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Am Jahreskongress der Schweizer Pneumologinnen und Pneumologen vom 29. bis 31. Mai 2024 in Baden gaben Schweizer Pneumologinnen und Pneumologen einen Einblick in ihre vielfältige Forschung. Wir stellen Ihnen hier einige der präsentierten Arbeiten vor.
Rechtsventrikuläre Belastungsstörung durch Hypoxie bei Patienten mit COPD
Hintergrund: Eine hypoxische pulmonale Vasokonstriktion führt sowohl bei Gesunden als auch bei Patienten mit Atemwegserkrankungen zu einem Anstieg des pulmonal-arteriellen Drucks (PAP) und potenziell zu einer Herzinsuffizienz.
Frühere Studien an COPD-Patienten, die einer hypobaren Hypoxie ausgesetzt waren, haben einen Anstieg des PAP gezeigt, während traditionelle echokardiografische Parameter auf eine erhaltene rechtsventrikuläre (RV) Funktion hindeuteten, mit lediglich minimalen Veränderungen in grosser Höhe. Welchen Einfluss die Hypoxie auf die RV-Funktion von COPD-Patienten in der Speckle-Tracking-Strain-Analyse hat, ist unklar.
Material und Methoden: In dieser Analyse wurde die echokardiografische freie RV-Wanddehnung (RVFWS) bei Patienten mit COPD und einem GOLD-Stadium 1–3 ausgewertet, die von 760m auf eine Höhe von 3100m reisten und sich dort für zwei Tagen aufhielten. Die RVFWS wurde mit der Software TomTec bewertet. Eine RVFWS von mehr als –20% wurde als abnormal angesehen und als RV-Dysfunktion eingestuft.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 54 Patienten (57% Männer, mittleres Alter 58 Jahre, FEV1% predicted 77,31) mit Echokardiografien von ausreichender Qualität eingeschlossen.
Die mittlere RVFWS verschlechterte sich signifikant von –26,7 ± 4,9% in 760m Höhe auf –23,7 ± 5,8% in grosser Höhe (p=0,017). Die Anzahl der Patienten mit einer relevanten RV-Dysfunktion nahm von 760m auf 3100 m von 7,4% auf 27,8% zu (p=0,015), während die Prävalenz der RV-Dysfunktion, die anhand traditioneller Indizes gemessen wurde, unverändert blieb.
Schlussfolgerungen: Bei mehr als einem Viertel der COPD-Patienten verursachte die Exposition gegenüber Hypoxie eine RV-Dysfunktion. Die Speckle-Tracking-Strain-Analyse ist eine vielversprechende, nichtinvasive Technologie zur Bewertung der RV-Funktion mit einer vermutlich höheren Sensitivität im Vergleich zu klassischen echokardiografischen Indizes.
Preiss H, Saxer S, Schneider SR, Müller J, Furian M et al.: Right ventricular strain impairment due to hypoxia in patients with COPD. SSP/SST Annual Meeting 2024, O04
Diagnostische Performance eines Dopplerradar-gestützten Schlafapnoe-Testgerätes
Hintergrund: Die stationäre Polysomnografie ist der Goldstandard für die Diagnose der obstruktiven Schlafapnoe (OSA). Allerdings ist die Verfügbarkeit aufgrund der Komplexität und Kosten begrenzt. Heim-Schlafapnoe-Testgeräte sind eine diagnostische Alternative für Patienten mit erhöhtem Risiko für eine OSA. Die Autoren untersuchten die diagnostische Leistung eines kontaktlosen Schlafapnoe-Testgeräts (CSATD) in einer Patientenkohorte mit klinisch erhöhtem Risiko für eine OSA.
Material und Methoden: Monozentrische prospektive Studie. Die Schlafüberwachung mit dem CSATD SleepizOne+ (Sleepiz AG, Schweiz) wurde parallel mit einer elektiven stationären Polysomnografie durchgeführt. Die Ergebnisse der Polysomnografie wurden verblindet zu den CSATD-Daten von zertifizierten Schlafmedizinern anhand der AASM 2012-Kriterien ausgewertet. Die CSATD-Daten wurden automatisch und unabhängig durch eine spezielle Software analysiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 102 Patienten, 66% männlich, mit einem durchschnittlichen Alter von 55 Jahren und einem BMI von 30kg/m2 eingeschlossen. Die Sensitivität und Spezifität des CSATD für einen Polysomnografie-Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) von ≥5/h lagen bei 0,89 und 0,88. Der negative und der positive prädiktive Wert lagen bei 0,62 und 0,97. Die diagnostische Übereinstimmung für die Diagnose der Schlafapnoe betrug 89,8% und 100% für den AHI-Schwellenwert der CSATD von AHI ≥5/h (n=79/88) oder ≥15/h (n=61/61). Allerdings war die Übereinstimmung bei der Klassifizierung des Schweregrads der OSA schlecht, mit 48% (13/27) Übereinstimmung für leichte, 43% (10/23) für mittelschwere und 66% (25/38) für eine schwere OSA.
Schlussfolgerung: Die CSATD identifiziert Patienten mit OSA genau, insbesondere bei einem AHI-Schwellenwert von ≥15/h. Bei der Stratifizierung des Schweregrads der Erkrankung schneidet sie jedoch unterdurchschnittlich ab.
Röcken J, Darie A, Dexter C, Leticia G, Braschler N et al.: Diagnostic performance of a Doppler radar-based sleep apnoea testing device. SSP/SST Annual Meeting 2024, O09
Wirksamkeit von Elaxacaftor/Tezacaftor/Ivacaftor nach der Marktzulassung bei Kindern und Erwachsenen mit CFE
Hintergrund: Der CFTR-Modulator Elaxacaftor/Tezacaftor/Ivacaftor (ETI) hat in klinischen Studien eine eindrückliche Verbesserung der Lungenfunktion bei «people with cystic fibrosis» (pwCF) gezeigt. Die Wirksamkeit von ETI wurde seit der Einführung auf dem Schweizer Markt im Jahr 2021 im Rahmen eines Registerbasierten Pharmakovigilanz-Programms in einer grossen Population von Kindern und Erwachsenen untersucht.
Material und Methoden: Longitudinale Beobachtungsstudie mit Daten aus dem Patientenregister der Europäischen Mukoviszidose-Gesellschaft. Die klinischen Ergebnisse von Schweizer Mukoviszidosepatienten, die eine Behandlung mit ETI erhielten, wurden zu Beginn der Studie (vor Therapiebeginn mit ETI) und bei den anschliessenden dreimonatigen Follow-up-Untersuchungen (FU) bewertet und verglichen. FEV1-Änderungen im Laufe der Zeit wurden mithilfe eines Mixed-Effects-Modells für wiederholte Messungen bewertet und nach Alter, Geschlecht, Genotyp und Schweregrad der Lungenerkrankung zu Beginn der Studie (leichte FEV1 >80%, schwere FEV1 <40%) stratifiziert.
Ergebnisse: Die Studie schloss 441 pwCF, darunter 139 Kinder ein. Die Mehrheit von ihnen hatte vier FU. Die mittlere absolute Veränderung des FEV1 zwischen dem Ausgangswert und der 1. FU (+11,72%; p<0,0001) war hochsignifikant, die Veränderungen der FEV1 zwischen den FU 1, 2, 3, 4 waren nicht signifikant. Es wurde kein Unterschied im Therapieansprechen zwischen den Geschlechtern beobachtet. Kinder mit heterozygotem F508del-Genotyp zeigten eine höhere Reaktion der FEV1 im Vergleich zu homozygoten Individuen (+12,7% vs. +8,2%; p<0,05), bei Erwachsenen wurden keine Unterschiede beobachtet (+11,9% vs. +12,7%, n.s.). Die Veränderung der FEV1 zwischen dem Ausgangswert und der 1. FU war mit der Lungenerkrankung assoziiert (+8,7%, +14,4% und +10,2% für leichte, mittelschwere bzw. schwere Fälle).
Schlussfolgerung: Die Therapie mit ETI führte zu einem signifikanten und nachhaltigen Anstieg der FEV1 und bestätigte die Ergebnisse aus klinischen Studien. Kindern mit einem heterozygoten Genotyp haben einen leichten, jedoch signifikant niedrigeren Benefit von der Therapie mit ETI – eine Beobachtung, die eine weitere Bewertung erfordert. Den höchsten Anstieg der FEV1 zeigten Kinder mit einer mässigen Lungenerkrankung, wahrscheinlich weil die Lungenschäden im Vergleich zu schwereren Fällen noch reversibel sind. Diese Ergebnisse sprechen dafür, ETI bei pwCF so früh wie möglich zu verschreiben, um Lungenschäden zu verhindern.
Collaud E, Mici S, Zolin A, Jung A: Efficacy of elaxacaftor-tezacaftor-ivacaftor after market authorization in children and adults with CF. SSP/SST Annual Meeting 2024, O13
Gebrechlichkeit ist ein unabhängiger Risikofaktor für frühe Mortalität bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie – eine retrospektive Kohortenstudie
Hintergrund: Gebrechlichkeit ist in vielen Bevölkerungsgruppen ein Risikofaktor für frühzeitige Sterblichkeit, aber die Auswirkungen auf die Mortalität bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie (PH) sind unbekannt.
Material und Methoden: Die Autoren haben den retrospektiven kumulativen Frailty-Index (FI) verwendet, der 30 Items zur Unabhängigkeit/Selbstversorgung und zu Komorbiditäten aus den klinischen Arzt- und Pflegedokumenten kombiniert. Der Gesamt-FI wird berechnet als vorhandene Items geteilt durch die insgesamt bewerteten Items (Bereich 0–1; keine Gebrechlichkeit 0–0,12, leichte Gebrechlichkeit >0,12–0,24, mittelschwere/schwere Gebrechlichkeit >0,24). Die Zeit bis zum Tod wurde ab Baseline bis zu 5 Jahren untersucht und die Risikofaktoren für eine frühe Mortalität ermittelt. Eine kausale Mediationsanalyse wurde durchgeführt, um die 6-Minuten-Gehstrecke (6MWD) als Mediator zwischen FI und Überleben zu untersuchen.
Ergebnisse: 189 Patienten (52% Männer) mit einem mittleren Alter von 63,3 Jahren, einer 6-Minuten-Gehstrecke (6MWD) von 367m und einem pulmonalen Gefässwiderstand (PVR) von 7,5WU wurden eingeschlossen, 33% hatten mindestens eine spezifische PH-Medikation.
Der mediane FI lag bei 0,13, 39% der Patienten waren leicht und weitere 23% mässig bis schwer gebrechlich. Die 5-Jahres-Überlebensrate bei Patienten ohne, mit leichter und mit mittelschwerer bis schwerer Gebrechlichkeit betrug 88%, 82% resp. 60% (p=0,002). Das Sterberisiko stieg um 7% pro 1% Anstieg der FI (p=0,002), und im Vergleich zu nicht gebrechlichen Patienten hatten mässig bis stark gebrechliche Patienten ein mehr als 6-fach höheres Sterberisiko (p=0,001) nach Adjustierung für Alter, Geschlecht, PVR und PH-Medikation. Der durchschnittliche Anteil des Effekts, den die durch den 6MWD vermittelte Gebrechlichkeit auf das 3-Jahres-Überleben hatte, betrug 13%.
Schlussfolgerung: Gebrechlichkeit ist ein unabhängiger Risikofaktor für die Frühsterblichkeit bei Patienten mit PH. Ein kleiner Teil des Effekts wird durch eine reduzierte 6MWD vermittelt.
Brand J, de Graaf W, Martinelli M, Meier Laub L, Müller C et al.: Frailty is an independent risk factor for early mortality in patients with pulmonary hypertension – a retrospective cohort study. SSP/SST Annual Meeting 2024, O07
Bronchoskopische Lungenvolumenreduktion mit «Endobronchial Valves» und Verbesserung der Endothelfunktion bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung: eine randomisierte kontrollierte Studie
Hintergrund: Kardiovaskuläre Komplikationen tragen erheblich zur Morbidität und Mortalität von Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) bei. Eine frühere Studie zeigte eine Verbesserung der Endothelfunktion nach einer chirurgischen Lungenvolumenreduktion (LVRS). Diese Studie untersuchte, ob die bronchoskopische Lungenvolumenreduktion (BLVR) mit «Endobronchial Valves» einen ähnlichen Effekt auf die Endothelfunktion hat.
Material und Methoden: In einer randomisierten kontrollierten Studie mit 26 Patienten, bei denen eine BLVR geplant war, wurde bei der Interventionsgruppe nach dem Baseline-Assessment unverzüglich eine BLVR durchgeführt, gefolgt von einer Follow-up-Untersuchung nach sechs Wochen. Die Kontrollgruppe unterzog sich nach sechs Wochen einem Re-Assessment und wurde anschliessend mit einer BLVR behandelt. Das Outcome war die Endothelfunktion, gemessen an der «flow-mediated dilatation» (FMD) der Art. brachialis.
Ergebnisse: 26 Patienten (mittleres Alter 65 Jahre, 61% weiblich, FEV1 % pred. 30) wurden in die Studie aufgenommen. Von diesen wurden 14 Patienten in die Interventionsgruppe und 12 in die Kontrollgruppe randomisiert. Bei neun Patienten der BLVR-Gruppe wurde erfolgreich eine Atelektase der Ziellappen induziert. Die Baseline FMD-Werte zwischen der Interventions- und Kontrollgruppe waren vergleichbar (mittlere FMD von 2,41 und 2,85%). Im Vergleich zur Kontrollgruppe stiegen die FMD-Werte signifikant an (absolute mittlere Differenz von +2,22%, p<0,001).
Die BLVR führte zu einer relativen Reduktion des mittleren (SD) Restvolumens, Residualvolumens/totale Lungenkapazität (RV/TLC) von –17% und einer Zunahme der Einsekundenkapazität (FEV1) von 24%, im Vergleich zum Ausgangswert. Die Verbesserung der FMD korrelierte mit dem Ausmass der reduzierten RV/TLC, unabhängig vom Ausgangswert der FMD (Koeffizient von –0,17, p<0,001).
Schlussfolgerung: Die Endothelfunktion bei Patienten mit schwerer COPD und Emphysem verbesserte sich infolge der verringerten Lungenhyperinflation sechs Wochen nach der BLVR signifikant. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die BLVR eine vergleichbar günstige Wirkung auf das kardiovaskuläre Risiko hat wie die LVRS.
Wani J, Sievi NA, Clarenbach CF, Kohler M, Franzen D.: Bronchoscopic lung volume reduction with endobronchial valves and improvement of endothelial function in patients with chronic obstructive pulmonary disease: a randomized controlled trial. SSP/SST Annual Meeting 2024, P10
Auswirkungen von Adipositas auf Lungenvolumen, schlafbezogene Atemstörungen und Ateminsuffizienz – eine Querschnitts-Beobachtungsstudie
Hintergrund: Adipositas ist mit einem erhöhten Risiko für schlafbezogene Atemstörungen («sleep-disordered breathing», SDB) – obstruktive Schlafapnoe (OSA) und schlafbezogene Hypoventilation – sowie für chronisch alveoläre Hypoventilation (Adipositas-Hypoventilationssyndrom [OHS]) verbunden. Ziel der Untersuchung war es, die Prävalenz von SDB und OHS bei verschiedenen Adipositas-Schweregraden zu ermitteln und Prädiktoren zu identifizieren.
Material und Methoden: Querschnittsanalyse im Rahmen einer Beobachtungsstudie. Eingeschlossen waren adipöse Patientinnen und Patienten (BMI≥30kg/m2), die zwischen Juli 2016 und Juni 2023 im Universitätsspital Zürich an einer internen Schlaflaborstudie teilnahmen, sich einer arteriellen Blutgasanalyse sowie einem Lungenfunktionstest unterzogen und ihr Einverständnis zur Verwendung ihrer kodierten Daten gegeben hatten. Zum Vergleich der Adipositasgruppen wurde eine Varianzanalyse eingesetzt, die Identifizierung von Prädiktoren erfolgte mittels multivariater Regressionsanalyse.
Ergebnisse: Bei 1065 adipösen erwachsenen Patienten (39% weiblich; 48,4% Fettleibigkeit WHO I, 24% WHO II, 27,6% WHO III) wurde die Prävalenz von OSA (Apnoe-Hypopnoe-Index [AHI] ≥5/h), schwerer OSA (AHI≥30/h), Schlafhypoventilation und OHS bei 77%, 29%, 21% und 8%. Die Wahrscheinlichkeit einer schweren OSA und Schlafhypoventilation nahm mit der Adipositas-Klasse zu, während das Vorhandensein einer OSA im Allgemeinen und eines OHS sich nicht unterschied zwischen den Gruppen.
Die forcierte Vitalkapazität (FVC in %) und das exspiratorische Reservevolumen (ERV in %) korrelierten mit dem BMI und waren bei einer Adipositas-Klasse WHO III signifikant niedriger. In multivariaten Regressionsmodellen inkl. BMI, Halsumfang, Alter, Geschlecht, AHI, Bikarbonat und ERV, waren Bikarbonat und AHI unabhängige Prädiktoren sowohl für Schlafhypoventilation als auch für OHS und der Halsumfang ein Prädiktor für eine schwere OSA. Die ROC-Kurve für Bikarbonat für OHS und Schlafhypoventilation betrug 0,92 und 0,72.
Schlussfolgerung: Drei Viertel der adipösen Patienten haben eine OSA und die Wahrscheinlichkeit einer schweren OSA und Schlafhypoventilation steigt mit dem Schweregrad der Adipositas. Bikarbonat hat eine hohe diagnostische Genauigkeit für OHS.
Mollet M, Benning L, Herzig JJ, Bradicich M, Kohler M et al.: Effects of obesity on lung volumes, sleep disordered-breathing and respiratory failure – a cross-sectional observational study. SSP/SST Annual Meeting 2024, P13
Wirkung von Nintedanib auf die Sterblichkeit bei Patienten mit idiopathischer pulmonaler Fibrose (IPF) und anderen Formen der progressiven Lungenfibrose (PPF) – eine Metaanalyse
Hintergrund: In einzelnen placebo- kontrollierten Studien bei Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose (IPF) und anderen Formen der progressiven Lungenfibrose (PPF) war die Behandlung mit Nintedanib mit einer numerischen Verringerung der Sterblichkeit assoziiert.
Ziel der Studie war, die Wirkung von Nintedanib auf das Mortalitätsrisiko in verschiedenen Studien bei Patienten mit IPF und PPF zu evaluieren.
Material und Methoden:Metaanalyse basierend auf den Daten der randomisierten, placebokontrollierten Studien bei Patienten mit IPF (TOMORROW, INPULSIS-1 und -2, eine Phase-IIIb-Studie [NCT01979952]) und anderen Formen der PPF (INBUILD). Diese untersuchte die Wirkung von Nintedanib versus Placebo auf die Zeit bis zum Tod und die Zeit bis zur ersten akuten Exazerbation der ILD oder zum Tod.
Ergebnisse: In der kombinierte Analyse von Daten aus 5 klinischen Studien, an denen 2007 Patienten teilnahmen, verringerte Nintedanib im Vergleich zu Placebo das Sterberisiko (HR:0,72) und das Risiko für eine akute Exazerbation der ILD oder den Tod (HR:0,62). Die Ergebnisse waren in allen Studien konsistent.
Schlussfolgerung: Nintedanib führte über alle klinischen Studien bei Patienten mit IPF/PPF hinweg zu einer konsistenten Reduktion des Mortalitätsrisikos, des Risikos für akute Exazerbationen infolge ILD oder der Sterblichkeit.
Pohle S, Wuyts WA, Maher T, Lourens-Wijsenbeek MS, Koschel D et al.: Meta-analysis of effect of nintedanib on mortality in subjects with idiopathic pulmonary fibrosis (IPF) and other forms of progressive pulmonary fibrosis (PPF) - Previously Presented at ERS 2023. SSP/SST Annual Meeting 2024, P 32
Quelle:
Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie 29. bis 31. Mai 2024, Baden
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