© abidika - adobe stock

Diabetes weltweit auf dem Vormarsch

Weltweit leben über 589 Millionen Erwachsene mit Diabetes – und viele wissen es nicht. Ein neuer Diabetes-Atlas fordert dringende Massnahmen zur Prävention und Früherkennung.

Brüssel. Die International Diabetes Federation (IDF) hat auf dem Weltdiabeteskongress in Bangkok neue, alarmierende Zahlen veröffentlicht: Weltweit leben bereits 589 Millionen Erwachsene mit Diabetes – fast jede:r neunte. Davon sind rund 252 Millionen Menschen noch nicht diagnostiziert und damit einem erhöhten Risiko für schwere Komplikationen und frühzeitigen Tod ausgesetzt. «Die Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit, auf nationaler und globaler Ebene energischere Massnahmen zur Bekämpfung von Diabetes zu ergreifen», betonte IDF-Präsident Peter Schwarz. Die 11. Ausgabe des IDF-Diabetes-Atlas verdeutlicht ausserdem, dass über 3,4 Millionen Todesfälle jährlich auf Diabetes zurückzuführen sind und die Zahl der Betroffenen bis 2050 auf 853 Millionen ansteigen könnte.

Besonders stark betroffen sind Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, in denen drei von vier Diabetesfällen auftreten. Die Folgen für Gesundheitssysteme und Volkswirtschaften sind enorm: Bereits 2024 werden die globalen Gesundheitsausgaben im Zusammenhang mit Diabetes erstmals die Marke von einer Billion US-Dollar überschreiten. Typ-2-Diabetes macht über 90 Prozent aller Fälle aus und ist mit einem um 84 Prozent erhöhten Risiko für Herzinsuffizienz verbunden. Dianna Magliano, Vorsitzende des IDF-Ausschusses, betont: «Die neuen Daten liefern aussagekräftige Beweise, die zum Handeln anregen und Initiativen fördern sollten, um das Leben der vielen Millionen Menschen, die heute mit Diabetes leben, zu verbessern.»

Die IDF fordert daher mehr Bewusstsein, Prävention und sektorübergreifende Zusammenarbeit. Regierungen sollen insbesondere in Aufklärung und Früherkennung investieren, um Komplikationen zu vermeiden. Edward Boyko, ebenfalls Vorsitzender des IDF-Ausschusses, ergänzt: «Um dem steigenden Trend entgegenzuwirken, bedarf es eines stärkeren Bewusstseins, einer Konzentration auf die Prävention und einer kontinuierlichen Überwachung der Diabetesprävalenz.» Die neuen Daten liefern eine deutliche Botschaft: Untätigkeit angesichts dieser globalen Herausforderung ist keine Option. Weitere Informationen und länderspezifische Ergebnisse sind unter diabetesatlas.org verfügbar. (red)

Quelle: IDF

Back to top