
Kinderurologie des Ordensklinikums Linz Vollmitglied des ERN – eUROGEN
Bericht:
Christian Fexa
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Als erste urologische Abteilung Österreichs wurde die Kinderurologie am Ordensklinikum Linz Vollmitglied des European Reference Network – eUROGEN für seltene urologische Erkrankungen. Als einzige Abteilung dieser Art in Österreich ist sie seit mehr als 30 Jahren auf komplexe Fehlbildungen des Urogenitaltraktes spezialisiert.
Seltene Erkrankungen werden über ihre Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung definiert. In der EU gilt ein Krankheitsbild als selten, wenn maximal fünf Personen pro 10000 Einwohner darunter leiden. Sechs bis acht Prozent der europäischen Gesamtbevölkerung sind von seltenen Erkrankungen betroffen. European Reference Networks (ERN) sind spezialisierte Netzwerke für seltene Erkrankungen in ganz Europa. Ziel der ERN ist es, Expertise über Ländergrenzen hinweg zu vernetzen, Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit seltenen Erkrankungen zu verbessern, Forschung zu ermöglichen und klinische Leitlinien zu entwickeln. Aktuell gibt es 24 verschiedene Referenznetzwerke.
Anerkannte Expertise für seltene urologische Erkrankung bei Kindern
Prim. Univ.-Doz. Dr. Josef Oswald, Leiter der kinderurologischen Abteilung, Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern
Die Kinderurologische Abteilung des Ordensklinikum Linz wurde nun als Vollmitglied des ERN – eUROGEN, eines Referenznetzwerk für seltene Erkrankungen des Urogenitaltraktes, anerkannt und ist somit die erste urologische Abteilung in Österreich mit dieser Qualifikation. Seit 2019 ist die Abteilung zertifiziertes nationales Expertisezentrum für seltene Erkrankung und assoziiertes Mitglied des ERN – eUROGEN. Um als Vollmitglied ausgezeichnet zu werden, müssen strenge Kriterien in puncto Mitarbeiterqualifikation, fachlicher Expertise und Infrastruktur sowie der Patientenversorgung erfüllt sein.
Die Zusammenarbeit der Kinderurologie mit der Kinderanästhesie, der Nuklearmedizin und der Pädiatrie ermöglicht hochspezialisierte Teams. Diese bieten den jungen Patienten von der kindgerechten Isotopendiagnostik bis hin zur Operation und Nachbehandlung in der Blasenschule die bestmögliche Behandlung. „Als nationales Expertisezentrum sind wir bereits seit zwei Jahren Anlaufstelle für seltene kinderurologische Erkrankungen, auch über Österreichs Grenzen hinaus. Die Ernennung zum Vollmitglied des Referenznetzwerkes eUROGEN bedeutet eine Anerkennung unserer Leistungen insbesondere der vergangenen Jahre. Dies erlaubt uns eine intensivere Vernetzung mit internationalen Experten und Forschung in diesem Bereich, um unseren Patienten weiterhin Behandlung auf höchstem internationalem Niveau zu bieten“, sagt Prim. Univ.-Doz. Dr. Josef Oswald, Vorstand der Kinderurologischen Abteilung des Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern.
Abb. 2: An der „Blasenschule“ der Kinderurologie werden die jungen Patienten von ausgebildeten Urotherapeutinnen unterstützt
Frühdiagnostik und hochinnovative Operationsmethoden
Die Kinderurologie des Ordensklinikums Linz ist auf seltene Erkrankungen des Urogenitaltraktes spezialisiert und sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie österreichweit federführend. Ein großer Teil der seltenen Erkrankungsbilder sind angeborene Fehlbildungen, deren Behandlung hochinnovative Operationsmethoden und komplexe Behandlungspläne notwendig macht. Herausragende Pionierleistungen sind etwa künstliche Harnblasen, die aus Dünndarm geformt werden, sowie komplexe uroplastische Rekonstruktionen. Viele Fehlbildungen werden bereits vor der Geburt diagnostiziert, die Operationen werden im ersten Lebensjahr durchgeführt, damit späteren Schäden an den Nieren vorbeugt werden kann. „Angeborene Fehlbildungen des Urogenitaltraktes bedeuten für die Betroffen einen enormen Leidensdruck und sind im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich. Unser Fokus liegt auf der Frühdiagnostik, um gegebenenfalls so früh wie möglich operieren zu können. Unser Ziel ist es, unsere kleinen Patienten vor dauerhaften Schäden an den Nieren, die zur Dialyse oder Niereninsuffizienz führen können, zu bewahren und ihnen ein normales Leben zu ermöglichen“, erklärt Oswald.
Jährlich werden an der Kinderurologie des Ordensklinikums Linz mehr als 3000 Kinder stationär aufgenommen. Von 2000 durchgeführten Operationen entfällt rund die Hälfte auf hochkomplexe Eingriffe.
Abb. 3: Viele Fehlbildungen werden bereits vor der Geburt diagnostiziert und müssen im ersten Lebensjahr operiert werden, damit späteren Schäden an den Nieren vorgebeugt werden kann
„Die Kinderurologie ist einer unserer spitzenmedizinischen Schwerpunkte im Ordensklinikum Linz, und wir sind besonders stolz darauf“, so die beiden Geschäftsführer des Ordensklinikums Linz, Dr. Stefan Meusburger und MMag. Walter Kneidinger. „Die Anerkennung als Vollmitglied des Europäischen Referenznetzwerks für seltene Erkrankungen ist die verdiente Auszeichnung sowohl der hohen fachlichen Expertise als auch des herausragenden persönlichen Engagements unseres kinderurologischen Teams.“
Quelle:
Medieninformation, Ordensklinikum Linz – Onkologisches Leitspital Oberösterreich; 7. Februar 2022 https://www.ordensklinikum.at/de/patienten/abteilungen/kinderurologie/
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