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Neue Studie beleuchtet Unterschiede bei der Lebenserwartung in der Schweiz

Die Lebenserwartung liegt in der Schweiz aktuell bei 85,8 Jahren für Frauen und bei 82,2 Jahren für Männer. In einer aktuellen Forschungsarbeit wurde die differenzielle Sterblichkeit beleuchtet.

Bern. Wenn es um die Lebenserwartung geht, gehört die Schweiz weltweit zur Spitze. Aktuell liegt sie bei 85,8 Jahren für Frauen und 82,2 Jahren für Männer. Bereits im Jahr 2012 publizierte das Bundesamt für Sozialversicherungen eine Studie zur differenziellen Sterblichkeit. Nun wurde diese Analyse mit Daten von 2011 bis 2022 aktualisiert.

Der Bericht befasst sich mit den Unterschieden zwischen soziodemografischen Bevölkerungsgruppen in Bezug auf Lebensdauer und Sterblichkeitsrisiko. Die Forschenden beleuchten dabei Unterschiede hinsichtlich Zivilstand, Bildungsniveau, Erwerbseinkommen und Berufsgruppe – und analysieren die Entwicklungen im Laufe des Beobachtungszeitraums. Die vorliegenden Ergebnisse stützen demnach die Erkenntnisse der Studie von 2012. So zeigen sich nach wie vor grosse Unterschiede in der Lebenserwartung. Wobei diese bei Männern ausgeprägter sind als bei Frauen. Unverheiratete Personen weisen ein höheres Sterblichkeitsrisiko auf als verheiratete. So lebt ein verheirateter Mann im Alter von 25 Jahren heute im Schnitt rund 6 Jahre länger als ein lediger Mann. Bei Frauen beträgt der Unterschied knapp 4 Jahre. Nichterwerbstätige wiederum haben ein höheres Sterberisiko als Erwerbstätige. Zudem gilt: je höher der Bildungsstand, desto höher die Lebenserwartung.

Der Bericht untersucht ausserdem den Einfluss von Covid-19 auf die Sterblichkeitsunterschiede. Die Sterblichkeit durch Covid-19 war in der Schweiz wie in ganz Westeuropa hoch, und zwar nicht nur während der Pandemie (2020‒2021), sondern auch noch 2022, fassen die Autor:innen zusammen. Und weiter: «Auch wenn die Übersterblichkeit vor allem Menschen ab 80 Jahren betroffen hat, geht aus den durchgeführten Analysen klar hervor, dass für die unter 64-Jährigen eine negative Assoziation zwischen dem Erwerbseinkommen und dem Sterblichkeitsrisiko bestand.» Zudem kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass sich die Pandemie vor allem auf gering qualifizierte Bevölkerungsgruppen aus europäischen Nicht-EU/EFTA-Staaten oder afrikanischen Ländern ausgewirkt hat.

Zu den Haupttodesursachen in der Schweiz gehören aktuell Tumore und Krankheiten des Kreislaufsystems. Die Interpretation der Forschenden geht dahin, dass bei diesen Ursachen geschlechtsunabhängig signifikante Unterschiede je nach Personenmerkmalen auftreten. Die beiden Todesursachen erklären zum Teil die Übersterblichkeit von Unverheirateten gegenüber Verheirateten, von Personen mit niedrigem Bildungsniveau gegenüber höher Qualifizierten sowie von Menschen mit geringem Einkommen gegenüber jenen mit mittlerem oder hohem Einkommen. (red)

Quelle: BSV

Service: Studie

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