
Adjuvante Gabe von Olaparib verlängert krankheitsfreies Überleben
Bericht: Dr. Ine Schmale
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Patientinnen mit frühem Brustkrebs und Keimbahn-BRCA1/2-Mutationen haben ein hohes Rezidivrisiko. Die zusätzliche einjährige Gabe von Olaparib im adjuvanten Setting bewirkte in der OlympiA-Studie ein verlängertes krankheitsfreies Überleben.
Die PARP-Blockade hat sich in diversen Therapielinien bei verschiedenen Tumorentitäten bei Vorliegen einer BRCA1/2-Mutation etabliert. Nun wurde in der OlympiA-Studie auch der mögliche Stellenwert in der adjuvanten Situation bei frühem Brustkrebs mit hohem Rezidivrisiko untersucht. An der internationalen Studie war auch die Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group (ABCSG) beteiligt.
In die Studie eingeschlossen wurden Patientinnen mit HER2-negativem Brustkrebs im Stadium II-III oder fehlender pathologischer Komplettremission (pCR) nach neoadjuvanter Chemotherapie und Nachweis einer Keimbahn-BRCA1/2-Mutation. Die Studienteilnehmerinnen wurden in zwei Behandlungskohorten unterteilt: 1. die neoadjuvante Gruppe mit neoadjuvanter Therapie, Operation und möglicher Radiotherapie sowie 2. die adjuvante Gruppe mit Operation, adjuvanter Chemotherapie und möglicher Radiotherapie. Insgesamt 1836 Patientinnen erhielten anschließend an diese Behandlungen randomisiert Olaparib (300 mg, bid) über ein Jahr oder Placebo. Primärer Endpunkt war das Überleben frei von invasiver Erkrankung (iDFS). Beim Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) wurden die Ergebnisse einer Interimsanalyse mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 2,5 Jahren in der ITT-Population und 3,5 Jahren in der reifen Kohorte der ersten 900 eingeschlossenen Patientinnen gezeigt.
Die Studienteilnehmerinnen waren im Median 42/43 Jahre alt und in 38–39% im postmenopausalen Stadium. Die Patientinnen wiesen in 71–73% der Fälle eine BRCA1-, in 26–28% eine BRCA2- und in <1% der Fälle beide BRCA-Mutationen auf. Hormonrezeptor (HR)-positiv waren 17–18% und tripel-negativ 82–83% der Patientinnen. Bei drei Viertel der Patientinnen war eine Mastektomie erfolgt, 50% hatten eine adjuvante und 50% eine neoadjuvante Therapie erhalten. Von den HR-positiven Patientinnen erhielten 87–90% zudem eine endokrine Therapie. Am häufigsten wurden die adjuvant behandelten Patientinnen mit einem pathologischen Stadium II (IIA: 55–57%, IIB: 15–17%) klassifiziert.
Die zusätzliche Olaparib-Therapie resultierte in einem signifikant verlängerten iDFS mit einer 3-Jahres-Rate von 85,9 versus 77,1% und einer Risikoreduktion für das Auftreten invasiver Erkrankung um 42% (HR: 0,58; 99,5% CI: 0,41–0,82; p<0,0001). Innerhalb der Kohorte mit reifer Nachbeobachtungszeit betrug die 3-Jahres-iDFS-Rate 86,1 versus 77,5% und die Risikoreduktion 39% (HR: 0,61; 99,5% CI: 0,39–0,95). Auch das Überleben frei von Fernmetastasen (dDFS) unterschied sich mit einer 3-Jahres-Rate von 87,5 versus 80,4% in der ITT-Population signifikant zugunsten von Olaparib (HR: 0,57; 99,5% CI: 0,39–0,83; p<0,0001). Der Unterschied im Gesamtüberleben (OS) erreichte die statistisch festgelegte Signifikanzgrenze noch nicht (HR: 0,68; 99% CI: 0,44–1,05; p=0,014). Nach drei Jahren lebten 92,0% der Patientinnen im Olaparib-Arm versus 88,3% der Patientinnen im Placebo-Arm. Subgruppenanalysen zum iDFS gaben keinen Hinweis auf eine Patientinnengruppe, die nicht von Olaparib profitiert hätte.
Literatur
Tutt A et al.: OlympiA: A phase III, multicenter, randomized, placebo-controlled trial of adjuvant olaparib after (neo)adjuvant chemotherapy in patients with germline BRCA1/2 mutations and high-risk HER2-negative early breast cancer. ASCO-Meeting 2021; Abstr. #LBA1
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