrupturen und führen zu einer signifikanten Verbesserung der postoperativen klinischen und funktionellen Ergebnisse. Dennoch weisen Patient:innen nach superiorer Kapselrekonstruktion eine signifikant bessere Wiederherstellung der Kraft auf.

Hintergrund

Die arthroskopische superiore Kapselrekonstruktion (SCR), die arthroskopische Partialrekonstruktion der Rotatorenmanschette und das arthroskopische Debridement sind valide Behandlungsoptionen für irreparable Rotatorenmanschettenrupturen. Ziel dieser Studie war der Vergleich der klinischen, funktionellen und radiologischen Ergebnisse nach arthroskopischer SCR, arthroskopischer Partialrekonstruktion und arthroskopischem Debridement bei Patient:innen mit irreparablen posterosuperioren Rotatorenmanschettenrupturen. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass die SCR im Vergleich zur Partialrekonstruktion oder zu dem Debridement zu besseren klinischen und funktionellen Ergebnissen führt.

Methoden

Die Studie wurde als retrospektive, monozentrische Kohortenstudie durchgeführt. Zu den klinischen und funktionellen Ergebnissen zählten Bewegungsumfang, Kraft sowie der alters- und geschlechtsadjustierte Constant-Murley-Score, der quick Disabilities of the Arm, Schoulder and Hand (qDASH) Score, der Subjective Shoulder Value (SSV) und die visuelle Analogskala (VAS) für Schmerzen. Die Integrität der Sehne respektive des Transplantats wurde 12 Monate postoperativ mittels Magnetresonanztomografie untersucht.

Ergebnisse

Insgesamt wurden 57 Patient:innen in die Studie eingeschlossen (SCR mittels allogenen Hauttransplantats n=20; Partialrekonstruktion n=17; Debridement n=20). Der durchschnittliche Nachuntersuchungszeitraum betrug 33,8 ±17,9 Monate. Die präoperativen klinischen und funktionellen Eigenschaften waren in allen 3 Gruppen vergleichbar. Postoperativer Bewegungsumfang sowie Kraft, alters- und geschlechtsadjustierter Constant-Murley-Score, qDASH Score, SSV und VAS für Schmerzen zeigten eine signifikante Verbesserung verglichen zu den präoperativen Werten in allen 3 Gruppen. Klinische und funktionelle Ergebnisse zeigten keine Unterschiede zwischen allen 3 Studiengruppen. Postoperativ zeigte die SCR eine signifikant höhere Kraft verglichen mit der Partialrekonstruktion (p=0,001) und dem Debridement (p=0,004). Die postoperative Magnetresonanztomografie zeigte eine Reruptur in 20% (n=4) nach SCR. In allen 4 Fällen wurde eine Revisionsoperation mit Implantation einer inversen Schulterendoprothese durchgeführt. Bei Patient:innen mit einer Partialrekonstruktion zeigte sich eine Reruptur in 53% (n=9). Die fettige Muskelinfiltration des Supraspinatus und Infraspinatus nahm in allen 3 Studiengruppen in der postoperativen Magnetresonanztomografie signifikant zu. Es wurden keine klinischen und funktionellen Unterschiede zwischen einer intakten und einer rerupturierten Partialrekonstruktion festgestellt.

Schlussfolgerung

Die arthroskopische SCR, die arthroskopische Partialrekonstruktion und das arthroskopische Debridement führen zu einer signifikanten Verbesserung der postoperativen klinischen und funktionellen Ergebnisse und sind somit valide Therapieoptionen bei irreparablen Rotatorenmanschettenrupturen. Dennoch führte die arthroskopische SCR zu einer signifikant besseren postoperativen Wiederherstellung der Kraft.

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