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Corona-Pandemie führte zu mehr Geburten

Die Geburtenraten in der Schweiz unterliegen Schwankungen, besonders in Krisenzeiten. Eine neue Studie beleuchtet die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Geburtenzahlen.

Zürich. Die Geburtenrate in der Schweiz ist seit etwa 2018 rückläufig, ein Trend, der sich 2021 jedoch überraschend umkehrte. Im zweiten Jahr der Covid-19-Pandemie stieg die Geburtenzahl vorübergehend um rund 13 Prozent, besonders während der Shutdown-Massnahmen im Jahr 2020. «Unsere Analyse zeigt, dass während dieser Zeit der Geburtenanstieg besonders bei Schweizerinnen und bei Müttern über 30 Jahren ausgeprägt war», sagt Erstautorin Katarina Matthes vom Institut für Evolutionäre Medizin an der Universität Zürich (UZH). Die Gründe für diesen Anstieg sind noch nicht vollständig geklärt, doch die Forscher:innen vermuten, dass die Zeit zu Hause und eine verbesserte Work-Life-Balance eine Rolle gespielt haben könnten.

Allerdings setzte sich ab Februar 2022 der negative Trend der Geburtenrate wieder fort, was besonders bei Nicht-Schweizerinnen und jüngeren Müttern auffiel. Die Forscher:innen vermuten, dass viele junge Frauen 2021 die Covid-19-Impfung abwarten wollten, bevor sie schwanger wurden. Zudem könnte ein gesellschaftlicher Wertewandel die Gründe für den anhaltenden Rückgang der Geburtenrate verstärken. «Möglicherweise findet ein gesellschaftlicher Wertewandel statt und junge Menschen wollen weniger oder keine Kinder haben», erklärt Matthes. Diese Entwicklung könnte durch wirtschaftliche Sorgen und den Klimawandel beeinflusst werden.

Im historischen Vergleich zeigte die Covid-19-Pandemie jedoch eine andere Wirkung auf die Geburtenrate als frühere Pandemien. «Wir konnten aufzeigen, dass sich die Geburtenrate während und nach den Pandemien von 1889–90, 1918–20 und 1957 anders verhielt als während und nach der Pandemie Covid-19», sagt Kaspar Staub, Titularprofessor am Institut für Evolutionäre Medizin der UZH. Während früherer Pandemien kam es nach den Höhepunkten zu einem Geburtenrückgang von 12–25 Prozent, was auf eine reduzierte Fruchtbarkeit und erhöhte Fehlgeburtenrate zurückgeführt wurde. Bei Covid-19 blieb diese Entwicklung jedoch aus, vermutlich aufgrund der geringen Infektionszahlen im Jahr 2020. (red)

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Quelle: UZH

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