Inclisiran bei Patienten mit Statinintoleranz wirksam und sicher
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.
Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:
Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich
zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)
Eine Analyse statinintoleranter Patienten aus dem Phase III Studienprogramm ORION zeigt, dass Inclisiran die LDL-Cholesterinspiegel kardiovaskulärer Hochrisikopatienten, die kein Statin einnehmen können, um fast 50 Prozent senkt. Dabei lagen die Nebenwirkungen auf Placebo-Niveau.
Weniger Injektionen nötig
Der PCSK9-Inhibitor Inclisiran wird in den Phase-III-Studien des ORION Programms in unterschiedlichen Patientenpopulationen untersucht. Inclisiran schaltet die Produktion von PCSK9 auf Ebene der Messenger-RNA aus, indem es eine small-interfering RNA (siRNA) enthält, die gezielt an die Messenger-RNA eines Gens bindet und seine Umsetzung in ein Protein verhindert. Nach bisher verfügbaren Studienergebnissen liegt die Wirksamkeit im Bereich anderer PCSK9-Inhibitoren, also bei einer Senkung des LDL-Cholesterinspiegels (LDL-C) von mindestens 50% zusätzlich zur maximal tolerierten Statintherapie. Der praktische Unterschied liegt in seiner längeren Wirkungsdauer. Wenn Inclisiran zugelassen wird, müsste die Substanz nur zweimal pro Jahr injiziert werden.
In den ORION-Studien erhielten die Teilnehmer 200, 300 oder 500mg Inclisiran als Einmaldosis beziehungsweise zweimal im Abstand von 90 Tagen oder einmalige bzw. zweimalige Placebo-Injektionen. Primärer Endpunkt war die prozentuelle Veränderung des LDL-C-Spiegels am Tag 510 bzw. im Durchschnitt an den Tagen 90 bis 540. Sekundäre Endpunkte waren die LDL-C-Veränderung über die Zeit, der PCSK9-Spiegel sowie die Effekte auf andere Lipide. Zusätzlich wurden Sicherheitsdaten erhoben. Studiendaten wurden dazu bereits auf mehreren Kongressen präsentiert.
LDL-Cholesterincholesterin auch ohne Statintherapie deutlich gesenkt
Im Rahmen des ESC-Kongresses 2020 präsentierte Dr. R. Scott Wright von der Mayo Clinic in Rochester Daten einer Subgruppenanalyse der Studien ORION 10 und 11. In die Studien wurden Patienten mit bestehender koronarer Herzkrankheit eingeschlossen, die unter maximal verträglicher Statindosis einen LDL-C-Spiegel von mehr als 70mg/dl aufwiesen, und mit 300mg Inclisiran oder Placebo behandelt. Für die nun vorgestellte Analyse wurden Patienten aus den beiden Studien ausgewertet, die wegen Statinintoleranz oder wegen Kontraindikationen keine Statine einnehmen konnten, bei denen die maximal verträgliche Statindosis also null war.
Die Analyse, in die 252 Patienten (7,9% der gepoolten Studienpopulationen) aufgenommen wurden, zeigte, dass Inclisiran auch bei statinintoleranten Patienten wirksam und sicher ist. Die placebo-adjustierte mittlere Reduktion des LDL-C am Tag 510 betrug 45,8%, was einer absoluten Reduktion um 68,0mg/dl (p<0,0001) entsprach. Damit konnte im Vergleich zu jenen Patienten aus ORION 10 und 11, die Statine einnahmen, eine noch etwas deutlichere absolute Reduktion erreicht werden, so Wright. Die Verträglichkeit war gut. Insgesamt entwickelten 12 Patienten (4,7%) Myalgien, wobei 4,8% in der Inclisiran und 4,7% in der Placebogruppe betroffen waren. Acht Patienten aus der Inclisiran- und drei Patienten aus der Placebo-Gruppe brachen die Studie ab. Häufigste Nebenwirkung waren Reaktionen an der Einstichstelle, die mit Inclisiran häufiger auftraten, dabei allerdings meist leicht und transient waren, so Wright.
Quelle:
Wright RS et al.: Pooled safety and efficacy of inclisiran in patients with statin intolerance (ORION-10 and ORION-11). ESC-Kongress 2020; e-Poster
Das könnte Sie auch interessieren:
Asymptomatische Vorhofflimmerepisoden bei Patienten mit implantierten kardialen Devices: Wer sollte antikoaguliert werden?
Bei Patienten mit Herzschrittmachern, implantierbaren Defibrillatoren oder Loop-Rekordern werden bei deren Abfrage häufig kurze Episoden von Vorhofarrhythmien, sogenannte «device- ...
ESC gibt umfassende Empfehlung für den Sport
Seit wenigen Tagen ist die erste Leitlinie der ESC zu den Themen Sportkardiologie und Training für Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen verfügbar. Sie empfiehlt Training für ...
ESC-Guideline zur Behandlung von Herzvitien bei Erwachsenen
Kinder, die mit kongenitalen Herzvitien geboren werden, erreichen mittlerweile zu mehr 90% das Erwachsenenalter. Mit dem Update ihrer Leitlinie zum Management kongenitaler Vitien bei ...