Neue Standardoption mit Isatuximab für neu diagnostizierte Patient:innen
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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In der Phase-III-Studie IMROZ verlängerte die Kombination von VRd mit dem Anti-CD38-Antikörper Isatuximab bei Transplant-ungeeigneten Patient:innen das progressionsfreie Überleben (PFS). Damit steht Betroffenen eine neue Option zur Verfügung.
Das VRd-Regime (Bortezomib, Lenalidomid, Dexamethason) ist eine Frontline-Standardoption für Transplant-geeignete und -ungeeignete Patient:innen mit multiplem Myelom. In der Phase-III-Studie IMROZ erhielten 446 neu diagnostizierte Myelompatient:innen, für die eine Transplantation keine Therapieoption war, 3:2-randomisiert 4 Zyklen (q6w) einer Induktionstherapie mit Isatuximab plus VRd (Isa-VRd) gefolgt von 4-wöchigen Zyklen Isa-Rd oder im Kontrollarm VRd gefolgt von Rd, jeweils bis Krankheitsprogress oder nicht akzeptabler Toxizität. Als primärer Studienendpunkt wurde das PFS untersucht.
Die eingeschlossenen Patient:innen waren median 72 Jahre alt und hatten überwiegend ein normales zytogenetisches Risiko (77,3%). Bei 5–6% wurde eine 17p-Deletion nachgewiesen. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 59,7 Monaten wurde das Risiko für einen Progress oder Tod durch Isatuximab um 40,4% reduziert (HR: 0,596; 98,5% CI: 0,406–0,876; p=0,0005). Nach 60 Monaten betrug die PFS-Rate 63,2% versus 45,2%. Der Median war im Isatuximab-Arm noch nicht erreicht und lag im Kontrollarm bei 54,34 Monaten. Der PFS-Vorteil konnte bei nahezu allen Subgruppen beobachtet werden, einschließlich schwer behandelbarer Populationen mit negativen prognostischen Faktoren, wie beispielsweise höherem Alter und extramedullärer Erkrankung.
Es sprachen 91,3% versus 92,3% der Patient:innen beider Studienarme auf die Studienmedikation an. Die Remissionen waren tiefer im Isatuximab-Arm mit ≥VGPR-Raten von 89,1% versus 82,9% und ≥CR-Raten von 74,7% versus 64,1% im Vergleich zum Kontrollarm. Minimale Resterkrankung (MRD; 10–5) wurde seltener unter Isatuximab-haltiger Therapie gesehen. Der Anteil an MRD-negativen Patient:innen betrug 58,1% versus 43,6% (ITT) bzw. 55,5% versus 40,9% (CR). Bei 46,8% versus 24,3% der Patient:innen hielt die MRD-Negativität ≥12 Monate an. Bezüglich des Gesamtüberlebens (OS) war der Median nach 5 Jahren noch nicht erreicht. Nach 60 Monaten lebten 72,3% versus 66,3% der Patient:innen. Daten zur Lebensqualität zeigen in beiden Studienarmen einen vergleichbaren konsistenten Verlauf, der keinen negativen Einfluss der zusätzlichen Isatuximab-Gabe erkennen lässt. Mit einer Therapiedauer von 53,2 Monaten im Isatuximab-Arm versus 31,3 Monate im Kontrollarm wurden therapieassoziierte Nebenwirkungen Grad ≥3 bei 91,6 versus 84,0% der Patient:innen beobachtet. Letale Nebenwirkungen, die der Therapie zugeordnet wurden, traten bei 11,0% versus 5,5% auf. Der Unterschied resultiert im Wesentlichen aus der unterschiedlich langen Behandlungsdauer. Bei Darstellung von Grad-5-Ereignissen in Patientenjahren war die Sterberate mit 0,03 Ereignissen versus 0,02 Ereignisse pro Patientenjahr vergleichbar.
Fazit: Das Regime Isa-VRd gefolgt von Isa-Rd reduzierte das Risiko für einen Krankheitsprogress oder Tod signifikant gegenüber alleiniger VRd-Therapie bei Transplant-ungeeigneten neu diagnostizierten Myelompatient:innen. Isa-VRd ist eine neue Standard-Therapieoption für Betroffene ≤80 Jahren.
Quelle:
Facon T et al.: Phase 3 study results of isatuximab, bortezomib, lenalidomide, and dexamethasone (Isa-VRd) versus VRd for transplant-ineligible patients with newly diagnosed multiple myeloma (IMROZ). ASCO 2024; Abstr. #7500
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