Trastuzumab deruxtecan ist effektiv bei ultralow HER2-Expression
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Trastuzumab deruxtecan (T-DXd) rückt als Therapie beim Hormon-positiven, HER2-negativen Mammakarzinom in die erste oder zweite Therapielinie. Es gibt auch Hinweise aus der DESTINY-Breast06-Studie für Effektivität bei sehr niedriger HER2-Expression.
Bei den HER2-negativen Tumoren wird mittels Immunhistochemie bei etwa 60–65% der Patientinnen eine niedrige (HER2-low, IHC 1+ oder IHC 2+/ISH–) und bei 20–25% eine sehr niedrige (HER2-ultralow, IHC 0, Membranfärbung bei ≤10% der Tumorzellen) HER2-Expression festgestellt. In der randomisierten, offenen Phase-III-Studie DESTINY-Breast06 wurden 866 chemotherapienaive Patientinnen mit metastasiertem Hormonrezeptor-positivem (HR+), HER2-low oder HER2-ultralow Brustkrebs mit T-DXd oder einer Chemotherapie nach Wahl des Arztes behandelt. Primärer Studienendpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS).
Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 18,2 Monaten lag das mediane PFS für die HER2-low-Population bei 13,2 Monaten im T-DXd-Arm versus 8,1 Monate im Kontrollarm. Das Risiko für einen Krankheitsprogress oder Tod wurde um 48% signifikant reduziert (HR: 0,62; 95% CI: 0,51–0,74; p<0,0001). Die ITT-Population zeigte vergleichbare Ergebnisse mit einem Median von 13,2 Monaten versus 8,1 Monate und einer Hazard-Ratio von 0,63 (95% CI: 0,53–0,75; p<0,0001). Die Ergebnisse für das Gesamtüberleben waren noch nicht reif, aber im Trend zeigt sich mit einer Hazard-Ratio von 0,83 (95% CI: 0,66–1,05) für die HER2-low-Population bzw. 0,81 (95% CI: 0,65–1,00) für die ITT-Population ein Vorteil für die T-DXd-Behandlung. Nach 12 Monaten lebten 87,6% versus 81,7% (HER2-low-Population) bzw. 87,0% versus 81,1% (ITT-Population). Auch die HER2-ultralow-Population profitierte besser von T-DXd. Das mediane PFS betrug 13,2 versus 8,3 Monate (HR: 0,78; 95% CI: 0,50–1,21) und die 12-Monats-OS-Rate 84,0% versus 78,7% (HR: 0,75; 95% CI: 0,43–1,29).
Ein bestätigtes Ansprechen zeigten 56,5% versus 32,2% (HER2-low), 57,3% versus 31,2% (ITT) und 61,8% versus 26,3% (HER2-ultralow) der Patientinnen. Die mediane Dauer des Ansprechens lag bei 14,1 Monaten versus 8,6 Monate, 14,3 Monaten versus 8,6 Monate und 14,3 Monaten versus 14,1 Monate. Mit einer medianen Dauer unter Therapie von 11,0 Monaten versus 5,6 Monate wurden häufiger therapieassoziierte Nebenwirkungen unter T-DXd gesehen. Es brachen 14,3% versus 9,4% der Patientinnen die Studienmedikation aufgrund von therapieassoziierten Nebenwirkungen ab.
Fazit: Mit den Ergebnissen der DESTINY-Breast06-Studie rückt die Therapie mit Trastuzumab deruxtecan beim metastasierten Hormonrezeptor-positiven, HER2-low und HER2-ultralow Brustkrebs in die erste oder zweite Therapielinie, nach endokrinbasierter Behandlung.
Quelle:
Curgliano G et al.: Trastuzumab deruxtecan (T-DXd) vs physician’s choice of chemotherapy (TPC) in patients (pts) with hormone receptor-positive (HR+), human epidermal growth factor receptor 2 (HER2)-low or HER2-ultralow metastatic breast cancer (mBC) with prior endocrine therapy (ET): Primary results from DESTINY-Breast06 (DB-06). ASCO 2024; Abstr. #LBA1000
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