Eltrombopag bei neu diagnostizierten Kindern wirksam
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Die PINES-Studie wurde aufgrund signifikant verbesserter Wirksamkeit unter Eltrombopag im Vergleich zu Standardtherapien frühzeitig geschlossen. Für neu diagnostizierte ITP-Patient:innen mit Therapiebedarf könnte Eltrombopag eine effektive Überbrückung bis zur natürlichen Ausheilung der ITP sein.
Die pädiatrische Immunthrombozytopenie (ITP) ist eine seltene Blutungsstörung, die oft innerhalb von 6–12 Monaten spontan ausheilt. Auch wenn einige der Kinder mit neu diagnostizierter ITP, definiert als die ersten 3 Monate mit Erkrankung, ohne Risiko beobachtet werden können, benötigen andere aufgrund von Blutungen oder Einschränkungen im täglichen Leben eine Therapie. Als Erstlinientherapien werden Hochdosis-Glukokortikoide, intravenöse Immunglobuline und Anti-D-Globulin eingesetzt. Eltrombopag ist ein oral applizierter Thrombopoetin-Rezeptoragonist (TPO-RA), der bereits für Kinder mit persistierender oder chronischer ITP und nicht ausreichendem Ansprechen auf eine Erstlinientherapie oder eine Splenektomie indiziert ist. In der Phase-III-Studie PINES wurde Kindern und Jugendlichen <18 Jahre mit neu diagnostizierter ITP und benötigter Therapie 2:1-randomisiert eine Standardtherapie oder Eltrombopag gegeben. Primärer Studienendpunkt war, dass bei ≥3 von 4 Kontrollen während der Wochen 6–12 die Plättchenzahl ohne Rescue-Therapie >50x109/l betrug.
Zum Zeitpunkt der zweiten Zwischenanalyse waren 66,7% der geplanten 162 Patient:innen rekrutiert. Ein Ansprechen zeigten 63% der Patient:innen im Eltrombopag-Arm versus 35% im Standardtherapie-Arm (p=0,0054), woraufhin empfohlen wurde, die Studie aufgrund der nachgewiesenen besseren Wirksamkeit zu schliessen. Mit letztendlich 118 eingeschlossenen Patient:innen betrug die Ansprechrate 65% versus 33%. An weiteren Ergebnissen wurde berichtet, dass weniger Patient:innen unter Eltrombopag eine Rescue-Therapie benötigten (18% vs. 38%; p=0,02). Eine vergleichbare Anzahl an Patient:innen beider Studienarme berichtete hohe Blutungsraten. Der Kompositendpunkt Plättchenzahl >30x109/l plus ≥2-fache Erhöhung der Plättchenzahl ab Therapiebeginn plus keine Blutungen wurde unter Standardtherapie schneller erreicht (14 vs. 21 Tage; p=0,02), aber ein grösserer Anteil der Patient:innen im Eltrombopag-Arm zeigte diesen Therapieerfolg bis Woche 12 (66% vs. 44%; p=0,03). Die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbesserte sich in beiden Studienarmen, mit einer absoluten Änderung laut „Parent proxy-reported Kids ITP“-Fragebogen von durchschnittlich 15,7 vs. 11,2 unter Eltrombopag vs. Standardtherapie und einem Median von 14,4 vs. 5,8.
Fazit: Pädiatrische therapiebedürftige Patient:innen mit neu diagnostizierter ITP zeigten unter Eltrombopag eine signifikante und klinisch relevante höhere Rate an andauerndem Plättchenansprechen ohne Rescue-Therapie im Vergleich zu Standard-Erstlinientherapien.
Quelle:
Shimano KA et al.: Efficacy findings in a phase 3, randomized trial of eltrombopag vs. standard first-line treatment for newly diagnosed immune thrombocytopenia in children. ASH-Kongress 2024; Abstr. #709
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