Schweizer Forschungsanlage bekommt Upgrade
Das Paul-Scherrer-Institut kann sich über eine satte Summe an Fördergeldern freuen. Damit soll der Protonenbeschleuniger nun verbessert und ausgebaut werden.
Villigen. Das für die kommenden Jahre geplante Upgrade an der Protonenbeschleunigeranlage des Paul-Scherrer-Instituts (PSI) wird realisiert. Möglich ist dies, weil die Finanzierung der Schweizer Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI) in den Jahren 2025 bis 2028 nun im Schweizer Parlament beschlossen wurde. Damit ist der Etat bewilligt, den der ETH-Bereich für die kommenden Jahre erhalten wird. Dieser Etat enthält auch 50 Millionen Schweizer Franken, mit denen der ETH-Rat das Projekt IMPACT aus zentralen Mitteln kofinanzieren wird – ein Gemeinschaftsprojekt des PSI, der Universität Zürich und des Universitätsspitals Zürich.
IMPACT umfasst zwei signifikante Aufwertungen an den Forschungsanlagen des PSI: Erstens wird eine neue Anlage namens TATTOOS gebaut, die der Produktion wichtiger Radionuklide dienen wird. Mit Radionukliden werden Radiopharmazeutika hergestellt, die zur Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt werden. Zweitens werden unter dem Namen HIMB zwei Strahllinien für Experimente mit sogenannten Myonen deutlich verbessert. Myonenstrahlen werden in den Materialwissenschaften genutzt, um Eigenschaften neuartiger Materialien zu verstehen und zukünftige Technologien zu entwickeln. «Die Zusage der Finanzierung für IMPACT im Rahmen der BFI-Botschaft freut uns sehr», sagte Christian Rüegg, Direktor des PSI. «Wir sind stolz und dankbar, dass wir weiterhin in die Zukunft investieren können. (…) IMPACT ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Materialforschung, der Medizin und der Teilchenphysik.»
Rüegg, der auch Mitglied des ETH-Rats und dort Vertreter der vier Forschungsanstalten des Bundes ist, weist zugleich kritisch auf die aktuellen Sparmassnahmen hin. «Die Sparmassnahmen, die der Bund für die kommenden Jahre für den ETH-Bereich beschlossenen hat, haben dazu geführt, dass das PSI sowie der gesamte ETH-Bereich bereits stark Prioritäten gesetzt haben. Für die Jahre 2025 bis 2028 mussten Projekte im Umfang von 160 Millionen Schweizer Franken gestrichen werden», merkte er an. Auch die Ausführung von IMPACT ist betroffen: «Wir werden die Umsetzung dieses strategisch bedeutenden Projekts mit weniger Personal durchführen und die nötige Kofinanzierung über einen längeren Zeitraum strecken müssen.» (red)
Quelle: PSI
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