Konsistentere Kontrolle der Blutwerte mit Ropeginterferon alfa-2b

Der kumulative Zeitanteil, den Patient:innen mit Polycythaemia vera mit vom ELN empfohlenen Blutwerten in Remission verbringen, wurde bei Patient:innen unter Ropeginterferon alfa-2b versus Hydroxyurea über einen Zeitraum ≥6 Jahre verglichen. Beim EHA-Kongress wurden Hinweise auf eine konsistentere Kontrolle durch Ropeginterferon alfa-2b präsentiert.

Patient:innen mit Hochrisiko-Polycythaemia vera (PV) zeigen unter Standardtherapie in etwa einem Drittel der Zeit in Remission schlechtere Blutwerte als vom European LeukemiaNet (ELN) empfohlen werden. Mit Ropeginterferon alfa-2b werden höhere Ansprechraten beobachtet, es ist aber nicht bekannt, ob dies mit einer längeren Dauer der Remission assoziiert ist. Die finalen Daten der Studien PROUD-PV und CONTINUATION-PV wurden daher bezüglich der Zeit mit den empfohlenen Blutwerten in Remission evaluiert.

Insgesamt wurden die Daten von 169 Patient:innen ausgewertet, 95 im Ropeginterferon alfa-2b-Arm und 74 im Kontrollarm (HU oder beste verfügbare Therapie). 88% der Patient:innen im Kontrollarm erhielten HU. Auf Basis der individuellen Patientenergebnisse verbrachte ein größerer Anteil der Patient:innen im Ropeginterferon alfa-2b-Studienarm die Zeit mit kompletter hämatologischer Remission (CHR) innerhalb ≥6 Jahren mit einem empfohlenen Blutwert. Im Durchschnitt hatten Patient:innen im Ropeginterferon-alfa-2b-Arm über 60,9% der Zeit eine CHR versus 41,2% der Zeit für Patient:innen im Kontrollarm (p=0,0437). Das Ziel für einzelne Blutparameter, wie Leukozytenzahl (durchschnittlich 93,7% vs. 80,9% der Zeit; p=0,0229), Hämatokrit (65,1% vs. 57,0%; p=0,4501) und Plättchenzahl (87,7% vs. 75,6%; p=0,0875) wurden ebenfalls konsistenter unter Ropeginterferon alfa-2b beobachtet. Thromboembolische Ereignisse traten bei 5 Patient:innen im Ropeginterferon alfa-2b-Arm auf, bis auf eine Ausnahme bei Patient:innen ohne Ansprechen.

Die Ergebnisse unterstreichen die Schwierigkeit, PV-Patient:innen unter Standardtherapie innerhalb der empfohlenen Blutwerte zu halten, schlussfolgerten die Autoren. Mit Ropeginterferon alfa-2b könne eine konsistentere Kontrolle der hämatologischen Parameter erreicht werden.