Lange progressionsfreie Zeit mit MRD-Detektion identifizierbar
Bericht:
Dr. Ine Schmale
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.
Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:
Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich
zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)
In der Phase-III-Studie GAIA/CLL13 wurden Venetoclax-Kombinationen als Erstlinienoptionen geprüft. Nun wurden die 4-Jahres-Daten präsentiert
Insgesamt 926 Patient:innen mit nicht behandelter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) erhielten in der GAIA/CLL-Studie 12 Zyklen Rituximab plus Venetoclax (RV), 12 Zyklen Obinutuzumab plus Venetoclax (GV), 12 Zyklen Obinutuzumab, Ibrutinib, Venetoclax plus Ibrutinib-Erhaltungstherapie (GIV) oder im Kontrollarm altersabhängig 6 Zyklen einer Chemoimmuntherapie mit FCR (≤ 65 Jahre) bzw. BR (> 65 Jahre). Als primäre Endpunkte wurden die nicht detektierbare minimale Resterkrankung (uMRD) nach 15 Monaten sowie das progressionsfreie Überleben (PFS) geprüft.
Die eingeschlossenen Patient:innen waren median 61 Jahre alt, in 65 % der Fälle IGHV-unmutiert und hatten in 17 % der Fälle einen komplexen Karyotyp. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 50,7 Monate und ab Ende der Studienmedikation 40,7 Monate. Es brachen 7,6 % (RV), 6,1 % (GV), 13,4 % und 18,5 % (Kontrolle) der Patient:innen die Studienmedikation verfrüht ab, 4,6 %, 3,9 %,11,7 % und 14,8 % aufgrund von Nebenwirkungen. Die 4-Jahres-PFS-Rate war mit 85,5 % im GIV-Arm am höchsten, gefolgt von 81,8 % im GV-Arm, 70,1 % im RV-Arm und 62,0 % im Kontrollarm. Das Risiko für einen Progress wurde im Vergleich von GIV versus Chemoimmuntherapie um 70 % reduziert (HR = 0,30; 97,5% CI: 0,19–0,47; p < 0,001) und im Vergleich von GIV zu RV um 62 % (HR = 0,38; 97,5% CI: 0,24–0,59; p < 0,001). Mit GV kam es zu einer Reduzierung des PFS-Risikos um 53 % versus Chemoimmuntherapie (HR = 0,47; 97,5% CI: 0,32–0,69; p < 0,001) und 43 % versus RV (HR = 0,57; 97,5% CI: 0,38–0,84; p = 0,001). Bezüglich des Gesamtüberlebens (OS) wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den Studienarmen beobachtet. Nach 48 Monaten lag die OS-Rate bei 95,0 % (GIV), 95,1 % (GV), 96,2 % (RV) sowie 93,5 % (Kontrolle).
Die MRD-Raten nach 15 Monaten waren am vorteilhaftesten für GIV gefolgt von GV, RV und Kontrolle. Eine tiefe MRD-Negativität <10-6 wurde bei 66,2 % versus 60,3 % versus 23,6 % versus 22,7 % der Patient:innen gesehen. Das PFS korrelierte mit der Tiefe des MRD-Ansprechens.
Bezüglich der Sicherheit erwiesen sich die Venetoclax-Kombinationen als besser verträglich im Vergleich zu den Kontroll-Regimen. Kardiale Nebenwirkungen und Bluthochdruck wurden aber am häufigsten unter GIV-Therapie beobachtet.
Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 50,7 Monaten zeigen GV und GIV ein überlegenes PFS im Vergleich mit RV und den Chemoimmuntherapien, schlussfolgerten die Autoren. Mit der NGS-basierten MRD-Detektion in einer Sensitivität <10-6 kann die Risikostratifizierung verbessert werden und eine frühe Identifizierung von Patient:innen mit sehr langem PFS erfolgen.
Quelle:
Follows G et al.: First-line fixed-duration ibrutinib plus venetoclax versus chlorambucil plus obinutuzumab: 55-month follow-up from the GLOW study. ASH 2023, Abstr. #634
Das könnte Sie auch interessieren:
ASH Newsroom 2023
Informieren Sie sich hier über die Highlights des Jahreskongresses der Amercian Society of Hematology (ASH).
Real-World-Daten zu Tafasitamab bei rezidivierter Erkrankung
Ergebnisse der L-MIND-Studie zur frühen Tafasitamab-Gabe bei rezidiviertem oder refraktärem DLBCL werden durch Ergebnisse des Praxisalltags bestätigt.
CAR-T-Zell-Therapie mit vielversprechender Wirksamkeit
Die CAR-T-Zell-Therapie mit Axicabtagen ciloleucel zeigte bei Patient:innen mit Richter-Transformation eine vielversprechende Wirksamkeit.