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Die Mamma in der Adoleszenz

<p class="article-intro">Glücklicherweise sind die meisten Brusterkrankungen in der Adoleszenz gutartig und transient. Jedoch können Brustfehlbildungen, Entwicklungsstörungen und Brusterkrankungen zu Scham und sozialer Isolation bei den betroffenen Mädchen führen. Der feinfühlige Umgang mit den Jugendlichen, die Kenntnis der normalen und pathologischen Brustentwicklung und das Erkennen von Brusterkrankungen sind daher im Praxisalltag unabdingbar.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Die zyklische Mastodynie tritt h&auml;ufig auf. Nach Aufkl&auml;rung &uuml;ber deren Normalit&auml;t braucht es meistens keine Therapie.</li> <li>Das Fibroadenom ist der h&auml;ufigste benigne Brusttumor der jungen Frau.</li> <li>Im Gegensatz zur erwachsenen Frau hat die invasive Diagnostik bei der Jugendlichen keinen Stellenwert.</li> <li>Brustentwicklungsst&ouml;rungen und Fehlbildungen f&uuml;hren zu einem sehr hohen psychischen Leidensdruck.</li> <li>Eine operative Korrektur von Brustfehlbildungen oder Entwicklungsst&ouml;rungen ist fr&uuml;hestens 2 Jahre nach der Menarche anzustreben.</li> <li>F&uuml;r s&auml;mtliche plastische Eingriffe ist eine Kostengutsprache der Krankenkasse einzuholen.</li> </ul> </div> <p>Adoleszente befinden sich in einer besonders vulnerablen Entwicklungsphase. Die Reifung der Pers&ouml;nlichkeit und Akzeptanz des &auml;usseren Erscheinungsbildes unterliegen soziokulturellen Einfl&uuml;ssen. Die Wahrnehmung der Brust als Geschlechtsmerkmal und sichtbarstes Zeichen der Weiblichkeit unterliegt diesen Einfl&uuml;ssen dabei in hohem Masse. Variabilit&auml;ten und St&ouml;rungen der Brustentwicklung k&ouml;nnen bei Jugendlichen zu Scham, K&ouml;rperbildst&ouml;rungen und Reduktion des Selbstbewusstseins f&uuml;hren.<br /> Auch das zunehmende Bewusstsein f&uuml;r die Gesundheit der Brust der erwachsenen Frau und das Wissen, dass ein Tastbefund einem Brustkrebs entsprechen k&ouml;nnte, kann sich auf die jungen Frauen &uuml;bertragen. Dies f&uuml;hrt zu vermehrter Aufmerksamkeit und &Auml;ngsten in Bezug auf ihre Br&uuml;ste.</p> <h2>Ad&auml;quate Diagnostik</h2> <p>Die meisten Ver&auml;nderungen und Erkrankungen der Brust im Jugendalter sind transient und benigne. Dementsprechend sollte m&ouml;glichst auf eine invasive Diagnostik verzichtet werden. Die Anamnese spielt dabei eine zentrale Rolle. Informationen zur Menarche, zum Menstruationszyklus, zu Gewicht und der Gr&ouml;sse sind unverzichtbar. Auch die Einnahme von Medikamenten oder Drogen ist zu erheben. Eine gr&uuml;ndliche klinische Untersuchung und die Mammasonografie sind wichtige diagnostische Instrumente. Der Ultraschall kann relevante Erkrankungen ausschliessen und die Untersuchung hat h&auml;ufig eine beruhigende Wirkung auf die Jugendliche, wenn sie erf&auml;hrt, dass keine ernst zu nehmende Pathologie vorliegt. Die Labordiagnostik spielt dagegen zumeist eine untergeordnete Rolle. Sie kann bei Brustentwicklungsst&ouml;rungen aufgrund hormoneller St&ouml;rungen (z.B. Kallmann-Syndrom) indiziert sein.</p> <h2>Brustentstehung- und Entwicklung</h2> <p>Die embryonale Anlage der Brust mit Bildung von paarigen Milchleisten erfolgt in der 4. Schwangerschaftswoche. In der weiteren Entwicklung des Embryos bilden sich diese zur&uuml;ck und hinterlassen die eigentliche Brustdr&uuml;senanlage. Mit dem Einsetzen der Pubert&auml;t beginnt die Knospung der Brust, die sogenannte Thelarche, und zwar durchschnittlich eineinhalb Jahre vor der Menarche. Die Sexualhormone bewirken die weitere Ausreifung der Brust, die wir gem&auml;ss Tanner in 5 Stadien einteilen (Tab. 1). Die Brustentwicklung ist ungef&auml;hr zwei Jahre nach der Menarche abgeschlossen.</p> <p>&nbsp;</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Leading Opinions_Gyn_1802_Weblinks_s15_tab1.jpg" alt="" width="1417" height="550" /></p> <h2>Entwicklungsst&ouml;rungen der Brust</h2> <p>Insbesondere bei endokrinologisch und genetisch bedingten Brustentwicklungsst&ouml;rungen steht immer die zugrunde liegende St&ouml;rung bei der Behandlung im Vordergrund.<br /><br /> <strong>Hemmung der Brustentwicklung</strong><br /> Die Mammahypoplasie ist meist konstitutionell bedingt und unterliegt zumeist der subjektiven Bewertung. &Auml;tiologisch wird eine verminderte Ansprechbarkeit des Brustdr&uuml;sengewebes auf &Ouml;strogen postuliert. Bei regelm&auml;ssiger Menstruation und ansonsten normaler pubert&auml;rer Entwicklung sind keine weiteren Abkl&auml;rungen notwendig. Der Schwerpunkt sollte auf der Versicherung der Normalit&auml;t liegen. Bei hohem Leidensdruck ist eine psychologische Betreuung zu empfehlen.<br /> Bei der Pubertas tarda liegt eine konstitutionelle Entwicklungsverz&ouml;gerung als Normvariante vor, die auch die zeitliche Entwicklung der Mamma betrifft. Nach Ausschluss von anderen Ursachen der verz&ouml;gert einsetzenden Pubert&auml;t ist eine Therapie in der Regel nicht notwendig. Mit dem Einsetzen der Pubert&auml;t entwickelt sich die Brust meist normal. Aus psychischer Indikation kann die Pubert&auml;t hormonell induziert werden.<br /> Bei prim&auml;rer oder sekund&auml;rer Amenorrh&ouml; sind dagegen eine endokrinologische Abkl&auml;rung und gyn&auml;kologische Untersuchung indiziert.<br /> Eine Gonadendysgenesie (z.B. Ullrich- Turner-Syndrom), das adrenogenitale Syndrom (AGS), selten auch eine hypothalamische Ovarialinsuffizienz (z.B. Kallmann-Syndrom) gehen mit einer Mammahypoplasie einher. Brustentwicklungsst&ouml;rungen k&ouml;nnen auch im Rahmen einer prim&auml;ren Ovarialinsuffizienz nach Chemotherapie oder einer Autoimmunerkrankung auftreten.<br /> Leidet die Jugendliche stark unter ihrem &auml;usseren Erscheinungsbild, so kann nebst psychologischer Unterst&uuml;tzung eine chirurgische Korrektur durch eine Mammaaugmentation in Erw&auml;gung gezogen werden.<br /><br /> <strong>Beschleunigung der Brustentwicklung</strong> <br />Als Ursache der juvenilen Makromastie wird ein vermehrtes Ansprechen des Dr&uuml;senparenchyms auf &Ouml;strogen diskutiert. Differenzialdiagnostisch sind Raumforderungen wie z.B. das Riesenfibroadenom oder ein Phylloidestumor mittels Mammasonografie auszuschliessen. Die Adoleszenten leiden unter R&uuml;ckenschmerzen, Haltungsst&ouml;rungen und insbesondere auch unter einer grossen psychischen Belastung. Als konservative Behandlungsm&ouml;glichkeiten empfehlen sich ein gut st&uuml;tzender BH und die Kr&auml;ftigung der R&uuml;ckenmuskulatur. Bei Adipositas sollte immer zun&auml;chst eine Gewichtsreduktion angestrebt werden. In Einzelf&auml;llen kann auch eine medikament&ouml;se Therapie mit Bromocriptin, Tamoxifen und Danazol in Erw&auml;gung gezogen werden. Allerdings wirken diese Pr&auml;parate nur, wenn noch nicht das Vollbild einer Makromastie vorhanden ist. Insbesondere unter Danazol ist mit erheblichen Nebenwirkungen zu rechnen. Die wirksamste Therapie ist zweifelsfrei die operative Mammareduktionsplastik. Diese sollte fr&uuml;hestens zwei Jahre nach der Menarche durchgef&uuml;hrt werden.<br /> Eine Mammaasymmetrie tritt in der Adoleszenz h&auml;ufig in den Brustentwicklungsphasen 2&ndash;4 nach Tanner auf. Meist normalisiert sich diese in der weiteren Entwicklung wieder. Hier gilt es insbesondere die Jugendlichen und deren Eltern zu beruhigen. Studien konnten belegen, dass bis zu 25 % aller erwachsenen Frauen eine leichte Asymmetrie der Mammae vorweisen. Die operative Korrektur sollte fr&uuml;hestens ab dem 18. Lebensjahr und mindestens 2 Jahre nach der Menarche in Erw&auml;gung gezogen werden.</p> <h2>Fehlbildungen der Brust</h2> <p>Fehlbildungen der Brust werden als Folge einer St&ouml;rung in der Brustentwicklung w&auml;hrend der Embryonalphase gesehen. Die Tabelle 2 zeigt eine &Uuml;bersicht &uuml;ber die vorkommenden Fehlbildungen. Die wichtigsten werden n&auml;her erl&auml;utert.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Leading Opinions_Gyn_1802_Weblinks_s15_tab2.jpg" alt="" width="1417" height="759" /><br /><br /> <strong>Polythelie/Polymastie</strong> Aufgrund einer Hemmungsfehlbildung w&auml;hrend der embryonalen Entwicklung k&ouml;nnen entlang der ehemaligen Milchleiste &uuml;berz&auml;hlige Brustwarzen und akzessorisches Mammagewebe vorkommen (Abb. 1). Die Polythelie tritt mit einer Inzidenz von 1&ndash;6 % der Bev&ouml;lkerung auf. Die akzessorischen Mamillen werden h&auml;ufig mit N&auml;vi verwechselt und k&ouml;nnen insbesondere im Bereich des BHs zu Druckschmerzen f&uuml;hren. Oft werden sie als kosmetisch st&ouml;rend empfunden.<br /> Akzessorisches Brustdr&uuml;sengewebe tritt meist im Bereich der Axilla auf und wird h&auml;ufig erst in der Schwangerschaft bzw. Stillzeit als schmerzende Schwellung bemerkt. Sowohl die Polythelie als auch die Polymastie sind mit renalen Anomalien (Doppelanlagen) assoziiert; eine Nierensonografie ist daher empfohlen. Die Therapie der Wahl ist die chirurgische Exzision.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Leading Opinions_Gyn_1802_Weblinks_s15_abb1.jpg" alt="" width="1063" height="1291" /><br /><br /> <strong>Hohlwarze</strong><br /> Bei der Hohlwarze handelt es sich um eine harmlose Fehlbildung der Milchg&auml;nge. Im Vordergrund steht hier vor allem der psychische Leidensdruck. H&auml;ufig sch&auml;men sich die Jugendlichen, dass ihre Brustwarzen nicht normal aussehen, selten kann es auch aufgrund von Retention von Zelldetritus und durch mangelnde Hygiene zu Mastitiden kommen. Prinzipiell ist eine chirurgische Korrektur denkbar, allerdings ist das Stillen nachfolgend kaum mehr m&ouml;glich, was mit der Adoleszenten gut besprochen werden muss.<br /><br /> <strong>Tubul&auml;re Brustdeformation</strong><br /> Die &Auml;tiologie der tubul&auml;ren oder tuber&ouml;sen Brustdeformation (Abb. 2) bleibt unklar. Im Wesentlichen handelt es sich um eine inkomplette Brustentwicklung insbesondere der beiden unteren Quadranten mit Herniation des Dr&uuml;sengewebes in die vergr&ouml;sserte Areola. Die St&ouml;rung kann uni- oder bilateral auftreten, die Auspr&auml;gung der Deformation ist unterschiedlich. Der Schweregrad wird in der Klassifikation nach Grolleau oder Heimburg festgehalten. Die betroffenen jungen Frauen weisen verst&auml;ndlicherweise einen hohen psychischen Leidensdruck auf, sodass eine chirurgische Korrektur anzustreben ist. Diese Operationen sind technisch anspruchsvoll und beinhalten eine Reformierung des Dr&uuml;senk&ouml;rpers, eine Verkleinerung des Mamillen-Areola-Komplexes und eine Korrektur der Hypoplasie mit Prothesen oder durch ein Lipofilling.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Leading Opinions_Gyn_1802_Weblinks_s15_abb2.jpg" alt="" width="684" height="681" /><br /><br /> <strong>Poland-Syndrom</strong><br /> Beim Poland-Syndrom handelt es sich um eine Hypo- bis Aplasie der Thoraxwand und damit verbunden der ipsilateralen Brustdr&uuml;se. Zus&auml;tzlich k&ouml;nnen digitale Deformit&auml;ten (Brachydaktylie, Syndaktylie) vorliegen. Urs&auml;chlich ist eine Okklusion der A. subclavia w&auml;hrend der Embryogenese. Die H&auml;ufigkeit liegt bei 1:10 000 bis 1:100 000. Bei einer Amastie oder Hypoplasie der Mamma einhergehend mit einem Fehlen der vorderen Axillarlinie sollte immer an ein Poland-Syndrom gedacht werden. Die operative Korrektur richtet sich nach der Auspr&auml;gung der Deformation.<br /> Bei s&auml;mtlichen chirurgischen Eingriffen ist sowohl bei den Entwicklungsst&ouml;rungen als auch bei den Fehlbildungen mit der Krankenkasse zu kl&auml;ren, ob die Kosten &uuml;bernommen werden.</p> <h2>Benigne Brusterkrankungen</h2> <p><strong>Mastodynie</strong> <br />Brustschmerzen mit Spannungsgef&uuml;hl und Ber&uuml;hrungsempfindlichkeit sind einer der h&auml;ufigsten Konsultationsgr&uuml;nde junger Frauen in der gyn&auml;kologischen Praxis. Schmerzen in der Brust haben bei der Jugendlichen praktisch immer eine benigne &Auml;tiologie und sind gr&ouml;sstenteils eine Folge des Brustwachstums.<br /> Man unterscheidet die zyklusabh&auml;ngige von der zyklusunabh&auml;ngigen Mastodynie. Erstere tritt mit einem Anteil von 70 % am h&auml;ufigsten auf. Das unterschiedliche Beschwerdebild der beiden Mastodynie- Formen und m&ouml;gliche Ursachen sind in Tabelle 3 zusammengestellt. Zum Ausschluss einer Pathologie sollte eine Mammasonografie durchgef&uuml;hrt werden. Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Bei der zyklischen Mastodynie kann die Best&auml;tigung, dass keine Pathologie vorliegt, bereits sehr beruhigend auf die M&auml;dchen wirken; bei 80&ndash;90 % bedarf es keiner weiteren Therapie. Zudem sind das Tragen eines gut st&uuml;tzenden B&uuml;stenhalters, lokale K&uuml;hlung oder die topische Anwendung von Progesterongel oder einem NSAR zu empfehlen. Bei hohem Leidensdruck k&ouml;nnen M&ouml;nchspfeffer oder NSAR oral zur Anwendung kommen. Eine Verbesserung kann auch mit dem Beginn einer oralen Antikon zeption (einphasisch, gestagenbetont) oder einer Reduktion der &Ouml;strogendosierung bei bereits etablierter Pille erreicht werden.<br /> Als Differenzialdiagnose muss eine extramamm&auml;re Ursache der Beschwerden in Betracht gezogen werden. &Auml;tiologisch kann es sich hier um ein muskuloskelettales Geschehen, ein Tietze-Syndrom oder um eine Mondor-Krankheit handeln.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Leading Opinions_Gyn_1802_Weblinks_s15_tab3.jpg" alt="" width="1417" height="859" /><br /><br /> <strong>Mamillensekretion</strong><br /> Eine Mamillensekretion in der Adoleszenz ist selten. Unregelm&auml;ssigkeiten im Menstruationszyklus und eine m&ouml;gliche Manipulation der Br&uuml;ste oder Einnahme von Drogen sind zu erfragen. Bei der klinischen Untersuchung sollten die Seite (uni- versus bilateral), die Anzahl der sezernierenden G&auml;nge und die Farbe des Sekretes festgehalten werden. Ist das Sekret milchig und besteht ein bilaterales Auftreten, so handelt es sich um eine endokrinologisch bedingte Galaktorrh&ouml;. Als &Auml;tiologie k&ouml;nnen eine Hypothyreose, ein Prolaktinom, Stress, Medikamente, Drogen oder eine manuelle Manipulation infrage kommen. Eine Laboruntersuchung mit Prolaktin- und THS-Bestimmung ist empfohlen. Zudem sollte eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Eine ser&ouml;se und gr&uuml;nliche Mamillensekretion kann bei Zysten oder Duktektasien auftreten und ist in der Regel nicht therapiebed&uuml;rftig. Eine blutige Sekretion ist bei Jugendlichen sehr selten und muss zwingend weiter abgekl&auml;rt werden. Als Differenzialdiagnose kann ein Papillom infrage kommen.<br /><br /> <strong>Infekti&ouml;se Mammaerkrankungen</strong> <br />Eine Mastitis non-puerperalis macht 4 % aller juvenilen Mammaerkrankungen aus. Pr&auml;disponierende Faktoren sind Nikotinabusus, Manipulation, Piercing, Adipositas, Diabetes und selten Insektenbisse. Bei &uuml;ber 75 % handelt es sich bei dem Erreger um Staphylococcus aureus. Der Ultraschall dient dem Ausschluss oder Nachweis einer Abszedierung, bestehende Abszesse k&ouml;nnen unter sonografischer Kontrolle abpunktiert werden. Zudem empfehlen sich eine Antibiotikatherapie, NSAR sowie lokale K&uuml;hlung.<br /><br /> <strong>Benigne Mammatumoren</strong> <br />Junge M&auml;dchen suchen h&auml;ufig &auml;rztlichen Rat, weil sie einen Tastbefund an der Brust bemerkt haben. Meist handelt es sich hierbei lediglich um Areale von dichtem Dr&uuml;senparenchym, seltener um benigne Brusttumoren. Die klinische Untersuchung und insbesondere die Durchf&uuml;hrung eines Ultraschalls sind f&uuml;r die Diagnosestellung sehr wichtig.<br /> Zysten kommen ebenfalls h&auml;ufig vor, die Pr&auml;valenz bei Adoleszenten ist allerdings nicht bekannt. Die &Auml;tiologie von Zysten ist unklar, m&ouml;glicherweise handelt es sich um eine hormonelle Dysbalance. Die Therapie beschr&auml;nkt sich auf Beruhigung der Patientin und allenfalls eine lokale oder systemische Analgesie. Eine Punktion sollte m&ouml;glichst vermieden werden.<br /> Eine Obstruktion der Montgomery- Dr&uuml;sen kann zu retro areol&auml;ren Zysten f&uuml;hren, die h&auml;ufig mit einer Mastitis vergesellschaftet sind. Auch hier gilt es, die Patientin zu beruhigen. In &uuml;ber 80 % aller F&auml;lle sind diese Zysten nach einem Jahr nicht mehr nachweisbar.<br /> Papillome treten bei jungen Frauen sehr selten auf. Das Leitsymptom ist die blutige Mamillensekretion. Papillome sollten entfernt werden. Als Entfernungsm&ouml;glichkeit stehen die Operation oder die sonografisch gesteuerte Vakuumbiopsie zur Verf&uuml;gung.<br /> Fibroadenome sind mit einer Inzidenz von bis zu 30 % der h&auml;ufigste benigne Mammatumor bei jungen Frauen. Die juvenilen Fibroadenome als Sonderform weisen mehr floride glandul&auml;re und stromale Komponenten auf. Bei den unter Zwanzigj&auml;hrigen besteht eine Assoziation mit der Einnahme oraler Kontrazeptiva. Fibroadenome lassen sich sonografisch gut diagnostizieren und m&uuml;ssen nicht obligat stanzbioptisch abgekl&auml;rt werden. Eine sonografische Verlaufskontrolle nach 6&ndash;12 Monaten zur Beurteilung des Gr&ouml;ssenwachstums ist empfehlenswert. Bei Wachstumstendenz oder bei Schmerzen kann eine operative Entfernung infrage kommen. Die minimal invasive Entfernung mittels sonografisch gesteuerter Vakuumbiopsie ist eine elegante alternative Behandlungsmethode. Die selteneren Riesenfibroadenome mit deutlicher Wachstumstendenz f&uuml;hren meist zu einer klinischen Deformation der Brust. Da die Abgrenzung zu einem Phylloidestumor schwierig sein kann, ist die offene Entfernung empfohlen.<br /> Differenzialdiagnosen und in der Adoleszenz sehr selten auftretend sind der Phylloidestumor (meist benigne), Metastasen (Lymphome, Neuroblastom, Rhabdomyosarkom) oder ein H&auml;matom nach einem Trauma.</p> <h2>Zusammenfassung</h2> <p>Die Brust kann in ihrer Entstehung durch unterschiedliche Einfl&uuml;sse (hormonell, chromosomal) gest&ouml;rt werden. Die Therapie richtet sich nach der &Auml;tiologie, dem Schweregrad, dem Alter und dem Wunsch der Patientin.<br /> Erfreulicherweise sind die meisten Brust erkrankungen der Adoleszenten transient und benigne.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p>bei der Verfasserin</p> </div> </p>
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