Konsolidierung mit Checkpoint-Inhibitor ist vielversprechende Strategie
Bericht:
Dr. Ine Schmale
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.
Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:
Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich
zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)
Mit einer Überlebensrate von etwa 60% nach 5 Jahren besteht für DLBCL-Patient:innen mit Hochrisiko ein hoher therapeutischer Bedarf. Laut den Ergebnissen der HOVON 151-Studie stellt die Konsolidierung mit Atezolizumab eine mögliche Optimierung dar.
Etwa ein Viertel der Patient:innen mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) und Hochrisiko rezidivieren nach einer Komplettremission unter R-CHOP. Die Erhaltungstherapie mit Lenalidomid verlängerte das progressionsfreie Überleben (PFS), nicht aber das Gesamtüberleben (OS). Bei ca. 30% der DLBCL-Erkrankungen wird PD-L1 exprimiert. Auch wenn die Effektivität von PD-1-gerichteten Checkpointinhibitoren bei der rezidivierten und refraktären Erkrankung moderat war, könnte die Checkpointimmuntherapie als Konsolidierung nach Stammzelltransplantation eine potenzielle Wirksamkeit haben. In der HOVON-151-Studie wurde daher der Frage nachgegangen, ob die Konsolidierung mit Atezolizumab über den Zeitraum von einem Jahr das krankheitsfreie Überleben (DFS) der Betroffenen über 2 Jahre verbessern kann. Die akademische, multizentrische Phase-II-Studie schloss 109 DLBCL-Patient:innen mit einem IPI-Score ≥3 ein, die nach 6–8 Zyklen R-CHOP ein komplettes metabolisches Ansprechen aufwiesen. 65,1% der Patient:innen erhielten protokollgemäß 18 Zyklen Atezolizumab. 17,3% der Patient:innen brachen die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen ab, 11,9% rezidivierten oder verstarben und bei 5,5% wurde der Patientenwunsch als Begründung für den Therapieabbruch angegeben. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 36,4 Monaten betrug die 2-Jahres-DFS-Rate 87,9% (90% CI: 81,5–92,1%). Die Studie wurde als positiv definiert, da die präspezifizierte Rate von ≥86% überschritten wurde. Die 2-Jahres-OS-Rate lag bei 96,3% (90% CI: 91,7–98,3%). Die Auswertung der Patient:innen mit Krankheitsrückfällen zeigte, dass 10 von 13 Lymphomen chemosensitiv waren, sodass unter der nachfolgenden Chemotherapie eine Komplettremission erreicht wurde. Die mediane Zeit bis zum Rezidiv unter oder nach Atzeolizumab-Konsolidierung betrug 9,2 Monate. Die häufigste Nebenwirkung waren Infektionen, von denen nahezu die Hälfte Covid-19 geschuldet waren.
Fazit: Die Konsolidierung mit einem Checkpoint-Inhibitor ist eine potenzielle Strategie für Patient:innen mit DLBCL.
Quelle:
Nijland M et al.: Feasability and clinical efficacy of atezolizumab consolidation in high risk diffuse large B-cell lymphoma: final analysis of the HOVON 151. EHA 2024; Abstr. #S236
Das könnte Sie auch interessieren:
EHA Newsroom 2024
Hier finden Sie die spannendsten Studienergebnisse vom Jahreskongress der European Hematology Association sowie kurze Videostatements namhafter Expert*innen.
7-Jahres-Daten zu Obinutuzumab, Ibrutinib und Venetoclax
Die fixe Gabe von Obinutuzumab, Ibrutinib und Venetoclax wurde in einer Phase-II-Studie bei unbehandelter und rezidivierter CLL/SLL untersucht. Lang anhaltende Remissionen wurden bei ...
Tiefe Remissionen mit Epcoritamab-Monotherapie
Primäre Ergebnisse der EPCORE-CLL-1-Studie weisen auf hohe Remissionsraten mit einer Epcoritamab-Monotherapie hin. Insbesondere Patient:innen in der ersten Therapielinie für die Richter- ...