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Geheimnis gelüftet: was das Altern verlangsamt
Bestimmte Analysen zeigten bereits bei Tieren vielversprechende Ergebnisse. Schweizer Forschende haben nun herausgefunden, wie die Alterung bei Menschen um Monate gebremst werden kann.
Zürich. Viele Menschen wünschen sich, den Alterungsprozess zu verzögern oder gar aufzuhalten. Eine Untersuchung aus der Schweiz zeigt nun: Die tägliche Einnahme von einem Gramm Omega 3 kann die biologische Alterung um bis zu vier Monate verlangsamen. Für die Studie unter der Leitung der Universität Zürich wurden die Daten der internationalen DO-HEALTH-Studie analysiert. Diese zeigten, dass die Einnahme von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren sowie regelmässige körperliche Aktivität das Infektions- und Sturzrisiko senken und Krebserkrankungen sowie vorzeitiger Gebrechlichkeit vorbeugen. «Diese Resultate haben uns dazu inspiriert, den direkten Einfluss dieser drei Therapien auf den biologischen Alterungsprozess bei den Schweizer DO-HEALTH-Teilnehmenden zu messen», sagt Heike Bischoff-Ferrari, Professorin für Geriatrie und Altersmedizin an der Universität Zürich.
Bei der Analyse klinischer Daten wurden erstmals epigenetische Uhren zur Messung des Alterungsprozesses genutzt. Sie erfassen chemische Modifikationen des DNA-Moleküls, die als Methylierung bekannt sind, und quantifizieren so den Unterschied zwischen biologischem und chronologischem Altern. Im Rahmen der DO-HEALTH-Studie wurde nun erstmals untersucht, wie sensitiv diese molekularbiologische Messmethode auf eine gezielte Behandlung reagiert. Bei der Analyse von Blutproben stellten die Forschenden fest, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren die biologische Alterung über mehrere epigenetische Uhren hinweg um bis zu vier Monate verlangsamte – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Body-Mass-Index der Teilnehmenden. Die Kombination von Omega 3, Vitamin D und Bewegung erwies sich als noch wirksamer, wie eine der vier verwendeten epigenetischen Uhren zeigte.
Gleichzeitig macht das Forschungsteam auf die Grenzen der Studie aufmerksam. «Für die Messung des biologischen Alters gibt es keinen allgemein anerkannten Goldstandard», erklärt Bischoff-Ferrari. «Wir haben jedoch die derzeit am besten validierten epigenetischen Uhren analysiert, die den neuesten Stand der Technik widerspiegeln.» Um die klinische Anwendung biologischer Uhren weiter voranzutreiben, plant Bischoff-Ferrari gemeinsam mit führenden internationalen Forschern im «Global Health Span Extension Consortium», DO-HEALTH und andere weltweite Interventionsstudien als Validierungsplattform für neuartige Biomarker des Alterns zu nutzen. (red)
SERVICE: Publikation
Quelle: Universität Zürich
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