Perioperative PD-L1-Hemmung plus FLOT
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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FLOT ist ein in der Behandlung des Magenkarzinoms etabliertes Chemotherapieregime. Die Kombination mit einer Immuntherapie im perioperativen Setting führte zu einer höheren Rate an Komplettremissionen, so die ersten Ergebnisse der MATTERHORN-Studie.
Das FLOT-Regime ist eine perioperative Standardtherapie für die Behandlung des resezierbaren Karzinoms von Magen und gastroösophagealem Übergang. In der ersten Therapielinie wird eine PD-1-gerichtete Immuntherapie in Kombination mit einer Chemotherapie als Standard gegeben. In der randomisierten doppelblinden Phase-III-Studie MATTERHORN wurde nun placebokontrolliert untersucht, ob die perioperative Kombination von Durvalumab, einem PD-L1-Antikörper, mit FLOT die Prognose der Patient:innen verbessern kann. 948 Patient:innen erhielten 2 Zyklen Durvalumab (q4w) oder Placebo sowie 4 Zyklen FLOT (q2w) vor sowie nach der Resektion. Danach wurden weitere 10 Zyklen Durvalumab (q4w) oder Placebo appliziert. Primärer Endpunkt war das ereignisfreie Überleben (EFS).
Die Patient:innen waren im Median 62–63 Jahre alt und wiesen in ca. zwei Dritteln der Fälle ein Magenkarzinom auf. Am häufigsten waren die Tumoren im Stadium T3. Die PD-L1-Expression lag bei 90 % der Patient:innen ≥ 1 % und bei 50–52 % der Patient:innen ≥ 5 %. Die ersten beim ESMO präsentierten Ergebnisse zeigten ein komplettes pathologisches Ansprechen (pCR) bei 19 % der Patient:innen unter Durvalumab plus FLOT versus 7 % unter Placebo plus FLOT. Ein komplettes oder nahezu komplettes Ansprechen wurde bei 27 % versus 14 % der Patient:innen beobachtet. 87 % versus 84 % der Patient:innen erhielten eine Operation, in der jeweils bei 86 % eine R0-Resektion erreicht wurde. Das Staging für die Patient:innen, die einer Operation unterzogen wurden, war in 23 % versus 11 % T0 und in 52 % versus 37 % N0. 63 % der Patient:innen beider Studienarme wurden mit vier postoperativen FLOT-Zyklen behandelt. Das Nebenwirkungsprofil beider Arme war ähnlich und erwartet. Es wurden keine neuen Sicherheitssignale für Durvalumab oder FLOT identifiziert.
Fazit: Die erste geplante Zwischenanalyse der MATTERHORN-Studie zur zusätzlichen Gabe von Durvalumab zu perioperativem FLOT zeigte eine signifikante und klinisch relevante Erhöhung der Rate an komplettem pathologischem Ansprechen mit einer absoluten Differenz von 12 %. Das Downstaging der Tumoren wurde verbessert, sodass unter der experimentellen Medikation mehr Patient:innen T0 und N0 erreichten als im Kontrollarm.
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