Tafasitamab verlängert progressionsfreies Überleben
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Für die Behandlung des follikulären Lymphoms, welches von Krankheitsrückfällen charakterisiert ist, werden diverse Therapien benötigt. Die zusätzliche Gabe von Tafasitamab zu Lenalidomid und Rituximab ist eine Option, die in der Phase-III-Studie inMIND das progressionsfreie Überleben verlängerte.
Die doppelblinde, placebokontrollierte, randomisierte Phase-III-Studie inMIND untersuchte die zusätzliche Gabe von Tafasitamab zu Lenalidomid plus Rituximab bei Patient:innen mit follikulärem Lymphom (FL) Grad 1–3A, die bereits ≥1 Therapielinie erhalten hatten. Die Studienmedikation wurde über die Dauer von einem Jahr gegeben. Primärer Studienendpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS).
Insgesamt wurden 548 Patient:innen eingeschlossen. Das mediane Alter lag bei 64 Jahren, die mediane Anzahl vorangegangener Therapielinien bei 1. Mehr als die Hälfte der Erkrankten hatten die letzte Anti-Lymphomtherapie innerhalb von 2 Jahren vor Studieneinschluss erhalten. Ein Drittel war bereits innerhalb von 2 Jahren der Erstlinientherapie progredient (POD24). Bei 56,9 % der Betroffenen war die Erkrankung rezidiviert, bei 38,1 % refraktär.
Im Ergebnis wurde das Risiko für einen Progress durch die zusätzliche Tafasitamab-Therapie um 57 % signifikant reduziert (HR: 0,43; 95%-KI: 0,32–0,58; p<0,0001). Im Median lebten die Patient:innen 22,4 versus 13,9 Monate ohne Progress. Der PFS-Vorteil wurde für alle präspezifizierten Subgruppen gesehen. Es sprachen 83,5 % versus 72,4 % der Patient:innen im Tafasitamab-haltigen bzw. dem Kontrollarm an, 52,0 % versus 40,7 % zeigten eine komplette Remission (CR). Die mediane Zeit bis zur nächsten Therapie lag im Kontrollarm bei 28,8 Monaten und war im experimentellen Arm noch nicht erreicht (HR: 0,45; 95%-KI: 0,31–0,64; p<0,0001).
Dosismodifikationen (74 % vs. 70 %) oder Therapieabbrüche (11 % vs. 7 %) aufgrund von therapieassoziierten Nebenwirkungen wurden ähnlich häufig unter Tafasitamab und Placebo beobachtet. Lenalidomid wurde in beiden Studienarmen vergleichbar häufig abgesetzt (14 % vs. 11 %) oder dosismodifiziert (relative Dosisintensität 86 % vs. 87 %).
Fazit: In der inMIND-Studie wurden zwei Antikörper gegen CD19 und CD20 für die Behandlung des follikulären Lymphoms kombiniert. Tafasitamab plus Lenalidomid und Rituximab repräsentiert einen potenziell neuen Standard für die Therapie des rezidivierten und refraktären FL.
Quelle:
Sehn LH et al.: Tafasitamab plus lenalidomide and rituximab for relapsed or refractory follicular lymphoma: results from a phase 3 study (inMIND). ASH-Kongress 2024; Abstr. #LBA-1
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